Auszeichnung

Obermayer Awards werden werden am Montag in Berlin verliehen

Blick auf das Berliner Abgeordnetenhaus Foto: dpa

Für ihren Kampf gegen Vorurteile und die Bewahrung jüdischer Geschichte werden am Montag in Berlin zwei Vereine und vier Einzelpersonen mit den US-amerikanischen Obermayer Awards 2021 ausgezeichnet. Die Verleihung findet digital im Rahmen der Veranstaltungen zum Holocaustgedenktag im Abgeordnetenhaus statt, wie das Berliner Landesparlament am Freitag mitteilte. Übertragen wird die Ehrung ab 18 Uhr live im Internet auf den Websites des Abgeordnetenhauses und der Organisation »Widen the Circle«.

Die Obermayer Awards wurden im Jahr 2000 von dem US-Unternehmer Arthur S. Obermayer (1931-2016) und seiner Frau Judith H. Obermayer ins Leben gerufen. Die diesjährigen Obermayer-Preisträger stünden beispielhaft dafür, »dass aus dem Anerkennen der dunklen Vergangenheit eines Landes die Motivation hervorgehen kann, Positives für Gegenwart und Zukunft zu bewirken«, erklärte Joel Obermayer, Geschäftsführer von »Widen the Circle«, die die Awards verwaltet.

Zu den Preisträgern gehört der Verein »Erich-Zeigner-Haus« (EZH) aus Leipzig, der Schüler zu Recherchen über das Leben von Holocaust-Opfern aus der Region anleitet. Auch werden Spendenaktionen für »Stolpersteine« und für Gedenktafeln organisiert sowie Workshops und Weiterbildungen angeboten.

Ausgezeichnet wird darüber hinaus das Alternative Kultur- und Bildungszentrum Sächsische Schweiz (AKuBiZ) in Pirna, das sich mit Seminaren und Publikationen unter anderem zur Lokalgeschichte gegen Neonazismus und Rechtsextremismus wendet. Immer wieder sind Mitarbeiter Drohungen und Angriffen ausgesetzt.

Ausgezeichnet wird zudem die freiberufliche Pädagogin Elisabeth Kahn, die sich in Berlin und Augsburg mit Schülern der deutsch-jüdischen Lokalgeschichte widmet. Dazu gehören auch Bühneninszenierungen. Die Cellistin Friederike Fechner wird als »treibende Kraft« in Stralsund geehrt, »wenn es um die Dokumentation der Geschichte der ehemaligen jüdischen Gemeinde und die lokale Gedenkarbeit geht«.

In Mannheim setzt sich der ehemalige Lehrer und Schulrektor Volker Keller seit vier Jahrzehnten für die Erinnerung an die Geschichte der dortigen jüdischen Gemeinde ein, unter anderem mit Schülern und Studenten. Der Geschichte der jüdischen Gemeinde von Korbach in Nordhessen widmet sich die Regionalhistorikerin Marion Lilienthal unter anderem in Form von Publikationen und einem Internetportal. kna

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