Frankfurt/Main

Solidarität in Blau-Weiß

Am Dienstag fand in Frankfurt der Israeltag statt, der deutschlandweit in mehr als 60 Städten gefeiert wird. Foto: Rafael Herlich

In einer weitaus entspannteren Atmosphäre als im vergangenen Jahr hat am Dienstag der Israeltag in Frankfurt stattgefunden. Die Straßen im Stadtkern waren blau-weiß geschmückt. 20 Organisationen haben zum Israeltag ihre Informations- und Essensstände aufgebaut – darunter die Jüdische Studierendenunion Deutschland, das Kinder- und Jugendheim Eckenheim, WIZO oder auch der Deutsche Israelkongress.

Schirmherren des Israeltags, der deutschlandweit in mehr als 60 Städten gefeiert wird, sind Israels Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff, und Zentralratspräsident Josef Schuster.

Für den seit August 2017 amtierenden Botschafter sei es eine Premiere und anlässlich des 70. Geburtstages des Staates Israel eine besondere Freude, wie er betonte. Issacharoff lobte das große und aktive Netzwerk von Israelfreunden und Unterstützern in Deutschland. Die Bundesrepublik sei einer der engsten Partner in der Welt und die deutsch-israelische Freundschaft für beide Seiten von strategischer Bedeutung.

Zerrbild Josef Schuster zählt den Israeltag zu den wichtigsten Veranstaltungen im Jubiläumsjahr. Er helfe, das Zerrbild von Israel zu korrigieren und Vorurteile gegen Israel oder Juden generell abzubauen. Zum 70. Geburtstag hätte er sich mehr Frieden für den jüdischen Staat gewünscht, sagte Schuster. »Leider ist das Gegenteil der Fall. Israel ist einer wachsenden Bedrohung ausgesetzt. Auch 70 Jahre nach Staatsgründung sieht sich Israel von Nachbarn umgeben, die sein Existenzrecht bestreiten.«

Der Zentralratspräsident forderte von Deutschland und der Europäischen Union Rückhalt und Solidarität. Bei der Verteilung von Fördergeldern beispielsweise dürfe es keine verdeckte Terrorfinanzierung der Palästinenser und Benachteiligung Israels geben. Deutschland und den neuen Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, forderte Schuster auf, genau aufzuzeigen, »wo sich Antisemitismus im Alltag in Deutschland wiederfindet. Hier haben sich rote Linien verschoben, und es wird Zeit, sie wieder an ihren ursprünglichen Platz zurückzuschieben.«

Hamas Deutliche Worte fand auch Frankfurts Bürgermeister und Stadtkämmerer Uwe Becker. Er betonte die fast vier Jahrzehnte währende Freundschaft Frankfurts mit Israel und die Solidarität mit dem israelischen Staat. Israel werde seit vielen Jahren vom Gazastreifen aus angegriffen. Auch jetzt versuche die Hamas erneut, die Region in den Krieg zu führen.

»Israel hat das Recht, sich zu verteidigen. Das würde jeder andere Staat auch tun, dessen Außengrenzen angegriffen werden«, betonte Becker auf der Bühne unter Applaus der Zuhörer. Deutschland und die EU müssten sich hinter Israel stellen, forderte er. Becker äußerte auch Verständnis dafür, Jerusalem als Hauptstadt des Staates Israel anzuerkennen.

Solidarität

Gedenken in München

Ein breites Bündnis von über 100 verschiedenen Organisationen aus Kultur, Politik, Religion, Sport, Wirtschaft hatte zur Demo aufgerufen

 06.10.2024

Interreligiöser Dialog

»Jede Klasse ist da sehr verschieden«

Muslime und Juden gehen im Rahmen des Projekts »Meet2Respect« gemeinsam an Berliner Schulen

 05.10.2024

Studie

»Andere sehen diesen Schmerz nicht« 

Für viele Jüdinnen und Juden ist der Anschlag der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober eine Zäsur

 05.10.2024

Feiertage

Chatima towa, oder was?

Was von Rosch Haschana über Jom Kippur bis Sukkot die korrekte Grußformel ist

von Rabbiner Yaacov Zinvirt  02.10.2024 Aktualisiert

"Heritage Bites"

Apfel-Honig-Donuts: Süßer Twist für Rosch Haschana

Das perfekte Fingerfood für Neujahr? Honig-Apfel-Donuts

von Hannah Brojtmann  02.10.2024

Rosch Haschana

Geballte Frauenpower zum neuen Jahr!

Wer sind die feministischen Größen im Judentum?

von Chiara Lipp  02.10.2024

Jüdischkeit

Alle Jahre wieder: Bin ich jüdisch genug?

»Da ich fern von jüdischer Religion aufwuchs, gab es viele Dinge, die ich nicht verstand«

von Lien Droste  02.10.2024

Bilanz

Jüdische Sozialarbeit nach 7. Oktober massiv beeinträchtigt

Der Wohlfahrtsverband forderte, soziale Räume des Alltags in Deutschland für Juden sicher zu machen

 02.10.2024

Israel / München

Trauer um Holocaust-Überlebenden Daniel Chanoch

Daniel Chanoch durchlitt als Junge eine Odyssee durch sechs Konzentrationslager - und überlebte. Bis ins hohe Alter engagierte er sich in der Erinnerungsarbeit. Nun starb der Zeitzeuge mit 92 Jahren in Israel

 02.10.2024