Neubau

Spielen, toben, erleben

25 Kinder werden in den neuen Räumen lernen. Foto: Mike Minehan

15 bis 20 Minuten, schätzt Annette Lentz, braucht sie vom Spandauer Damm zur Münsterschen Straße. Einen Weg, den dieLeiterin des Kindergartens Gan Israel von Chabad Lubawitsch bald öfter zurücklegen wird. Denn dort am Spandauer Damm befindet sich die Kindertagesstätte, in der 58 Mädchen und Jungen jeweils montags bis freitags betreut werden. Doch mittlerweile wird es eng, denn es fehlt an Platz, um noch mehr Kinder aufzunehmen.

Deshalb wird Anfang November eine Zweigstelle im Bildungszentrum von Chabad Lubawitsch in der Münsterschen Straße eröffnet. 25 Kinder sollen dann in der Zeit von 7.30 bis 16.30 Uhr lernen, toben und mit jüdischer Tradition groß werden. »Die Warteliste ist so lang geworden, dass wir handeln mussten«, sagt Lentz.

Team 40 Familien hatten ihren Nachwuchs angemeldet. Hinter dem Bildungszentrum stehen nun Container, zwei Räume mit jeweils 40 Quadratmetern, die extra für Kindergärten entworfen worden sind, zur Verfügung. Dazu komme Platz für die Garderobe und die sanitären Anlagen. Auch einen Garten gibt es bereits. Bis der lang geplante Neubau entsteht, sollen die Kleinen in diesem Quartier bleiben. Die neuen Kitakinder sind noch ganz jung – fünf Monate – oder schon etwas älter, bis zu zwei Jahre. Nach langer Suche konnte Annette Lentz drei Erzieherinnen einstellen. Es war nicht einfach, denn in Berlin herrscht derzeit Erziehermangel. Außerdem sind im Team auch junge Frauen aus Israel, die in Berlin ihr Freiwilliges Soziales Jahr leisten.

»Wir bieten jüdische Tradition, Förderung nach dem Berliner Bildungsplan, deutsch und hebräisch sprechendes Fachpersonal und koscheres Essen«, sagt Lentz, die seit mehr als vier Jahren den Kindergarten leitet. Bei Bedarf gebe es einen Busservice. Ebenso werde Sport- und Musikunterricht angeboten. Zusätzlich gibt es Platz für behinderte Kinder – in der geplanten Kita wird auch eine Integrationserzieherin arbeiten.

Das Programm für die neue Einrichtung wird aus der Kita am Spandauer Damm übernommen, die ab Januar an einer Evaluierung zum Qualitätssiegel teilnehmen wird. Jeder Tag hat ein Thema, beispielsweise dreht sich dienstags alles um die Musik, an einem anderen Tag alles um den Wald. Und freitags wird immer Kabbalat Schabbat gefeiert. Ein Kind darf die Mutter sein und die Kerzen anzünden, ein anderes übernimmt den männlichen Part. Tradition ist wichtig, doch Lentz betont: »Wir nehmen Kinder aus allen jüdischen Richtungen auf.«

Thüringen

Jüdisches Kulturfest will Haifa stärker einbeziehen

Beide Städte pflegen seit dem Jahr 2005 eine offizielle Städtepartnerschaft

 17.07.2025

75 Jahre Zentralrat

Zentralratspräsident: Zusammenlegung von jüdischen Gemeinden »schmerzlich«, aber denkbar

Zu wenig engagierter Nachwuchs und mögliche Zusammenschlüsse von jüdischen Gemeinden - so sieht die Lage laut Zentralrat der Juden derzeit aus. Präsident Schuster äußert sich auch zur Rabbinerausbildung in Potsdam

von Leticia Witte  17.07.2025

Stuttgart

Geige, Cello, Kickboxen

Die Musikerinnen Taisia und Elina über den Karl-Adler-Wettbewerb, Spaß und eigene Stücke

von Christine Schmitt  16.07.2025

Jiddisch

Der unerfüllte Traum

Im Rahmen der Scholem-Alejchem-Vortragsreihe sprach der Judaist Gennady Estraikh über die Geschichte von Birobidschan

von Nora Niemann  16.07.2025

München

»Unsere jüdische Bavaria«

80 Jahre Israelitische Kultusgemeinde München und 40 Jahre Präsidentschaft von Charlotte Knobloch: Am Dienstagabend wurde das Doppeljubiläum mit einem Festakt gefeiert. Für einen scharfzüngigen Höhepunkt sorgte der Publizist Michel Friedman

von Christiane Ried  16.07.2025

München

»Ich habe größten Respekt vor dieser Leistung«

Zum 40-jährigen Dienstjubiläum von Charlotte Knobloch wird sie von Zentralratspräsident Josef Schuster geehrt

 16.07.2025

Porträt der Woche

»Musik war meine Therapie«

Hagar Sharvit konnte durch Singen ihre Schüchternheit überwinden

von Alicia Rust  15.07.2025

Berlin

Gericht vertagt Verhandlung über Lahav Shapiras Klage gegen Freie Universität

Warum die Anwältin des jüdischen Studenten die Entscheidung der Richter trotzdem als großen Erfolg wertet. Die Hintergründe

 15.07.2025 Aktualisiert

Andenken

Berliner SPD: Straße oder Platz nach Margot Friedländer benennen

Margot Friedländer gehörte zu den bekanntesten Zeitzeugen der Verbrechen der Nationalsozialisten. Für ihr unermüdliches Wirken will die Berliner SPD die im Mai gestorbene Holocaust-Überlebende nun sichtbar ehren

 15.07.2025