Herne

Vierter Anschlag in diesem Jahr

Bereits zum vierten Mal in diesem Jahr ist das Mahnmal für Holocaust-Opfer in Herne Ziel eines Anschlags geworden. Wie die Pressestelle des zuständigen Polizeipräsidiums in Bochum mitteilte, ereignete sich der aktuelle Übergriff in der Nacht auf Donnerstag. Dabei sei nach ersten Schätzungen ein Sachschaden in Höhe von 10.000 Euro entstanden.

Die Täter hätten den Bauzaun aufgebrochen, der das Denkmal für die in der NS-Zeit ermordeten Juden wegen der zuvor verübten Anschläge als Schutz umgibt. Danach warfen sie nach Erkenntnissen der Polizei die Halterung des Zaunes gegen die Glaskörper, die in der Betonwand eingelassen sind. Dabei seien die Wand und 13 der gläsernen Okulare beschädigt worden.

Namensschilder
Das Schoa-Denkmal auf dem Willy-Pohlmann-Platz in Herne wurde im Januar 2010 eingeweiht und basiert auf einem Entwurf der Wuppertaler Industrie-Designer Gabriele Graffunder und Winfried Venne. Es besteht aus einer dunklen Steinplatte, die als Rampe zu einer aufrecht stehenden Gedenktafel führt, auf der 400 Okulare an die 400 von den Nazis ermordeten Juden aus Herne und Wanne-Eickel erinnern.

Bereits Anfang und Mitte Februar sowie im März dieses Jahres war das Mahnmal geschändet worden. So hatten Mitarbeiter der Stadt Herne am Morgen des 24. Februar gemeldet, dass das Denkmal mit Farbe beschmiert und Glaskörper beschädigt worden waren, nachdem es eine Woche zuvor mit weißer und brauner Farbe übergossen worden war. Am 10. März hatten Mitarbeiter des Kulturzentrums entdeckt, dass die Linsen mit den Namen der Schoaopfer mit einem harzhaltigen Kleber beschmiert sowie weitere Glaskörper beschädigt worden waren.

Der neueste Anschlag könnte auch im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen über den Nahost-Konflikt dieser Tage stehen, meinen Beobachter. Der Staatsschutz des Bochumer Polizeipräsidiums hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet die Anwohner von Herne um sachdienliche Hinweise. ja/epd

Berlin/Potsdam

Zentralrat der Juden erwartet Stiftung für Geiger-Kolleg im Herbst

Zum Wintersemester 2024/25 soll sie ihre Arbeit aufnehmen

 26.07.2024

Potsdam

Neuer Name für das Abraham Geiger Kolleg bekannt geworden

Die Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner soll nach Regina Jonas benannt werden

 26.07.2024

Berlin

Wegner besucht verwüstetes israelisch-palästinensisches Lokal

Das Restaurant wurde vergangene Woche verwüstet

 26.07.2024

Düsseldorf

Sägen, fräsen, bohren

Im Südwesten der Stadt betreibt die Gemeinde eine metallverarbeitende Behindertenwerkstatt

von Stefan Laurin  25.07.2024

Ausstellung

Olympioniken im KZ Buchenwald

Auf dem Ettersberg bei Weimar treffen unterschiedlichste Biografien aufeinander

von Matthias Thüsing  25.07.2024

Berlin

Große Räume für große Träume

Hillel zieht von Neukölln nach Kreuzberg

von Joshua Schultheis  25.07.2024

Olam

Für die Kids

Der Senat unterstützt das Jugendzentrum der Jüdischen Gemeinde zu Berlin mit 450.000 Euro

von Christine Schmitt  25.07.2024

Kommentar

Der »Spiegel« schreibt am eigentlichen Thema vorbei

In seiner Berichterstattung über das Abraham-Geiger-Kolleg konstruiert das Magazin eine Konfliktlinie

von Rebecca Seidler  25.07.2024 Aktualisiert

Leipzig

Sachbeschädigung an jüdischer Einrichtung

Der Tatverdächtige wurde nach der Tat verhaftet und ist inzwischen wieder auf freiem Fuß

 24.07.2024