Berlin

Rate, wer ich bin

Anmerkung der Redaktion (2. August 2023):

Als dieser Text von Fabian Wolff in der Jüdischen Allgemeinen erschien, glaubte die Redaktion Wolffs Auskunft, er sei Jude. Inzwischen hat sich Wolffs Behauptung als unwahr herausgestellt.

Auch wenn die Lichter im Speisesaal des Jüdischen Gymnasiums Moses Mendelssohn nicht gedimmt waren – hier war es gerade mindestens so spannend wie bei »Wer wird Millionär?«. Vier Schulen spielten am Montagabend im »Quiz der Religionen« gegen- und miteinander.

Im vergangenen Jahr hat das Jüdische Gymnasium gewonnen und war deswegen diesmal Gastgeber. Die Schule begrüßte Vertreter der Evangelischen Schule Neukölln, der Katholischen Schule St. Marien und der Wald-Oberschule Charlottenburg.

Experten Bereits zum achten Mal fand das Quiz im Rahmen der Interkulturellen Woche statt. Mit dabei: eine ökumenische Expertenrunde. Sie bestätigte die korrekten Antworten, erklärte die Fragen und diskutierte – bei Bedarf – über strittige Punkte. Die vier Schulen stellten vier Teams mit jeweils sechs Schülern, die Fragen über Islam, Christentum und Judentum beantworten mussten.

Vor dem Quiz spielte die Schulband des Mendelssohn-Gymnasiums den Beatles-Klassiker Back in the USSR, dann ging es los. In Blitzrunden wurden Fragen wie »Was ist ein Symbol für das Judentum?« gestellt. Am Ende der Blitzrunde lagen die Wald-Oberschule und das Jüdische Gymnasium Kopf an Kopf.

Kontroverse In der zweiten Runde wurde es anspruchsvoller – die Frage nach dem Beginn der unterschiedlichen Kalender (Schöpfung, Geburt von Jesus, Hijra) beantwortete das Team des Jüdischen Gymnasiums problemlos. Zwischendurch gab es eine Kontroverse, ob »Schabbat« wirklich die richtige Antwort auf »Wann ist der jüdische Ruhetag?« sei, weil eigentlich nach dem Wochentag gefragt wurde. Die Experten nickten die Antworten aber ab. Auch das Publikum durfte mitraten.

Am Ende reichte es trotz Heimvorteil nicht ganz für den Sieg des Mendelssohn-Teams. Die Wald-Oberschule liegt knapp vorne. Jedes Team bekommt aber einen Scheck für schulische Projekte. Verlierer gibt es keine, Erfahrungen haben sowieso alle gewonnen. Das unterstreicht auch Schulleiterin Barbara Witting: »Nur, wenn man sich versteht, kann man sich wirklich akzeptieren.«

KZ-Befreiungen

Schüler schreibt über einzige Überlebende einer jüdischen Familie

Der 18-jährige Luke Schaaf schreibt ein Buch über das Schicksal einer Jüdin aus seiner Heimatregion unter dem NS-Terrorregime. Der Schüler will zeigen, »was Hass und Hetze anrichten können«

von Stefanie Walter  29.04.2025

Schweiz

Junger Mann wegen geplanten Anschlags auf Synagoge Halle verhaftet

Die Anschlagspläne soll er laut Staatsanwaltschaft zwischen Juli 2024 und Februar 2025 wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt haben

 29.04.2025

Berlin

Bebelplatz wird wieder zum »Platz der Hamas-Geiseln«

Das Gedenkprojekt »Platz der Hamas-Geiseln« soll laut DIG die Erinnerung an die 40 in Geiselhaft getöteten Israelis und an die 59 noch verschleppten Geiseln wachhalten

 28.04.2025

Berlin

Jüdische Gemeinde erinnert an Warschauer Ghetto-Aufstand

Zum Abschluss der Namenslesung vor dem Jüdischen Gemeindehaus in der Berliner Fasanenstraße ist für den Abend ein Gedenken mit Totengebet und Kranzniederlegung geplant

 28.04.2025

Düsseldorf

Erinnerungen auf der Theaterbühne

»Blindekuh mit dem Tod« am Schauspielhaus stellt auch das Schicksal des Zeitzeugen Herbert Rubinstein vor

von Annette Kanis  27.04.2025

Hanau

Jüdische Gemeinde feiert Jubiläum

»Im Grunde genommen ist es mit das Größte und Schönste, was eine Gemeinde machen kann: eine neue Torarolle nach Hause zu bringen«, sagt Gemeinde-Geschäftsführer Oliver Dainow

 25.04.2025

Begegnung

Raum für das Unvergessene

Jede Woche treffen sich Schoa-Überlebende im Münchner »Café Zelig«, um Gemeinschaft zu finden im Schatten der Geschichte. Ein Ortsbesuch

von Katrin Diehl  23.04.2025

Interview

»Das Gedenken für Jugendliche greifbar machen«

Kurator Pascal Johanssen zur neuen Ausstellung im ehemaligen Jüdischen Waisenhaus in Pankow

von Gerhard Haase-Hindenberg  21.04.2025

Porträt der Woche

Austausch mit Gleichen

Maria Schubert ist Gemeindesekretärin in Magdeburg und tanzt gern

von Alicia Rust  18.04.2025