ELES

Steinmeier verurteilt Halle-Attentat

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Foto: dpa

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat erneut den Anschlag von Halle verurteilt.

»Mich erfüllt Trauer über die Toten des gestrigen Tages, und mich ergreift Zorn über die nicht enden wollende Dummheit, Feigheit und Brutalität der Angriffe auf die jüdische Gemeinschaft in unserem Land«, sagte das Staatsoberhaupt am Donnerstagabend beim Festakt zum zehnjährigen Bestehen des jüdischen Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks (ELES).

Minderheiten »Ich bin die dumpfe Verachtung leid, die kaum verhohlene Bereitschaft zu Gewalt, das offene Schüren von Hass gegen Minderheiten, gegen Andersdenkende, gegen demokratische Institutionen in unserem Land«, so Steinmeier.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

»Ich bin es leid, dass Rechtsextremismus offen das Wort geredet wird und diese Borniertheit klammheimliche Zustimmung findet. Wer dafür auch nur einen Funken Verständnis aufbringt, der macht sich schuldig.«

Seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen sowie bei den Mitgliedern aller jüdischen Gemeinden in Deutschland.

ZENTRALRAT Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, erklärte, auch die Vorstände der jüdischen Gemeinden bräuchten zunehmend »Manager-Qualitäten«. Das Studienwerk befähige seine Stipendiaten auch dazu, die Gemeinden attraktiv zu gestalten und jüngere Mitglieder zu gewinnen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Im Rahmen der Feier wurde die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, mit der Ernst Ludwig Ehrlich Medaille für die Wissenschaften und Künste ausgezeichnet.

Der Bundespräsident würdigte sie als »eine unüberhörbare Stimme, ein Orientierungslicht, ein unschätzbar wertvoller Mensch für uns alle«. Knobloch sei »eine Stimme gegen Vorurteile und Ausgrenzung und für ein aufgeklärtes Miteinander der Religionen«.

Steinmeier sagte, in den 30 Jahren, seit er Knobloch kenne, habe er in zahlreichen Begegnungen ihre persönliche Unabhängigkeit, Loyalität und Freundschaft erfahren und schätzen gelernt: »Charlotte Knobloch, wie ich sie kennenlernen durfte, war stets zu unabhängig und zu klug, sich für politische Interessen instrumentalisieren zu lassen. Ich erinnere mich an Gespräche, die niemals Einbahnstraßen waren, an ihre genauen Nachfragen, ihr aufmerksames Zuhören und ihre klugen Kommentare.«

Engagement Die 86-Jährige gehöre zu den jüdischen Deutschen, »die in diesem Land etwas wieder aufgebaut haben, das unrettbar verloren schien«. Ihr Engagement sei »von unschätzbarem Wert für die Entwicklung der Bundesrepublik« gewesen.

Das Studienwerk ELES wurde 2009 gegründet und ist nach dem Historiker und Religionswissenschaftler Ernst Ludwig Ehrlich (1921–2007) benannt. Seit der Gründung hat ELES rund 800 Studenten gefördert.  kna/ja

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 6. November bis zum 13. November

 05.11.2025

Auswärtiges Amt

Deutschland entschärft Reisehinweise für Israel

Nach Beginn des Gaza-Krieges hatte das Auswärtige Amt vor Reisen in Teile Israels gewarnt. Dies gilt so nicht mehr. Der Außenminister begründet das mit gewachsenem Vertrauen in den Friedensprozess

 04.11.2025

Würdigung

Margot Friedländer wird mit Sonderbriefmarke geehrt

Wie das Finanzministerium mitteilte, war die Sonderbriefmarke für Friedländer ein »besonderes Anliegen« von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil

 04.11.2025

B’nai B’rith

»Wie eine große Familie«

Delegierte aus 20 Ländern kamen zusammen, um sich eine neue Organisationsstruktur zu geben

von Ralf Balke  03.11.2025

Berlin

Jüdische Gemeinde erinnert an November-Pogrome

Zum 87. Jahrestag der NS-November-Pogrome von 1938 werden am Sonntag ganztägig die Namen der im Holocaust ermordeten Berliner Jüdinnen und Juden vorgelesen. Bei einem Gedenken am Abend wird Berlins Regierender Bürgermeister sprechen

 03.11.2025

Gedenkstätten

Gedenkzeichen für jüdische Ravensbrück-Häftlinge

Zur feierlichen Enthüllung werden unter anderem Zentralratspräsident Josef Schuster, die brandenburgische Kulturministerin Manja Schüle (SPD) und der Beauftragte für Erinnerungskultur beim Kulturstaatsminister, Robin Mishra, erwartet

 03.11.2025

Porträt der Woche

Zufluchtsort Musik

Naomi Shamban ist Pianistin, lebt in Dresden und hat eine Schwäche für Märchenfilme

von Alicia Rust  03.11.2025

Wittenberg

Judaistin kuratiert Bildungsort zur Schmähplastik

Die Darstellung der sogenannten »Judensau« an der Wittenberger Stadtkirche, der früheren Predigtkirche des Reformators Martin Luther (1483-1546), gehört in Deutschland zu den bekanntesten antisemitischen Darstellungen des Mittelalters

 02.11.2025

Hund, Katze & Co

Beste Freunde

Wenn Tiere Familie werden: Gemeindemitglieder erzählen vom leisen oder lauten Glück, mit Vierbeinern zu leben

von Christine Schmitt  02.11.2025