Würdigung

»Mit Verstand und Herz«

Margot Friedländer (M.) bei der Ehrung am Mittwoch in Berlin Foto: Margrit Schmidt

Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer (100) ist mit der Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin ausgezeichnet worden. Sie verkörpere auf eine herausragende Weise eine Form von Demokratieerziehung, die Verstand und Herz gleichermaßen anspreche, erklärte die Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann.

Friedländers Impuls sei so wichtig in einer Zeit, »in der sich
einerseits immer weniger Zeitzeugen des Holocaust noch zu Wort
melden und in der sich andererseits die Zusammensetzung der
Gesellschaft rapide verändert«, zitierte die Hochschule am Mittwoch aus der Laudatio.

Jeder und jede könne zu einem sekundären Zeugen werden. Aber junge Menschen müssten dazu auch ermutigt, ermächtigt und gebildet werden. »Hier haben die Schulen und Universitäten eine Mitverantwortung«, so Assmann.

Die Ehrendoktorwürde für Friedländer war vom Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften vorgeschlagen worden. Friedländer hat für ihr Engagement als Zeitzeugin bereits das Bundesverdienstkreuz bekommen, sie ist Berliner Ehrenbürgerin.

Ihre Familie wurde nach Auschwitz deportiert und ermordet. Sie selbst wurde in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Nach dem Krieg ging sie 1946 mit ihrem Mann Adolf Friedländer in die USA. Einige Jahre nach dessen Tod kehrte Margot Friedländer in ihre alte Heimat Berlin zurück.

Der Film »Don’t call it Heimweh« und ihr Buch »Versuche, dein Leben zu machen« erzählen ihre Geschichte. Bei ihrer Arbeit als Zeitzeugin liegen ihr besonders junge Menschen am Herzen.

Pessach

Vertrauen bewahren

Das Fest des Auszugs aus Ägypten erinnert uns daran, ein Leben in Freiheit zu führen. Dies muss auch politisch unverhandelbare Realität sein

von Charlotte Knobloch  22.04.2024

Pessach

Das ist Juden in Deutschland dieses Jahr am wichtigsten

Wir haben uns in den Gemeinden umgehört

von Christine Schmitt, Katrin Richter  22.04.2024

Bayern

Gedenkveranstaltung zur Befreiung des KZ Flossenbürg vor 79 Jahren

Vier Schoa-Überlebende nahmen teil – zum ersten Mal war auch der Steinbruch für die Öffentlichkeit begehbar

 21.04.2024

DIG

Interesse an Israel

Lasse Schauder über gesellschaftliches Engagement, neue Mitglieder und die documenta 15

von Ralf Balke  21.04.2024

Friedrichshain-Kreuzberg

Antisemitische Slogans in israelischem Restaurant

In einen Tisch im »DoDa«-Deli wurde »Fuck Israel« und »Free Gaza« eingeritzt

 19.04.2024

Pessach

Auf die Freiheit!

Wir werden uns nicht verkriechen. Wir wollen uns nicht verstecken. Wir sind stolze Juden. Ein Leitartikel zu Pessach von Zentralratspräsident Josef Schuster

von Josef Schuster  19.04.2024

Sportcamp

Tage ohne Sorge

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin und Makkabi luden traumatisierte Kinder aus Israel ein

von Christine Schmitt  18.04.2024

Thüringen

»Wie ein Fadenkreuz im Rücken«

Die Beratungsstelle Ezra stellt ihre bedrückende Jahresstatistik zu rechter Gewalt vor

von Pascal Beck  18.04.2024

Berlin

Pulled Ochsenbacke und Kokos-Malabi

Das kulturelle Miteinander stärken: Zu Besuch bei Deutschlands größtem koscheren Foodfestival

von Florentine Lippmann  17.04.2024