In Thüringen wird am 22. Mai mit einem Festakt eine neue Synagoge eingeweiht. Die Weihe der »Synagoge Eisenberg« erfolge durch den Berliner Rabbiner Yitshak Ehrenberg, kündigte die Leitung der Waldkliniken Eisenberg (Saale-Holzland-Kreis) am Donnerstag an.
Der neue jüdische Gebetsraum befindet sich in dem Akademischen Lehrkrankenhaus der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Vorgesehen sei ein Raum, in dem Frauen und Männer durch einen Vorhang getrennt, die Gottesdienste verfolgen können.
Patienten Als Fachklinikum für Orthopädie würden die Waldkliniken Eisenberg Patienten aus dem In- und Ausland versorgen, darunter auch Patienten jüdischen Glaubens, hieß es. Diese könnten ihre religiösen Pflichten künftig auch während eines Krankenhausaufenthaltes in Eisenberg erfüllen. Neben dem Gebetsraum würde die Klinik den jüdischen Patientinnen und Patienten auch eine »koschere Unterbringung« anbieten - also koscheres Essen und eine auf die jüdischen Religionspflichten ausgelegte Ausstattung.
Laut dem Thüringer Landesrabbiner Alexander Nachama ist die Eisenberger Synagoge auch für Jüdinnen und Juden aus der Region gedacht. Die Frage sei allerdings, inwieweit es dort überhaupt Gottesdienste geben könne, sagte Nachama. Nach den jüdischen Regularien müssten für einen Gottesdienst mindestens zehn jüdische Männer anwesend sein.
In Thüringen existieren derzeit drei aktive Synagogen in Erfurt, Jena und Nordhausen. Zwei weitere Synagogenbauten ohne Gemeinde gibt es derzeit in Mühlhausen im Unstrut-Hainich-Kreis sowie Berkach im Kreis Schmalkalden-Meiningen. Die »Synagoge Eisenberg« wäre die vierte aktive im Freistaat. epd