Synagoge Cottbus

Scheiben eingeworfen

Innenraum der Synagoge Foto: dpa

Zwei betrunkene Frauen haben nach Angaben der Polizeidirektion Brandenburg Süd in der Nacht zum Mittwoch offenbar die Scheiben des jüdischen Gemeindezentrums Cottbus eingeworfen. Wie ein Polizeisprecher der Jüdischen Allgemeinen sagte, habe ein aufmerksamer Bürger zwei weibliche Personen bei der Tat beobachtet und vom Tatort in der Spremberger Straße in verschiedene Richtungen flüchten sehen. Er habe daraufhin die Polizei verständigt.

Die beiden Frauen im Alter von 21 und 36 Jahren seien mit einem Alkoholspiegel von 1,79 und 1,52 Promille aufgegriffen und zunächst in Gewahrsam genommen worden. In einer ersten Befragung äußerten sie sich nicht zu ihren Motiven. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei und des polizeilichen Staatsschutzes dauern laut Polizeisprecher an. Inzwischen seien sie wieder auf freiem Fuß und für den nächsten Tag ins Präsidium bestellt worden.

schlosskirche Die Jüdische Gemeinde Cottbus hat rund 420 Mitglieder, das Gemeindehaus mit Synagoge, Jugendzentrum und Seniorentreff liegt in der Fußgängerzone. Die umgewidmete ehemalige evangelische Schlosskirche war erst in diesem Jahr als Synagoge eröffnet worden.

Seit 2008 hatten sich die Cottbuser Juden um eine eigene Synagoge bemüht. Im November 2014 des Jahres war die ehemalige evangelische Kirche in der Innenstadt formell an die Gemeindemitglieder übergeben worden. Die neue Synagoge sei ein wichtiger Baustein, sagte das Vorstandsmitglied Max Solomonik bei der feierlichen Eröffnung am 27. Januar dieses Jahres. Die historische Synagoge von Cottbus war bei den NS-Novemberpogromen 1938 zerstört worden.

schaden Er sei um 5.30 Uhr von der Polizei über den Vorfall informiert worden und habe sich sofort mit einem Gemeindemitarbeiter in Verbindung gesetzt, der den Schaden begutachten sollte, sagte Gemeindesprecher Max Solomonik. Mit großer Gewalt seien zwei Fenster eingeworfen und ein Holzrahmen zerbrochen worden, teilte Solomonik mit.

Auf einem sehr großen Fenster hätten sich auch Davidstern- und Menora-Symbole befunden. Die Folie mit den Motiven sei ebenfalls zerstört worden. »Wie wir den Schaden beheben können, wissen wir noch nicht. Selbst werden wir das nicht leisten können«, sagte der Gemeindesprecher. hso

Friedrichshain-Kreuzberg

Antisemitische Slogans in israelischem Restaurant

In einen Tisch im »DoDa«-Deli wurde »Fuck Israel« und »Free Gaza« eingeritzt

 19.04.2024

Pessach

Auf die Freiheit!

Wir werden uns nicht verkriechen. Wir wollen uns nicht verstecken. Wir sind stolze Juden. Ein Leitartikel zu Pessach von Zentralratspräsident Josef Schuster

von Josef Schuster  19.04.2024

Sportcamp

Tage ohne Sorge

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin und Makkabi luden traumatisierte Kinder aus Israel ein

von Christine Schmitt  18.04.2024

Thüringen

»Wie ein Fadenkreuz im Rücken«

Die Beratungsstelle Ezra stellt ihre bedrückende Jahresstatistik zu rechter Gewalt vor

von Pascal Beck  18.04.2024

Berlin

Pulled Ochsenbacke und Kokos-Malabi

Das kulturelle Miteinander stärken: Zu Besuch bei Deutschlands größtem koscheren Foodfestival

von Florentine Lippmann  17.04.2024

Essay

Steinchen für Steinchen

Wir müssen dem Tsunami des Hasses nach dem 7. Oktober ein Miteinander entgegensetzen

von Barbara Bišický-Ehrlich  16.04.2024

München

Die rappende Rebbetzin

Lea Kalisch gastierte mit ihrer Band »Šenster Gob« im Jüdischen Gemeindezentrum

von Nora Niemann  16.04.2024

Jewrovision

»Ein Quäntchen Glück ist nötig«

Igal Shamailov über den Sieg des Stuttgarter Jugendzentrums und Pläne für die Zukunft

von Christine Schmitt  16.04.2024

Porträt der Woche

Heimat in der Gemeinschaft

Rachel Bendavid-Korsten wuchs in Marokko auf und wurde in Berlin Religionslehrerin

von Gerhard Haase-Hindenberg  16.04.2024