Lesung

Tatort Tel Aviv

Das Krimifestival in München gehört für Freunde dieser Literaturgattung seit 2003 zu den fixen Terminen im Kalender. Im März war es wieder so weit – und mit dabei unter den Veranstaltern das Kulturzentrum der IKG. Dessen Leiterin Ellen Presser hatte die Schriftstellerin und Journalistin Katharina Höftmann zu Gast.

Die 1984 in Rostock geborene Autorin hatte schnell die Zuhörer im voll besetzten Hubert-Burda-Saal in ihren Bann gezogen. Spritzig und selbstbewusst erzählte sie von ihrer Beziehung zu Israel, wohin sie der Liebe wegen zog. Sie arbeitet dort als Journalistin und hat in einem Blog ihre Eindrücke vom Land aufgeschrieben.

Fiktion Aus diesem Blog entstand 2011 das im Heyne Verlag veröffentlichte Buch Guten Morgen, Tel Aviv! Geschichten aus dem Holy Land. Doch Höftmann wollte ihre Eindrücke weiter vertiefen und fortführen. Die Fiktion, die sich mit einem Kriminalroman anbietet, erschien ihr dabei eine gute Möglichkeit. So entstand Die letzte Sünde, 2012 im Aufbau Verlag erschienen.

Schauplatz ist Tel Aviv, eine Stadt mit vielen Gesichtern und somit eine faszinierende Gelegenheit, all die unterschiedlichen Charaktere Platz finden zu lassen. Die Hauptfigur des Romans, Kommissar Assaf Rosenthal ist, wie Ellen Presser es formulierte, »ein Mann mit sympathischen, aber auch mit Schattenseiten«. Höftmann wurde noch deutlicher: »Man liebt ihn oder man hasst ihn.«

Weltanschauungen In Gesprächen zwischen ihm und seinen Mitarbeitern lässt Katharina Höftmann unterschiedliche Meinungen aus dem Israel des 21. Jahrhunderts hörbar werden. In den Begebenheiten, den Schilderungen von Lebensambiente und Wohnwirklichkeit zeigt sie die Vielfalt der Bevölkerung des Staates. Mit dem Mord an einer Prostituierten und deren Auffinden durch eine orthodoxe Frau prallen zwei weitere Weltanschauungen aufeinander.

Der Kommissar durchlebt all diese Unterschiede während seiner Ermittlungen. Höftmann lässt den Leser daran teilhaben – und damit nicht zuletzt auch an ihrem eigenen Israelbild. Die Authentizität bekräftigt sie durch den Verweis auf ihren israelischen Freund, den sie heiraten wird. Doch Höftmann schreibt auf Deutsch, für ein deutschsprachiges Publikum. Und das nächste Buch ist bereits in Planung. So viel sei hier verraten: Kein Krimi, sondern witzig soll es werden.

Pessach

Vertrauen bewahren

Das Fest des Auszugs aus Ägypten erinnert uns daran, ein Leben in Freiheit zu führen. Dies muss auch politisch unverhandelbare Realität sein

von Charlotte Knobloch  22.04.2024

Pessach

Das ist Juden in Deutschland dieses Jahr am wichtigsten

Wir haben uns in den Gemeinden umgehört

von Christine Schmitt, Katrin Richter  22.04.2024

Bayern

Gedenkveranstaltung zur Befreiung des KZ Flossenbürg vor 79 Jahren

Vier Schoa-Überlebende nahmen teil – zum ersten Mal war auch der Steinbruch für die Öffentlichkeit begehbar

 21.04.2024

DIG

Interesse an Israel

Lasse Schauder über gesellschaftliches Engagement, neue Mitglieder und die documenta 15

von Ralf Balke  21.04.2024

Friedrichshain-Kreuzberg

Antisemitische Slogans in israelischem Restaurant

In einen Tisch im »DoDa«-Deli wurde »Fuck Israel« und »Free Gaza« eingeritzt

 19.04.2024

Pessach

Auf die Freiheit!

Wir werden uns nicht verkriechen. Wir wollen uns nicht verstecken. Wir sind stolze Juden. Ein Leitartikel zu Pessach von Zentralratspräsident Josef Schuster

von Josef Schuster  19.04.2024

Sportcamp

Tage ohne Sorge

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin und Makkabi luden traumatisierte Kinder aus Israel ein

von Christine Schmitt  18.04.2024

Thüringen

»Wie ein Fadenkreuz im Rücken«

Die Beratungsstelle Ezra stellt ihre bedrückende Jahresstatistik zu rechter Gewalt vor

von Pascal Beck  18.04.2024

Berlin

Pulled Ochsenbacke und Kokos-Malabi

Das kulturelle Miteinander stärken: Zu Besuch bei Deutschlands größtem koscheren Foodfestival

von Florentine Lippmann  17.04.2024