Berlin

Von Limmud bis WIZO

Wahrzeichen von Berlin: der Fernsehturm Foto: Thinkstock

Wenn am 14. September einige Tausend Demonstranten zur Kundgebung »Nie wieder Judenhass!« vor dem Brandenburger Tor stehen, werden auch zahlreiche Mitglieder und Freunde der verschiedenen jüdischen Organisationen in Deutschland mit von der Partie sein. Allerdings werden sie nicht als Abgeordnete oder Delegation einer bestimmten Gruppe wahrzunehmen sein, sondern einfach als Einzelpersonen.

»Es geht nicht darum, dass wir geschlossen auf einer Stelle stehen oder von welcher Organisation wir sind. Es geht darum, dass möglichst viele teilnehmen«, begründet dies Hildegard Radhauer, Geschäftsführerin der Deutsch-Israelischen Gesellschaft mit Sitz in Berlin. Die individuelle Teilnahme ihrer bundesweiten Mitglieder hat die Gesellschaft aber gefördert. »Unsere Mitglieder dürfen sich den jüdischen Gemeinden anschließen und die jeweiligen Bustransfers nach Berlin mit nutzen«, sagt Radhauer. Außerdem hat sie versucht, »alle Informationen, die vom Zentralrat gekommen sind, möglichst weit zu streuen«.

Verteiler Auch die weltweite zionistische Frauenorganisation WIZO hat alle Aufrufe »über den großen Verteiler der WIZO Deutschland verschickt, um möglichst viele Menschen zu mobilisieren«, erklärt Deutschland-Präsidentin Diana Schnabel. Wer von der WIZO in Berlin sein wird, überlässt Schnabel ihren Mitgliedern selbst. »Einige Berliner WIZO-Damen werden sicher dort sein.«

Auch die Mitarbeiter des Berliner Büros des Keren Hayesod (KH) werden an der Kundgebung teilnehmen. »Aber wir gehen nicht als Gruppe, sondern jeder, wie er will«, sagt Jacob Snir, Gesandter des KH in der Stadt. Wie es mit den anderen Delegierten und Mitarbeitern der Büros in Frankfurt und München aussieht, weiß Snir nicht. Grundsätzlich hofft er aber auf eine rege Beteiligung, denn er hält »diese Veranstaltung für sehr wichtig«. Seine Perspektive: »Wogegen Israel sich schon mit Waffen wehrt, können wir hier hoffentlich noch mit Worten kämpfen!«

Mitfahrgelegenheit Das Jüdische Lehrhaus Göttingen ruft seine Mitglieder dazu auf, den Bustransfer der Kultusgemeinde Göttingen zu nutzen, ebenso Limmud, da »vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse die Solidarität der jüdischen Gemeinschaft besonders wichtig ist«, betont Jonathan Marcus, Vorsitzender von Limmud Deutschland. Weil »der Kampf gegen Antisemitismus zu den zentralen Anliegen der christlich-jüdischen Gesellschaften gehört«, ruft auch die Berliner Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit alle Mitglieder und Freunde auf, zur Kundgebung zu kommen.

»Antisemitismus beschädigt die demokratische Gesellschaft als Ganzes und hat somit als deren Feind zu gelten«, zitiert Ulrich Werner Grimm, Geschäftsführer der Berliner Sektion, aus einer Erklärung des Präsidiums und des Vorstands des Deutschen Koordinierungsrats der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Es sei wichtig, »ein Zeichen zu setzen gegen Propaganda, Hass und Gewalt sowie für Dialog, Miteinander und friedliches Zusammenleben«.

Engagement

Süße Toleranz

»move2respect« heißt ein neues Projekt, das jüdische und muslimische Jugendliche zusammenbringt. Eine erste Begegnung gab es beim Pralinenherstellen in Berlin

von Frank Toebs  06.02.2025

Gemeinden

Musik, Theater, Lesungen

Für jeden etwas dabei: Der Zentralrat der Juden stellt sein Kulturprogramm vor

von Christine Schmitt  06.02.2025

Kino

Unerträgliche Wahrheiten

Das Dokudrama »Die Ermittlung« über den ersten Auschwitz-Prozess wurde bei den Jüdischen Filmtagen gezeigt

von Nora Niemann  05.02.2025

Interview

»Wo immer wir gebraucht werden – wir sind da«

Rabbiner David Geballe über Seelsorge in der Bundeswehr und die Vermittlung von Wissen

von Helmut Kuhn  04.02.2025

Porträt der Woche

Frau der ersten Stunde

Avital Toren wurde vor 30 Jahren gebeten, die Gemeinde in Heilbronn aufzubauen

von Gerhard Haase-Hindenberg  02.02.2025

Hamburg

»Wir sind dran!«

Von Klimawandel bis jüdische Identität: Der Jugendkongress 2025 verspricht vier intensive Tage

von Florentine Lippmann  02.02.2025

Leer (Ostfriesland)

Schoa-Überlebender Weinberg will mit Steinmeier sprechen

Nach seiner Ankündigung, das Bundesverdienstkreuz abzugeben, hat der fast 100-jährige Zeitzeuge ein Gesprächsangebot des Bundespräsidenten angenommen

 31.01.2025

Berlin

Jüdische Stimmen zur Asyl-Abstimmung: Ein Überblick

Wie blicken Juden auf den Vorwurf, die CDU reiße die Brandmauer zur AfD ein? Wir haben uns umgehört

von Imanuel Marcus  30.01.2025

Bildung

Das beste Umfeld

Zwar beginnt das neue Schuljahr erst nach dem Sommer, doch schon jetzt fragen sich Eltern: Welche Schule ist die richtige? Gespräche mit Schulleitern über Wartelisten, Sprachniveau und Traditionen

von Christine Schmitt  30.01.2025