Hamburg

Neuer Standort für NS-Dokumentationszentrum

Im Hamburger Lohsepark erinnert ein Gedenkort an die Deportationen. Foto: imago images/Hoch Zwei Stock/Angerer

Für das geplante Dokumentationszentrum denk.mal Hannoverscher Bahnhof in der Hamburger Hafen-City ist ein neuer Standort gefunden worden. In einem Neubau nördlich des Lohseparks soll künftig über die Deportation von mehr als 8000 Juden, Roma und Sinti zwischen 1940 und 1945 informiert werden, kündigte Kultursenator Carsten Brosda (SPD) am Montag an.

Den ursprünglichen Standort in einem benachbarten Bürogebäude hatten die Verfolgtenverbände kritisiert, weil der Bauherr Büroflächen an die Wintershall Dea AG vermietet hatte. Den Vorgängerfirmen Wintershall und DEA wird vorgeworfen, von der Machtübernahme der Nationalsozialisten profitiert zu haben.

Für das neue Gebäude an der Ericusbrücke sind ein Bebauungsplan und ein Gestaltungswettbewerb notwendig. Das Verfahren soll in diesem Jahr starten. Mit der Eröffnung rechnet die Kulturbehörde im Jahr 2026. Das neue Haus soll ergänzend zu dem 2017 eingeweihten Gedenkort als Lernort die Deportationen in die Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung einbetten.

PLANUNGEN In die Planungen waren von Anfang an die Rom und Cinti Union, der Landesverein der Sinti, das Auschwitz Komitee, die Jüdischen Gemeinden und die Initiative Stolpersteine einbezogen. Im Februar 2020 hatten die Bauarbeiten für das neue Info-Zentrum begonnen.

Nachdem die Kritik unter anderem von der verstorbenen Esther Bejarano laut geworden war, hatte die Kulturbehörde im März 2021 ein Mediationsverfahren unter der Leitung der Präsidentin des Hamburgischen Verfassungsgerichts, Birgit Voßkühler, initiiert.

Der Bauherr am alten Standort, Harm Müller-Spreer, hat nach Angaben der Kulturbehörde zugesagt, das zweigeschossige Info-Zentrum auf eigene Kosten zu errichten und der Stadt zu übergeben. Die Stadt stellt dafür das Grundstück zur Verfügung. Den Betrieb übernimmt die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte. epd

Interview mit dem IKG-Sicherheitschef

»Wir leben in einer anderen Welt«

Gilad Ben-Yehuda über den Anschlag in München auf das israelische Generalkonsulat, die allgemeine Bedrohungslage und Folgen des 7. Oktober

von Leo Grudenberg  13.09.2024

Berlin

ESC-Teilnehmerin eröffnet Jüdische Kulturtage

Bis zum 22. September stehen nach Angaben der Festivalleitung mehr als 40 Veranstaltungen mit deutschen, israelischen und internationalen Kulturschaffenden auf dem Programm

 13.09.2024

Duisburg

Mit Musik auf das Leben

Zum zweiten Mal richtete die Zentralwohlfahrtsstelle das »Festival der Chöre« aus. Mehr als 150 Sängerinnen und Sänger reisten aus zahlreichen jüdischen Gemeinden an

von Claudia Irle-Utsch  12.09.2024

Interview

»Ein Tag des Aufbruchs«

Der Gemeindevorsitzende Jo-Achim Hamburger über einen Festakt in Nürnberg und Markus Söders »Schutzversprechen«

von Helmut Kuhn  12.09.2024

Berlin

Moses-Mendelssohn-Preis für »Kanaan«-Gastronomen

Senator Joe Chialo würdigte die Gastronomen als großartiges Beispiel und Vorbild für Verständigung, Zusammenhalt und Resilienz

 11.09.2024

»Licht«

Alle sind eingeladen

Zehn Tage lang präsentieren die Jüdischen Kulturtage Konzerte, Lesungen, Filme und Workshops. Ein Streifzug durch das Programm

von Christine Schmitt  11.09.2024

Israel

100-Jähriger macht Tandemsprung

Der Journalist Walter Bingham sagte vor seinem Sprung: »I should be seeing a country from the river to the sea«

von Christine Schmitt  11.09.2024

Umfrage

So haben Münchner Juden den Anschlag in ihrer Stadt erlebt

Nach dem Anschlag auf das israelische Generalkonsulat sind Jüdinnen und Juden alarmiert

von Philipp Peyman Engel und Christine Schmitt  11.09.2024

Wahlen

Wehrhaft und entschieden

Nach dem Erfolg der AfD in Sachsen und Thüringen fordert IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch, die Demokratie und jüdisches Leben noch stärker zu schützen

von Leo Grudenberg  10.09.2024