Bad Sobernheim

»Überwältigende Resonanz«

Etwa 50 Pädagogen aus ganz Deutschland nahmen an der Veranstaltung teil. Foto: Martin Köhler

Zum ersten Mal haben der Zentralrat und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) eine dreitägige Fortbildung für Religions- und Hebräischlehrer angeboten. Von Sonntag bis Dienstag nahmen etwa 50 Pädagogen aus ganz Deutschland an der Veranstaltung teil. Bei den Lehrern und Lehrerinnen stieß die Initiative auf ein positives Echo. Susanne Benizri aus Mannheim brachte es auf den Punkt: »So viele von uns sind Einzelkämpfer. Da tut es gut, sich mal auszutauschen.«

Der angesetzte Zeitrahmen in den zahllosen Arbeitsgruppen und Fachvorträgen wurde mehrfach überschritten. Gleichzeitig wurde die Grundlage für ein Unterrichtsbuch Jüdische Religion für Grundschulkinder geschaffen. »Die rechtlichen Grundlagen des jüdischen Religionsunterrichts«, »Workshop Hebräisch als Zweitsprache im 21. Jahrhundert« oder »Wie religiös soll der jüdische Religionsunterricht sein?« – so lauteten die Titel einiger Vorträge und Arbeitsgruppen.

Eröffnungsvortrag Den Eröffnungsvortrag hielt Alfred Bodenheimer, Professor für Jüdische Literatur- und Religionsgeschichte und Leiter des Zentrums für Jüdische Studien der Universität Basel.

Mit vier Pädagogen war die Lichtigfeld-Schule aus Frankfurt stark vertreten. Schulleiterin Noga Hartmann sagte: »Auch wenn man seit 20 Jahren schon Lehrerin ist, nimmt man aus jedem Beitrag mindestens eine neue Sache mit.« Sie habe sich besonders dafür eingesetzt, dass es bei der Fortbildung auch Hebräischkurse gibt, die gleich sechsfach angeboten werden konnten. Jetzt besitze sie eine Hebräisch-App, von der sie zuvor noch nie gehört habe.

dienstleister Zentralratsgeschäftsführer Daniel Botmann sagte, der Zentralrat der Juden verstehe sich als Dienstleister für die jüdischen Religionslehrer und wolle »zu einer Professionalisierung und zu einheitlichen Bildungsstandards beitragen«. Das derzeitige Schulbuchprojekt beinhalte die Übersetzung eines Hebräisch-Leselernbuchs, das nächste sei schon in der Pipeline.

Aron Schuster, stellvertretender Direktor der ZWST, erklärte: »Nach der überwältigenden Resonanz haben wir die Absicht, eine Lehrerfortbildung in dieser Form in den nächsten Jahren fortzusetzen. Zuvor wollen wir die erste Fortbildung auswerten, um diese inhaltlich noch stärker an die Bedürfnisse der Lehrer anzupassen.«

Lesen Sie mehr in der kommenden Ausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

Hanau

Greifbare Geschichte

Ein neues 3D-Denkmal zeigt die alte Judengasse der hessischen Stadt

von Eugen El  09.11.2025

Potsdam

Mehr Geld für jüdische Gemeinden in Brandenburg

Brandenburg erhöht seine Förderung für jüdische Gemeinden auf 1,2 Millionen Euro

 09.11.2025

Namensgebung

Jüdische Pionierinnen

In Berlin erinnern künftig zwei Orte an Clara Israel, die erste Leiterin eines Jugendamts, und an Regina Jonas, die erste Rabbinerin der Welt

von Christine Schmitt  09.11.2025

Porträt der Woche

Ein Überlebenswerk

Nicolaus Blättermann fand nach der Schoa die Kraft zum Neubeginn

von Lorenz Hartwig  09.11.2025

Gedenken

Neues Denkmal für jüdische Häftlinge in Gedenkstätte Ravensbrück

Etwa 20.000 Jüdinnen und Juden sind im ehemaligen Konzentrationslager Ravensbrück in Brandenburg inhaftiert gewesen. Die heutige Gedenkstätte hat nun ein neues Denkmal enthüllt - im Beisein von Überlebenden

von Daniel Zander  06.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

von Karoline Preisler  08.11.2025 Aktualisiert

Reaktionen

Zohran Mamdanis Sieg spaltet die jüdische Gemeinschaft

Während ein Drittel der New Yorker Juden den neuen Bürgermeister gewählt hat, haben andere Angst, dass dessen Antizionismus ihre Sicherheit gefährdet

 06.11.2025

Hamburg

Viel mehr als Klezmer

In der Hansestadt haben die zweiten Jüdischen Kulturtage begonnen. Bis Mitte Dezember erwartet die Besucher ein breit gefächertes Programm – inklusive einer jiddisch-hebräischen Oper

von Heike Linde-Lembke  06.11.2025

Düsseldorf

»Eine Stimme, wo andere schwiegen«

Die Gemeinde zeichnet Wolfgang Rolshoven mit der Josef-Neuberger-Medaille aus

von Stefan Laurin  06.11.2025