Zentralrat der Juden

»Vorbildlicher Einsatz«

Engagierte sich ein Leben lang gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus: Paul Spiegel sel. A. Foto: dpa

Zentralrat der Juden

»Vorbildlicher Einsatz«

Paul-Spiegel-Preis für Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus und Demokratiebündnis »Wir für Lübtheen«

 12.11.2012 17:29 Uhr

Der Zentralrat der Juden in Deutschland vergibt den Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage für 2012 und 2013 an die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus und an das Demokratiebündnis »Wir für Lübtheen«. Die Preise sollen bei einer Gedenkveranstaltung für den früheren Präsidenten des Zentralrats, Paul Spiegel sel. A., am 16. Januar kommenden Jahres in Düsseldorf verliehen werden.

Kreuzberg Den Paul-Spiegel-Preis 2012 erhält die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus. Seit 2003 erarbeitet die Initiative Konzepte für die pädagogische Auseinandersetzung mit Antisemitismus in der Einwanderungsgesellschaft. Derzeit befindet sie sich wegen fehlender Förderung in finanziellen Schwierigkeiten.

»Früher als andere hat die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus erkannt, wie wichtig die Bekämpfung von Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft ist«, sagte der Präsident des Zentralrats, Dieter Graumann. »Die Initiative war mutig genug, das Problem zum Schwerpunkt ihrer Arbeit zu machen und öffentlich zu thematisieren. Die Arbeit verdient deshalb noch mehr Anerkennung und Unterstützung.«

Lübtheen Die Bürgerinitiative »Wir für Lübtheen«, die den Paul-Spiegel-Preis 2013 erhält, versucht seit Jahren, in der mecklenburg-vorpommerschen Gemeinde den Einfluss der NPD zu beschränken. Mit dem jährlichen »Lindenfest«, Lesungen und »Tagen der Offenen Türen« stemmt sich die überparteiliche Initiative »Wir für Lübtheen« gegen die Ausbreitung des Rechtsextremismus.

»Die Initiative zeigt auf vorbildliche Weise Flagge gegen Rechtsextremismus und Fremdenhass«, erklärte Graumann. »Das erfordert Mut, persönliches Engagement und eine hohe Wertschätzung für die Demokratie. Diesen vorbildlichen Einsatz wollen wir mit der Auszeichnung würdigen.«

Erinnerung Der Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage des Zentralrats der Juden wird in Erinnerung an Paul Spiegel sel. A. und dessen unermüdliches Engagement gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus sowie für eine starke Bürgergesellschaft vergeben. Mit dem Preis, der mit 5000 Euro dotiert ist, ehrt der Zentralrat der Juden Menschen, die sich in besonderem Maße für eine lebendige und stabile Demokratie engagiert und Zivilcourage bewiesen haben.

Der Preis wurde im Jahr 2009 zum ersten Mal an den sächsischen Polizeipräsidenten Bernd Merbitz in Dresden vergeben. 2011 wurde das Ehepaar Horst und Birgit Lohmeyer aus Jamel in Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet. ja

Gießen

Tora im Herbst?

Die Jüdische Gemeinde braucht dringend eine neue Rolle. Der Vorstand fand einen Sofer in Bnei Brak. Im Oktober soll sie fertig sein. Schirmherr der Spendenaktion wird Ex-Ministerpräsident Volker Bouffier

von Helmut Kuhn  13.05.2025

Prozess

Verfahren um Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge beginnt

Der Angeklagte ist vermutlich psychisch schwer erkrankt und war zur Tatzeit unter Umständen schuldunfähig

 13.05.2025

Begegnung

Yotams Haus

Bei »Resilience Through Music« in Berlin erzählte Tuval Haim aus dem Leben seines Bruders, des Schlagzeugers Yotam, der am 7. Oktober 2023 aus Kfar Aza entführt wurde

von Katrin Richter  12.05.2025

Berlin

Margot Friedländer wird auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee beerdigt

Das nichtöffentliche Begräbnis ist für Donnerstag geplant

 12.05.2025

Margot Friedländer

Holocaust-Überlebende war Stimme gegen das Vergessen

Gegen das Vergessen - Margot Friedländer überlebte das Grauen des Holocausts und hat dazu nie geschwiegen. Als eine der letzten Stimmen für die Erinnerung ist sie nun im Alter von 103 Jahren gestorben

von Leticia Witte  12.05.2025

Berlin

Kondolenzbuch für Margot Friedländer im Roten Rathaus

Die Holocaust-Überlebende wird nach ihrem Tod geehrt

 12.05.2025

Nachruf

Danke, liebe Frau Friedländer!

Die Schoa-Überlebende tanzte mit dem Regierenden Bürgermeister, sprach jungen Menschen Mut zu und war auf etlichen Terminen anzutreffen. Unsere Redakteurin lässt einige Begegnungen Revue passieren

von Christine Schmitt  11.05.2025

Umfrage

Zwischen Skepsis und Hoffnung

Wie erlebten Jüdinnen und Juden die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Berlin und Jerusalem vor 60 Jahren? Wir haben uns umgehört

von Christine Schmitt  11.05.2025

Reaktionen

»Ihr Vermächtnis ist Mahnung und Verpflichtung«

Der Tod der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer ist in Politik und Gesellschaft mit großer Trauer aufgenommen worden

 11.05.2025