Jüdisches Museum Köln

Name gesucht

Ende 2016 soll der Name feststehen. Foto: imago

Lange wurde in Köln über das Projekt Archäologische Zone und Jüdisches Museum gestritten. Es ging vordergründig nur um Geld, doch bei dem Konflikt traten immer wieder antisemitische Ressentiments hervor. Nun, da klar ist, dass sowohl die Archäologische Zone als auch das Jüdische Museum bis 2019 gebaut werden, will der Landschaftsverband Rheinland (LVR) als Träger den Kölnern und Kölnerinnen ermöglichen, sich bei der Planung des Jüdischen Museums einzubringen.

Deadline
Zwar arbeitet das Team des LVR seit zwei Jahren an der Konzeption der Archäologischen Zone mit dem Jüdischem Museum und hat die inhaltlichen Weichen längst gestellt, doch einen Namen für das Museum gibt es bislang nicht. Das soll sich ändern: Noch bis zum 15. September können die Kölner beim LVR Namensvorschläge einreichen.

Thomas Otten, Leiter des zukünftigen Museums, und Marcus Trier vom LVR wünschen sich eine rege Beteiligung: »In den letzten Monaten sind bereits viele Interessierte eigeninitiativ tätig geworden und haben ihre Vorschläge eingesandt. Wir freuen uns über zahlreiche weitere Ideen, die in die Diskussion einmünden werden. Schließlich ist jede Einsendung Beweis für das hohe Interesse der Bürgerinnen und Bürger an diesem für Stadt und Region bedeutenden Museumsprojekt.«

Kreativworkshop Doch damit ist der Name des Jüdischen Museums noch lange nicht gefunden. Die Vorschläge werden Teil eines ebenso komplizierten wie langwierigen Prozesses: Sie werden in einen Kreativworkshop einfließen, bei dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LVR und der Stadt Köln weiter an der Namensfindung arbeiten.

Dann geht es weiter: Die in diesem Kreativworkshop entwickelten Vorschläge werden anschließend dem politischen Lenkungskreis des LVR und der Stadt Köln präsentiert. Dieser Lenkungsausschuss soll anschließend eine Empfehlung für eine Namensvariante aussprechen. Ende 2016 entscheiden dann schließlich die politischen Gremien des LVR in Absprache mit der Stadt Köln endgültig über den Namen, der dann der Öffentlichkeit vorgestellt wird.

Synagogen-Gemeinde Die Synagogen-Gemeinde Köln teilte inzwischen mit, dass sie »die öffentliche Suche nach einem geeigneten und passenden Namen für das endlich realisierte Projekt« begrüßt. Die Beteiligung der Gesellschaft biete die Möglichkeit einer hohen Akzeptanz und der Identifikation der Menschen mit diesem neuen Haus und Museum, hieß es aus der Gemeinde.

Die Synagogen-Gemeinde Köln selbst hat keine eigenen Vorschläge unterbreitet. Sie sei über das Verfahren informiert, aber daran nicht direkt beteiligt gewesen. Man wünsche sich jedoch »einen Namen, der möglichst viele Aspekte dieses neuen Gebäudes und Museums berücksichtigt, zum Beispiel die besondere Kölner jüdische Geschichte«. Auch daher begrüße man die öffentliche und breit angelegte Suche nach einem Namen.

Vorschläge per E-Mail an: museumsname-gesucht@lvr.de, weitere Informationen unter: www.museumsname-gesucht.lvr.de

Berlin

Für mehr Sichtbarkeit

Wenzel Michalski wird Geschäftsführer des Freundeskreises Yad Vashem. Eine Begegnung

von Christine Schmitt  30.04.2025

Hanau

Das zarte Bäumchen, fest verwurzelt

Vor 20 Jahren gründete sich die jüdische Gemeinde – zum Jubiläum wurde eine neue Torarolle eingebracht

von Emil Kermann  30.04.2025

20 Jahre Holocaust-Mahnmal

Tausende Stelen zur Erinnerung - mitten in Berlin

Selfies auf Stelen, Toben in den Gängen, Risse im Beton - aber auch andächtige Stille beim Betreten des Denkmals. Regelmäßig sorgt das Holocaust-Mahnmal für Diskussionen. Das war schon so, bevor es überhaupt stand

von Niklas Hesselmann  30.04.2025

KZ-Befreiungen

Schüler schreibt über einzige Überlebende einer jüdischen Familie

Der 18-jährige Luke Schaaf schreibt ein Buch über das Schicksal einer Jüdin aus seiner Heimatregion unter dem NS-Terrorregime. Der Schüler will zeigen, »was Hass und Hetze anrichten können«

von Stefanie Walter  29.04.2025

Schweiz

Junger Mann wegen geplanten Anschlags auf Synagoge Halle verhaftet

Die Anschlagspläne soll er laut Staatsanwaltschaft zwischen Juli 2024 und Februar 2025 wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt haben

 29.04.2025

Berlin

Bebelplatz wird wieder zum »Platz der Hamas-Geiseln«

Das Gedenkprojekt »Platz der Hamas-Geiseln« soll laut DIG die Erinnerung an die 40 in Geiselhaft getöteten Israelis und an die 59 noch verschleppten Geiseln wachhalten

 28.04.2025

Berlin

Jüdische Gemeinde erinnert an Warschauer Ghetto-Aufstand

Zum Abschluss der Namenslesung vor dem Jüdischen Gemeindehaus in der Berliner Fasanenstraße ist für den Abend ein Gedenken mit Totengebet und Kranzniederlegung geplant

 28.04.2025

Düsseldorf

Erinnerungen auf der Theaterbühne

»Blindekuh mit dem Tod« am Schauspielhaus stellt auch das Schicksal des Zeitzeugen Herbert Rubinstein vor

von Annette Kanis  27.04.2025

Hanau

Jüdische Gemeinde feiert Jubiläum

»Im Grunde genommen ist es mit das Größte und Schönste, was eine Gemeinde machen kann: eine neue Torarolle nach Hause zu bringen«, sagt Gemeinde-Geschäftsführer Oliver Dainow

 25.04.2025