München

Olympia 1972, Propheten, Josef Schülein

Gedenkort Olympia-Attentat 1972 in München Foto: IMAGO/Rolf Poss

Olympia 1972

50 Jahre nach den Olympischen Spielen in München wird 2022 ganzjährig an das Olympia-Attentat vom 5./6. September 1972 erinnert. Jeden Monat steht dabei ein Opfer im Mittelpunkt des Gedenkens. Konzipiert und koordiniert wird das Erinnerungsprojekt, das mit unterschiedlichen Kooperationspartnern umgesetzt wird, vom Jüdischen Museum München in Zusammenarbeit mit dem NS-Dokumentationszentrum München und dem Generalkonsulat des Staates Israel. Vom 7. bis 30. April erinnert eine Videoinstallation neben dem Haupteingang des Deutschen Theaters, Schwanthalerstraße 13, an den getöteten Schiedsrichter Yossef Gutfreund. Der Schoa-Überlebende und Vater zweier Töchter engagierte sich seit den Olympischen Spielen in Tokio 1964 als olympischer Wettkampfrichter im Ringen. In München besuchte er mit weiteren Mitgliedern der Israelischen Olympischen Delegation das Deutsche Theater, um sich auf Einladung des Hauptdarstellers Shmuel Rodensky das Musical Anatevka anzusehen. Stunden später wehrte er die Terroristen des Olympia-Attentats 1972 ab, um seinen Kollegen die Flucht zu ermöglichen. ikg

Propheten

Am Donnerstag, 7. April, 19.30 Uhr, hält Torsten Lattki, Studienleiter für interreligiösen Dialog und gegen Antisemitismus beim Deutschen Koordinierungsrat, im Lydiasaal des »kfd«, Marsstraße 5, 3. OG, einen Vortrag. Ausgangspunkt seines Referats über »Prophetenbegeisterung unter jüdischen und christlichen Intellektuellen um 1900 – Das Beispiel Benzion Kellermann« ist seine Doktorarbeit aus dem Jahr 2015. Der Eintritt ist frei; eine Anmeldung ist erbeten unter info@gcjz-m.de. ikg

Josef Schülein

Am Sonntag, 10. April, um 11 Uhr gibt es im KiM-Kino, Einsteinstraße 42, eine Buchpremiere mit Elisabeth Schinagl, der Autorin der Romanbiografie Der Bierkönig von München, erschienen im Allitera Verlag. Dazu gestaltet sie gemeinsam mit Heinrich Gartmair eine szenische Lesung, angesiedelt im März des Jahres 1914: Zu seinem 60. Geburtstag lässt der angesehene Münchner Brauereibesitzer Josef Schülein (1854–1938), Sohn eines jüdischen Tuchhändlers aus Thalmässing in Mittelfranken, Stationen seines bewegten Lebens Revue passieren. Ein Grußwort spricht Hermann Wilhelm, der 2000 eine Ausstellung mit Broschüre über »Die Schüleins. Aufstieg, Enteignung und Flucht« gemacht hatte. Der Eintritt zur Kooperationsveranstaltung mit dem »Haidhausen-Museum« und den »Freunden Haidhausens« kostet 7 Euro. Anmeldung ist erbeten unter info@kim-kino.de. ikg

Interview

»Mir war himmelangst«

Die 96-Jährige Ruth Winkelmann überlebte die Novemberpogrome in Berlin. Bis heute geht sie in Schulen und spricht über ihr Schicksal - und darüber, was ihr den Glauben an die Menschheit zurückgegeben hat

von Nina Schmedding  09.05.2025 Aktualisiert

Urteil

Klage von jüdischem Erben gegen Sparkasse Hagen bleibt erfolglos

Der Großvater des Klägers hatte den Angaben zufolge 1932 ein Konto bei der Sparkasse in Hagen eröffnet und darauf Geld eingezahlt. Später floh er mit seiner Ehefrau in die Schweiz

 07.05.2025

Digitale Erinnerung

Neue App zeigt Deutschland-Karte mit Nazi-Verbrechen

Von 1933 bis 1945 haben die Nationalsozialisten Menschen enteignet, missbraucht, getötet. Die Untaten auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik versammelt eine neue App. Schon zum Start gibt es eine Erweiterungs-Idee

von Christopher Beschnitt  07.05.2025

Jom Haschoa

Geboren im Versteck

Bei der Gedenkstunde in der Münchner Synagoge »Ohel Jakob« berichtete der Holocaust-Überlebende Roman Haller von Flucht und Verfolgung

von Luis Gruhler  05.05.2025

Berlin/Potsdam

Anderthalb Challot in Apartment 10b

In Berlin und Potsdam beginnt am 6. Mai das Jüdische Filmfestival. Die Auswahl ist in diesem Jahr besonders gut gelungen

von Katrin Richter  05.05.2025

Sehen!

Die gescheiterte Rache

Als Holocaust-Überlebende das Trinkwasser in mehreren deutschen Großstädten vergiften wollten

von Ayala Goldmann  04.05.2025 Aktualisiert

Nachruf

»Hej då, lieber Walter Frankenstein«

Der Berliner Zeitzeuge und Hertha-Fan starb im Alter von 100 Jahren in seiner Wahlheimat Stockholm

von Chris Meyer  04.05.2025

Essay

Das höchste Ziel

Was heißt es eigentlich, ein Mensch zu sein? Was, einer zu bleiben? Überlegungen zu einem Begriff, der das jüdische Denken in besonderer Weise prägt

von Barbara Bišický-Ehrlich  04.05.2025

Zusammenhalt

Kraft der Gemeinschaft

Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern feierte das Fest der Freiheit im Geiste von Tradition und Herzlichkeit

von Rabbiner Shmuel Aharon Brodman  03.05.2025