Seminar

Wehren lehren

Teilnehmer des ZWST-Seminars v.l.: Anna Sodki, Dimitrius Berger und Romina Wiegemann Foto: Oliver Noffke

Wo beginnt Antisemitismus, und wie kann man sich im Alltag dagegen zur Wehr setzen? Diese Frage wollte ein Seminar der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) in der vergangenen Woche in Berlin klären.

Doch die Antwort darauf ist nur ein winziger Bestandteil des Gesamtunternehmens, das zum Ziel hat, über die Selbstwahrnehmung antisemitischer und bedrohlicher Situationen eine Verteidigungs- und Vermeidungsstrategie zu entwickeln.

Professionalität »Die professionelle Beratung und Unterstützung von Betroffenen rechter, rassistischer oder antisemitischer Gewalt ist in Deutschland ein recht junges Handlungsfeld«, sagt Marina Chernivsky, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Viktorija Kopmane das Seminar leitete.

Bis vor einigen Jahren hätten bei der Aufarbeitung antisemitischer und rassistischer Gewalt ausschließlich die Täter im Zentrum des Interesses gestanden, erklärt sie. Seit dem Jahr 2000 werde der Blick jedoch immer stärker auf eine fachgerechte Beratung und Unterstützung der Betroffenen gerichtet.

ausbildung 2015 gründete die ZWST das Kompetenzzentrum und stellte für dieses Jahr ein mehrstufiges Ausbildungsprogramm auf die Beine. In der vorigen Woche hielt sie das erste Blockmodul der neuen Ausbildung ab, die Sozialarbeiter und andere Fachkräfte jüdischer Einrichtungen im Umgang mit Opfern von Antisemitismus sowie rechter oder rassistischer Gewalt schulen soll.

Über die eigene Erfahrung sollte dieser Ausbildungsteil die Teilnehmer dazu führen, Strategien zu entwickeln, gegen Beleidigungen und Attacken auf der Straße vorzugehen. Eine erste Erkenntnis: egal, als wie nichtig und möglicherweise unbedeutend die Pöbelei empfunden werde, sie sollte unbedingt der Polizei gemeldet werden. ja

Lesen Sie mehr in der Print-Ausgabe am Donnerstag.

Reisen

Die schönste Zeit

Rom, Balkonien, Tel Aviv: Hier erzählen Gemeindemitglieder, an welche Urlaube sie sich besonders gern erinnern

von Christine Schmitt, Katrin Richter  13.07.2025

Solidarität

»Israel kann auf uns zählen«

Wie die Israelitische Kultusgemeinde mit Spenden den Menschen vor Ort konkret helfen will

von Vivian Rosen  13.07.2025

Thüringen

Voigt für deutsch-israelisches Jugendwerk in Weimar

Er führe dazu Gespräche mit israelischen Partnern, die bereits Interesse an einer Ansiedlung in Thüringen signalisiert hätten

 11.07.2025

Frankfurt am Main

Rabbinerin: Zentralrat hat Öffnung des Judentums begleitet

Elisa Klapheck spricht in Zusammenhang mit der jüdischen Dachorganisation von einer »Stimme, die auf höchster politischer Ebene ernst genommen wird«

 11.07.2025

Maccabiah

Zusammen sportlich

Trotz der Verschiebung der Spiele auf 2026 überwog auf dem Pre-Camp in Berlin Optimismus

von Frank Toebs  10.07.2025

Street Food Festival

Sich einmal um die Welt essen

Tausende besuchten das Fest im Hof der Synagoge Oranienburger Straße in Berlin

von Helmut Kuhn  10.07.2025

Berlin

»Berlin verneigt sich«

Zwei Monate nach ihrem Tod wird die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer in Berlin gewürdigt. Der Bundespräsident mahnt vor Politikern und Weggefährten, das Erbe der Jahrhundertfrau weiterzutragen

von Alexander Riedel  09.07.2025 Aktualisiert

Engagement

Verantwortung übernehmen

Erstmals wurde der Fritz-Neuland-Gedächtnispreis verliehen. Die Auszeichnung erhielten der Jurist Andreas Franck und die AG PRIOX der bayerischen Polizei

von Luis Gruhler  09.07.2025

Deutsch-Israelischer Freiwilligendienst

»Wir müssen gewachsene Strukturen erhalten«

ZWST-Projektleiter Erik Erenbourg über ein besonderes Jubiläum, fehlende Freiwillige aus Deutschland und einen neuen Jahrgang

von Christine Schmitt  09.07.2025