Berlin

Singer-Songwriter in der Synagoge

Gute Stimmung bei dem israelischen Superstar. Die Fans sangen die Lieder mit. Foto: Boaz Arad


Die jüdische Geschichte war am vergangenen Samstagabend ein Lichtspiel: mal hell, mal dunkel, mal ein Umriss, mal deutlich zu sehen. Das Schattentheater »Die Mobilés« setzte sie gekonnt-ästhetisch um, sodass die Künstlergruppe auf Anhieb das Publikum für sich einnehmen konnte.

Bevor sich allerdings Superstar Idan Amedi in der Synagoge Rykestraße ins rockige Rampenlicht begab, hörten die Besucherinnen und Besucher des Eröffnungsevents der 35. Jüdischen Kulturtage noch drei kurze Reden.

Präsenz Dabei wünschte der neue Botschafter des Staates Israel, Ron Prosor, dass mit den unterschiedlichen Beiträgen der Kulturtage Brücken gebaut werden, die das jüdische Leben mit der deutschen Gesellschaft verbinden. Später twitterte er: »Dass in Berlin jüdisches Leben gefeiert wird, ist keine Selbstverständlichkeit.« Gideon Joffe, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, stellte die Besonderheit des Programms heraus: Es solle humorvoll zugehen.

Und auch Berlins Kultursenator Klaus Lederer freute sich, dass die Kulturtage jüdisches Leben in die Stadt bringen. Dafür gab es Applaus. In der Synagoge Rykestraße waren nahezu alle Plätze belegt. Schon die Beleuchtung des Innenraums zog die Zuschauer in ihren Bann, denn die Farbe änderte sich ständig.

Der Beginn der 35. Jüdischen Kulturtage war ein voller Erfolg.

Als dann der israelische Sänger Idan Amedi loslegte, hielt es die Gäste kaum noch auf ihren Bänken. Insgesamt drei Stunden wurde gefeiert und getanzt. Der Beginn der 35. Jüdischen Kulturtage war ein voller Erfolg.

Stimmungsmacher Der israelische Superstar genoss seinen Auftritt sichtlich und ließ sich von der begeisterten Stimmung des Publikums immer weiter anheizen. Etliche Israelis waren gekommen und konnten die hebräischen Texte, in denen es viel um Liebe geht, mitsingen. Unzählige Besucher zückten ihre Handys und filmten seinen Auftritt gleich mit, um das Konzert zu Hause noch einmal zu genießen.

»Es war ein unglaublich tolles Konzert. Ein ganz großes Dankeschön an das Publikum. Idan Amedi hat sich sehr wohlgefühlt und die tolle Atmosphäre mit euch genossen«, heißt es auf der Facebook-Seite der Kulturtage.

»Unser Blick geht nun in Richtung Wetterbericht für den Sonntag, denn da wollen wir natürlich Sonne haben, damit unser koscheres Streetfood-Festival ein voller Erfolg wird«, sagt Holger Michel von den Jüdischen Kulturtagen. Die weiteren Veranstaltungen seien auch gefragt.

Ein Höhepunkt ist das Konzert mit dem Geiger Guy Braunstein und den Mitgliedern des Konzerthausorchesters am Samstag in der Synagoge Rykestraße, die Werke von Beethoven, Mendelssohn Bartholdy und der Geigerin Gili Schwarzman interpretieren werden. Bei dieser Gelegenheit wird es aber kein Farbspektakel geben: Die Musiker werden lediglich Pultlampen haben.

Berlin

Es braucht nur Mut

Das Netzwerk ELNET hat zwei Projekte und einen Journalisten für ihr Engagement gegen Antisemitismus ausgezeichnet. Auch einen Ehrenpreis gab es

von Katrin Richter  26.11.2025

Feiertage

Chanukka-Geschenke für Kinder: Augen auf beim Kauf

Gaming-Konsole, Teddybär oder Carrera-Bahn - Spielzeug dürfte bei vielen Kindern auf dem Wunschzettel stehen. Worauf zu achten ist - und wann schon der Geruch stutzig machen sollte

 26.11.2025

Orange Day

Palina Rojinski spricht über Gewalt in früherer Beziehung

Wie viele Frauen hat auch die Moderatorin einst in einer Beziehung Gewalt durch ihren Partner erfahren. Darüber spricht sie nun auf Instagram. Sie will anderen Mut machen, sich Hilfe zu holen

 25.11.2025

Entscheidung

Berlin benennt Platz nach Margot Friedländer

Jahrzehntelang engagierte sich die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer für Aussöhnung. Nun erfährt die Berlinerin nach ihrem Tod eine besondere Ehrung

 26.11.2025 Aktualisiert

Hanau

Rabbiner antisemitisch beleidigt

Für die Gemeinde ist die Pöbel-Attacke kein Einzelfall

 25.11.2025

Jüdische Kulturtage

Musikfestival folgt Spuren jüdischen Lebens

Nach dem Festival-Eröffnungskonzert »Stimmen aus Theresienstadt« am 14. Dezember im Seebad Heringsdorf folgen weitere Konzerte in Berlin, Essen und Chemnitz

 25.11.2025

Digitales Gedenken

App soll alle Stolpersteine Deutschlands erfassen

Nach dem Start in Schleswig-Holstein soll eine App in Zukunft alle Stolpersteine in Deutschland erfassen. In der App können Biografien der Opfer abgerufen werden

 24.11.2025

Teilnehmer des Mitzvah Day 2016 in Berlin

Tikkun Olam

»Ein Licht für die Welt«

Der Mitzvah Day 2025 brachte bundesweit Gemeinden, Gruppen und Freiwillige zu mehr als 150 Projekten zusammen

 23.11.2025

München

Nicht zu überhören

Klare Botschaften und eindrucksvolle Musik: Die 39. Jüdischen Kulturtage sind eröffnet

von Esther Martel  23.11.2025