Erfurt

Solidarität vor der Synagoge

Reinhard Schramm, Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thringen in Erfurt Foto: imago images/Karina Hessland

Im Hirschgarten an der Erfurter Staatskanzlei ist am Sonntag »Gegen jeden Antisemitismus« demonstriert worden. Aufgerufen zu der Kundgebung hatte der Freundeskreis Israel im Thüringer Landtag. Anschließend zogen die Teilnehmer zu der nur wenige Hundert Meter entfernten Neuen Synagoge.

Der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde, Reinhard Schramm, verurteilte Antisemitismus gegen deutsche Juden in scharfer Form. Dies sei keine Kritik an israelischer Politik, stellte er klar. Wenn die politisch Verantwortlichen und die Gesellschaft israelbezogenen Antisemitismus nicht erfolgreich eindämmten, werden deutsche Juden das Land verlassen, warnte Schramm.

dankbarkeit Die Jüdische Landesgemeinde sei daher dankbar für die am Sonntag vor der Synagoge gezeigte Solidarität oder die Unterstützung von evangelischer und katholischer Kirche.

Der katholische Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr sagte, neue Formen des Antisemitismus von chiffrierten Hassbotschaften gegen Juden bis hin zu offen ausgeübter Gewalt, erschreckten ihn: »Ich hatte gehofft, dass es solches nach der Schoa nicht mehr geben würde.« Neymeyr warnte, von der Verharmlosung des Holocaust sei es nur ein kurzer Schritt zu seiner Gutheißung – »und aus der Gutheißung erwächst die Bereitschaft zur Wiederholung, wie wir beim Anschlag auf die Synagoge in Halle am Jom Kippur entsetzt feststellen mussten«.

Auch in Thüringen hatten Gewalt und antisemitische Parolen wegen des jüngsten Konflikts in Israel zuletzt zugenommen. So waren unter anderem Brandsätze auf die am Rathaus Nordhausen gehisste Israel-Flagge geworfen worden. epd

Berlin

»Berlin verneigt sich«

Zwei Monate nach ihrem Tod wird die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer in Berlin gewürdigt. Der Bundespräsident mahnt vor Politikern und Weggefährten, das Erbe der Jahrhundertfrau weiterzutragen

von Alexander Riedel  09.07.2025 Aktualisiert

Engagement

Verantwortung übernehmen

Erstmals wurde der Fritz-Neuland-Gedächtnispreis verliehen. Die Auszeichnung erhielten der Jurist Andreas Franck und die AG PRIOX der bayerischen Polizei

von Luis Gruhler  09.07.2025

Deutsch-Israelischer Freiwilligendienst

»Wir müssen gewachsene Strukturen erhalten«

ZWST-Projektleiter Erik Erenbourg über ein besonderes Jubiläum, fehlende Freiwillige aus Deutschland und einen neuen Jahrgang

von Christine Schmitt  09.07.2025

Essen

Vier Tage durch die Stadt

Der Verein Kibbuz Zentrum für Kunst, Kultur und Bildung führte 20 Jugendliche einer Gesamtschule an jüdische Orte. Die Reaktionen überraschten den Projektleiter

von Stefan Laurin  09.07.2025

Berlin

Millionenförderung für jüdisches Leben

Die sogenannten Staatsleistungen machten dabei fast 8,9 Millionen Euro in dieser Summe aus. Als Zuwendung für personelle Sicherheitsleistungen flossen den Angaben zufolge 6,1 Millionen Euro

 09.07.2025

Magdeburg

Staatsvertrag zur Sicherheit jüdischer Gemeinden geändert

Die Änderung sei durch den Neubau der Synagogen in Magdeburg und Dessau-Roßlau vor rund zwei Jahren sowie durch zu erwartende Kostensteigerungen notwendig geworden

 09.07.2025

Berliner Philharmonie

Gedenkfeier für Margot Friedländer am Mittwoch

Erwartet werden zu dem Gedenken langjährige Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter, Freundinnen und Freunde Friedländers sowie Preisträgerinnen und Preisträger des nach ihr benannten Preises

 08.07.2025

Mittelfranken

Archäologen entdecken erste Synagoge Rothenburgs wieder

Erst zerstört, dann vergessen, jetzt zurück im Stadtbild: Die erste Synagoge von Rothenburg ob der Tauber ist durch einen Zufall wiederentdeckt worden. Ihre Überreste liegen aber an anderer Stelle als vermutet

von Hannah Krewer  08.07.2025

Biografie

»Traut euch, Fragen zu stellen«

Auch mit 93 Jahren spricht die Schoa-Überlebende Eva Szepesi vor Schülern. Nun hat sie ein Bilderbuch über ihre Geschichte veröffentlicht

von Alicia Rust  06.07.2025