Berlin

Plakat als Provokation

Die dänische Künstlergruppe »Surrend« sorgt erneut mit provokativen Plakaten für Ärger in Berlin. Unter dem großflächigen Titel »Endlösung« zeigen die Plakate eine Landkarte des Nahen Ostens ohne Israel mit einem neuem Staatsgebiet »Ramallah« auf jüdischem Boden, berichtet der Berliner Tagesspiegel (Dienstagsausgabe). Die Plakate hingen derzeit an vielen Fassaden in den Berliner Stadtteilen Mitte, Kreuzberg und Prenzlauer Berg.

Heftige Kritik an den Plakaten kommt laut Tagesspiegel aus der Politik, von der Berliner jüdischen Gemeinde und von der israelischen Regierung. Gegenüber der israelischen Tageszeitung Yedioth Ahronoth habe ein israelischer Diplomat die Naziterminologie der Aktion beklagt. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) erklärte, diese Art von Satire treffe nicht seinen Geschmack. An dem Existenzrecht Israels könne es überhaupt keine Zweifel geben.

Die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Lala Süsskind, sprach der Provokation den künstlerischen Aspekt ab. Dies müsse schon als politische Meinungsäußerung gewertet werden und überschreite die Grenze zum Antisemitismus.

Happening In einem Gespräch mit der Jüdischen Allgemeine wies der Surrend-Künstler Jan Egesborg die Kritik als »völligen Unsinn« zurück. »Es handelt sich dabei um Kunst, um Satire, jedoch nicht um eine politische Meinungsäußerung. Wir sind keine Antisemiten, ich bin selbst Jude«, sagte Egesborg. Einige wenige Plakate hätten lediglich in der vergangenen Woche für kurze Zeit im Rahmen eines »Happenings« in Berlin gehangen und sollen ab Oktober in einer großen Kunstausstellung in Dänemark zu sehen sein.

Mit provokativen Plakaten hatte »Surrend« in Berlin bereits einmal Anfang 2008 für Ärger gesorgt, damals bei den Muslimen. In einer Ausstellung in der Moabiter Galerie Nord zeigte eines der Poster mit der Überschrift »Dummer Stein« das zentrale muslimische Heiligtum, die würfelförmige Kaaba in Mekka. Nach Drohungen von Muslimen wurde die Ausstellung zeitweise geschlossen.

Berlin/Potsdam

Zentralrat der Juden erwartet Stiftung für Geiger-Kolleg im Herbst

Zum Wintersemester 2024/25 soll sie ihre Arbeit aufnehmen

 26.07.2024

Potsdam

Neuer Name für das Abraham Geiger Kolleg bekannt geworden

Die Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner soll nach Regina Jonas benannt werden

 26.07.2024

Berlin

Wegner besucht verwüstetes israelisch-palästinensisches Lokal

Das Restaurant wurde vergangene Woche verwüstet

 26.07.2024

Düsseldorf

Sägen, fräsen, bohren

Im Südwesten der Stadt betreibt die Gemeinde eine metallverarbeitende Behindertenwerkstatt

von Stefan Laurin  25.07.2024

Ausstellung

Olympioniken im KZ Buchenwald

Auf dem Ettersberg bei Weimar treffen unterschiedlichste Biografien aufeinander

von Matthias Thüsing  25.07.2024

Berlin

Große Räume für große Träume

Hillel zieht von Neukölln nach Kreuzberg

von Joshua Schultheis  25.07.2024

Olam

Für die Kids

Der Senat unterstützt das Jugendzentrum der Jüdischen Gemeinde zu Berlin mit 450.000 Euro

von Christine Schmitt  25.07.2024

Kommentar

Der »Spiegel« schreibt am eigentlichen Thema vorbei

In seiner Berichterstattung über das Abraham-Geiger-Kolleg konstruiert das Magazin eine Konfliktlinie

von Rebecca Seidler  25.07.2024 Aktualisiert

Leipzig

Sachbeschädigung an jüdischer Einrichtung

Der Tatverdächtige wurde nach der Tat verhaftet und ist inzwischen wieder auf freiem Fuß

 24.07.2024