München

»Was heute ins Rutschen kommt, kann morgen schon unsere Demokratie unter sich begraben«

Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, spricht bei Kundgebung »Zammreißen! Bayern gegen Rechts«. Foto: picture alliance/dpa

Vor einem weiteren Erstarken der AfD hat die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, gewarnt. Zu einer Demonstration unter dem Motto »Zammreissen! Bayern gegen Rechts« kamen am Mittwochabend in München nach Polizeiangaben rund 35.000 Menschen zusammen.

Knobloch sagte bei der Kundgebung: »Wenn nach Umfragen jeder siebte bayerische Wähler am Sonntag für eine rechtsextreme Partei stimmen will, dann ist das kein bloßer Ausrutscher mehr im politischen Betrieb. Allen muss klar sein: Was heute ins Rutschen kommt, kann morgen schon unsere Demokratie unter sich begraben.«

Feuerprobe Die Holocaust-Überlebende sagte, sie selbst habe nach dem Zweiten Weltkrieg über Jahrzehnte Vertrauen in die demokratische Kultur gewonnen. »Heute erlebt die Demokratie in Deutschland ihre Feuerprobe, und ich hoffe, dass auch diesmal wieder die Optimisten Recht behalten«, mahnte die 90-Jährige.

»Andernfalls sehe ich für Minderheiten wie die jüdische Gemeinschaft, aber auch für die Bevölkerung als Ganzes sehr schwere Zeiten anbrechen. Wenn Extremisten die Politik bestimmen, wird Deutschland ein anderes Land: unfreier, unsicherer und ärmer.«

Knobloch, die einige Jahre auch Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland war, überlebte den Holocaust, weil sie von Menschen auf einem Bauernhof in Mittelfranken versteckt worden war.

Zu der Kundgebung hatten mehrere Gruppen aufgerufen. Auch die Kultband Spider Murphy Gang spielte, als prominente Gäste wurden die Kabarettisten Luise Kinseher und Michael Mittermeier und die Autorin Lena Gorelik erwartet. dpa

Oper

Kammeroper »Kabbalat Shabbat« in Berlin

Die Zuschauer werden zu einem Schabbatmahl eingeladen. Die Oper ist die erste, die auf Hebräisch in Deutschland interpretiert wird

von Christine Schmitt  23.10.2024

Kunstatelier Omanut

Beschallung mit wunderbaren Stimmen

Judith Tarazi über das erste Inklusions-Konzert, Vandalismus und offene Türen

von Christine Schmitt  22.10.2024

Jüdische Gemeinde Frankfurt

Erstmals eine Doppelspitze

Die neuen Gemeindechefs Benjamin Graumann und Marc Grünbaum wollen Vorreiter sein

von Christine Schmitt  22.10.2024

Potsdam

Gründer des Abraham Geiger Kollegs verstorben

Rabbiner Walter Jacob starb mit 94 Jahren in Pittsburgh

 21.10.2024

Mitzvah Day

Zeit zu verschenken

Jeder ist eingeladen, sich am Tag der guten Taten einzubringen. Anmeldeschluss ist der 1. November

von Christine Schmitt  21.10.2024

Porträt der Woche

Ein Leben mit Büchern

Tanja Korsunska aus Hannover liest, schreibt und organisiert Literaturfestivals

von Chris Meyer  20.10.2024

Berlin

Ceremony of Resilience: Ein Abend des gemeinsamen Gedenkens

Viele kamen nach Kreuzberg, um an den Anschlag von Halle zu erinnern

von Florentine Lippmann  16.10.2024

Makkabi

»Sportlich und mental stärken«

Simone Schneidmann über den Sukkot-Großlehrgang in NRW, Zusammenhalt und die Highlights im Programm

von Ralf Balke  16.10.2024

Feiertag

Abenteuer Sukka

Balkon oder Garten? Es gibt viele Möglichkeiten, eine Laubhütte aufzustellen. Wir haben uns umgesehen

von Chris Meyer  16.10.2024