Bildung

Realschule ohne Zukunft

Der Realschulzweig der Jüdischen Oberschule hat in bisheriger Form keine Zukunft mehr. »Wir haben zwar eine bestens funktionierende Realschule«, sagt Schulleiterin Barbara Witting, dennoch werde das Modell auch in der Großen Hamburger Straße auslaufen. Derzeit besuchen 75 Schüler vier Realschulklassen. Teilweise habe es Jahrgänge gegeben, in denen die Hälfte der Schüler das Abitur noch absolvieren konnte, so Witting. Dennoch würden die Klassen jetzt Jahr für Jahr abgebaut. Das Abgeordnetenhaus hat sich für ein zweigliedriges Schulsystem entschieden, das gilt auch für Privatschulen.

Ab dem neuem Schuljahr verschmelzen die Haupt-, Real- und Gesamtschulen zu Sekundarschulen und bieten alle Abschlüsse bis zum Abitur an.

Sondergenehmigung Enttäuscht sind auch die Gesamtelternvertreter, Anne Mahn und Andreas Reiter. Sie hatten gehofft, dass die Jüdische Gemeinde eine Sondergenehmigung erwirken könne. Denn mit Hebräisch und jüdischer Religion habe die Jüdische Oberschule andere Schwerpunkte als herkömmliche Realschulen.

Die Gemeinde sucht nach einer Lösung, versichert der Vorsitzende des Schulausschusses, Michael Joachim. »Wir haben bereits Termine beim Senat.« Angedacht sei, eine private Sekundarschule – mit einer dreijährigen gymnasialen Oberstufe – in der ehemaligen Mädchenschule an der Auguststraße einzurichten. Allerdings müsse das Gebäude saniert werden, auch sei die Finanzierung noch nicht geklärt. Sollten diese Pläne scheitern, würde die Gemeinde nach einer Schule suchen, mit der man kooperieren könne.

Schulkonferenz Die Schulkonferenz hat sich dafür ausgesprochen, den Schnitt in diesem Sommer zu vollziehen. Ebenso empfiehlt sie, keine Schüler oder Seiten-einsteiger mehr in die Realschule aufzunehmen, solange die Gemeinde keine Ga-
rantie für den Anschluss an die Qualifikationsphase geben kann. Ferner solle die Gemeinde für die geeigneten Schüler der bestehenden Realschulklassen Fördermaßnahmen finanzieren, die auch den Abschluss des Abiturs ermöglichen, welches den Schülern bei der Aufnahme als Option zugesichert worden sei. »Dass die Reform kommt, weiß man doch schon länger«, kritisiert Anne Mahn.

Hannover

Die Vorfreude steigt

Die Jewrovision ist für Teilnehmer und Besucher mehr als nur ein Wettbewerb. Stimmen zu Europas größten jüdischen Musikevent

von Christine Schmitt  29.03.2024

Dialog

Digital mitdenken

Schalom Aleikum widmete sich unter dem Motto »Elefant im Raum« einem wichtigen Thema

von Stefan Laurin  28.03.2024

Jugendzentren

Gemeinsam stark

Der Gastgeber Hannover ist hoch motiviert – auch Kinder aus kleineren Gemeinden reisen zur Jewrovision

von Christine Schmitt  28.03.2024

Jewrovision

»Seid ihr selbst auf der Bühne«

Jurymitglied Mateo Jasik über Vorbereitung, gelungene Auftritte und vor allem: Spaß

von Christine Schmitt  28.03.2024

Literaturhandlung

Ein Kapitel geht zu Ende

Vor 33 Jahren wurde die Literaturhandlung Berlin gegründet, um jüdisches Leben abzubilden – nun schließt sie

von Christine Schmitt  28.03.2024

Antonia Yamin

»Die eigene Meinung bilden«

Die Reporterin wird Leiterin von Taglit Germany und will mehr jungen Juden Reisen nach Israel ermöglichen. Ein Gespräch

von Mascha Malburg  28.03.2024

Hannover

Tipps von Jewrovision-Juror Mike Singer

Der 24-jährige Rapper und Sänger wurde selbst in einer Castingshow für Kinder bekannt.

 26.03.2024

Party

Wenn Dinos Hamantaschen essen

Die Jüdische Gemeinde Chabad Lubawitsch lud Geflüchtete und Familien zur großen Purimfeier in ein Hotel am Potsdamer Platz

von Katrin Richter  25.03.2024

Antisemitismus

»Limitiertes Verständnis«

Friederike Lorenz-Sinai und Marina Chernivsky über ihre Arbeit mit deutschen Hochschulen

von Martin Brandt  24.03.2024