Der Rolf-Joseph-Preis ist am Samstag im brandenburgischen Gollwitz zum ersten Mal verliehen worden. Die Auszeichnung gewannen die Achtklässler des Berliner Canisius-Kollegs für ihr Projekt »Jüdische Orte in Berlin«. In Erinnerung an den Berliner Schoa-Überlebenden Rolf Joseph wurden insgesamt drei Schülerprojekte ausgezeichnet.
Den zweiten Platz belegte die Evangelische Schule Berlin Zentrum, gefolgt von einer weiteren Schüler-Gruppe des Canisius-Kollegs. »Ich bin sehr gerührt vom Engagement der Schüler, über das Schicksal eines Holocaust-Überlebenden zu berichten«, sagte Rolf Josephs Witwe Ursel Sikora.
Zeitzeuge Der Geschichtswettbewerb für die Klassenstufen acht bis zehn wurde vor zwei Jahren von der sogenannten Joseph-Gruppe ins Leben gerufen. Die sechs ehemaligen Schüler des Berliner Gymnasiums Zum Grauen Kloster hatten vor mehreren Jahren den Zeitzeugen und Beter der Synagoge Pestalozzistraße kennengelernt. Auf Grundlage von vielen Gesprächen mit ihm schrieben sie das Buch Ich muss weitermachen. Die Geschichte des Herrn Joseph.
Die Mitglieder der Joseph-Gruppe wollen in den kommenden Wochen die Ausschreibung für den Geschichtswettbewerb 2015 planen und mit Religionslehrern Kontakt aufnehmen. Im vergangenen Jahr hatte sich gezeigt, dass es schwieriger war, als zunächst angenommen, Lehrer zu finden, die diese Ausschreibung ihren Schülern näherbringen. »Wir müssen auch weitermachen – wie damals Rolf Joseph«, sagte Fabian Herbst von der Joseph-Gruppe.