Berlin

Pavillon wirbt für »House of One«

Am Standort des geplanten Berliner »House of One« ist am Montag ein Infopavillon eröffnet worden. Die Konstruktion aus Holz und transparentem Kunststoff in Berlin-Mitte soll bis zum geplanten Baubeginn des Drei-Religionen-Hauses 2019 als Informations- und Veranstaltungsort dienen, teilte die Stiftung House of One mit. Zudem soll mit dem Pavillon für das House of One geworben werden.

Das Sakralgebäude für Christen, Juden und Muslime soll voraussichtlich ab 2019 am Petriplatz, im Zentrum des mittelalterlichen Berlin, entstehen. Auf dem Platz hatte die DDR-Regierung 1964 Berlins älteste Kirche, die Petri-Kirche aus dem 13. Jahrhundert, sprengen lassen. Das House of One soll auf den Grundmauern des alten Gotteshauses errichtet werden und unter einem Dach eine Synagoge, eine Kirche und eine Moschee beherbergen.

Lutherstadt Wittenberg Der beheizbare Pavillon, der vergangenes Jahr noch auf der Weltausstellung zum 500. Reformationsjubiläum in Lutherstadt Wittenberg für das Drei-Religionen-Projekt warb, ist Ende des Jahres auf dem Petriplatz wiedererrichtet worden. Die Konstruktion aus Holz und lichtdurchlässigen Kunststoffplatten ist dem zentralen Raum des zukünftigen House of One nachempfunden. Eine Version des Begegnungsraumes werde damit schon jetzt erfahrbar, sagte Architekt Wilfried Kuehn vom Architekturbüro Kuehn Malvezzi.

Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) sagte bei der Pavilloneröffnung, das Drei-Religionen-Haus komme zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Am Petriplatz, wo die Wiege Berlins steht, werde gemeinsam demonstriert, dass Vielfalt die Gesellschaft bereichern kann. Er freue sich, dass das House of One auch Atheisten offen stehen soll, denn gegen Diskriminierung, Hass und Ressentiments vorzugehen, »schaffen wir nur gemeinsam«, sagte Lederer.

Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, betonte, es sei »höchste Zeit« für das House of One. »Wir dürfen den radikalen Kräften in Gesellschaft und Religionen nicht unsere Welt überlassen«, sagte Parzinger, der dem Stiftungskuratorium des Projektes angehört.

Neuland Rabbiner Andreas Nachama, Mitglied des Präsidiums der Stiftung, sagte, mit dem Projekt werde Neuland betreten. »Eigentlich sollte es in jeder Stadt dieser Welt so ein Projekt geben.« Der Pavillon sei das erste sichtbare und erlebbare Zeichen des Drei-Religionen-Hauses. »Gemeinsam Frieden schaffen« sei die Idee des House of One, sagte Nachamas Präsidiumskollege, der evangelische Pfarrer Gregor Hohberg. »Wir stehen hier zusammen, weil wir es alleine nicht schaffen.«

Berlins evangelischer Bischof Markus Dröge hob in einem Grußwort den »Laborcharakter« des House of One hervor: »Hier kann Dialog eingeübt werden, hier können neue Wege ausprobiert werden.« Man brauche Freundschaft untereinander, aber »wir werden uns auch den schwierigen Themen widmen«, versprach Präsidiumsmitglied Imam Kadir Sanci als einer der Hauptinitiatoren.

Weltweit sind den Angaben zufolge bislang 8,5 Millionen Euro an Spenden für das House of One eingegangen. Für den Bau des als einmalig geltenden Projektes werden insgesamt 43,5 Millionen Euro veranschlagt. Die erste Bauphase werde starten, sobald zwölf Millionen Euro an Spenden eingegangen sind, hieß es.

Berlin

Anne Frank Zentrum feiert 30. Jubiläum

Anlässlich seines 30-jährigen Bestehens lädt das Anne Frank Zentrum in Berlin am Wochenende in die Ausstellung »Alles über Anne« ein. Der Eintritt ist frei

von Stefan Meetschen  02.12.2024

Berlin

Koscher übernachten

lan Oraizer renovierte eine Villa und baute sie zu einem Hotel um, das religiösen Standards genügt. Sein Haus ist auf Wochen ausgebucht. Ein Ortsbesuch

von Christine Schmitt  01.12.2024

Köln

Für die Zukunft der Kinder

Bei der WIZO-Gala konnten 529 neue Patenschaften gewonnen werden

von Ulrike Gräfin Hoensbroech  01.12.2024

Porträt der Woche

Angst lässt sich lindern

Lisa Strelkowa studiert Psychologie und macht ein Praktikum in einer Tagesklinik

von Brigitte Jähnigen  01.12.2024

Interview

»Damit ihr Schicksal nicht vergessen wird«

Die Schauspielerin Uschi Glas setzt sich für die Befreiung der israelischen Geiseln ein. Ein Gespräch über Menschlichkeit, Solidarität und Gegenwind aus dem Kulturbetrieb

von Louis Lewitan  01.12.2024

Berlin

75 Jahre Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit

Am Sonntag wird gefeiert und auch ein neues Buch präsentiert

 30.11.2024

Potsdam

In der Tradition des liberalen deutschen Judentums

Die Nathan Peter Levinson Stiftung erinnerte an ihren Namensgeber

 28.11.2024

Berlin

Gemeindebarometer: 7. Oktober beeinflusst Stimmungsbild

Jüdische Bürger fühlen sich wegen des Hamas-Terrors weniger sicher

 28.11.2024

Ratsversammlung

Füreinander da sein

2024 war ein herausforderndes Jahr für die jüdische Gemeinschaft. Solidarität und Zusammenhalt waren zentrale Themen

von Katrin Richter  28.11.2024