Frankfurt/Main

Meine, deine, unsere Welt

Einer Kooperation der jüdischen I. E. Lichtigfeld-Schule in Frankfurt und der Hölderlin-Schule in Bad Homburg verdankt die Ketteler-LaRoche-Schule in Oberursel ihren zweiten Platz im Schülerwettbewerb »Trialog der Kulturen«. Ausgeschrieben wurde der Wettbewerb von der Herbert-Quandt-Stiftung.

Mitte der 90er-Jahre rief die Inititative Projekte zur Verbesserung der Verständigung zwischen Juden, Christen und Muslimen ins Leben. Seit 2005 schreibt sie den Schulwettbewerb zur Förderung des Trialogs der Kulturen aus, der mit insgesamt 60.000 Euro Preisgeld dotiert ist.

Projekt In diesem Jahr hat die Stiftung neun Schulen aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland für ihre vorbildlichen interreligiösen und interkulturellen Projekte zum Jahresthema »Meine, deine, unsere Welt – wie gestalten wir die Zukunft?« ausgezeichnet.

Die Ketteler-LaRoche-Schule ist eine Fachschule für Sozialpädagogik, die das Projekt »Von Babylon in unsere Welt – Erzieherinnen machen sich auf den Weg …« ins Leben gerufen hatte. Dabei stellten die Studenten Kontakt zwischen den Eingangsstufen-Schülern der Lichtigfeld- und der Hölderlin-Schule her, die sich dann bei einem gemeinsamen Frühstück kennenlernten und durch Brieffreundschaften in Verbindung blieben.

Brieffreundschaften Die Studierenden der Ketteler-LaRoche Schule selbst nahmen zunächst die Verbindung zur Lichtigfeld-Schule per Brief auf. »Die Schüler der Klasse E2c und E2d konnten dann die Briefe lesen und beantworten. Jedes Kind hatte so einen ›Großen‹, von dem er Post bekam und auf dessen Besuch er sich freuen konnte«, erklärt Diana Dainow, Leiterin der Eingangsstufe der Lichtigfeld-Schule.

Ein weiterer Schritt war dann das gemeinsame Lesen und Nacherzählen eines Kinderbuches, das die Angst vor dem Fremden nehmen sollte. Hierzu lernten die Kinder auch Riten und Symbole der jeweils anderen Religionen kennen. »Das Projekt stand nicht nur unter dem Motto Toleranz und Miteinander, sondern sollte auch die Sprach- und Lesekompetenz fördern«, sagt Dainow und lobt die Initiative. Die so gewonnenen Erfahrungen setzen die Studierenden nun um, indem sie trialogische Lehr- und Lernmaterialien entwickeln und Bilderbücher, Tages- und Festzeitkalender erstellen.

Die Herbert-Quandt-Stiftung hat in Kooperation mit dem Hessischen Rundfunk auch »Was glaubst du denn? Das Funkkolleg für Kinder im Trialog der Kulturen« ins Leben gerufen. Ausgestrahlt wird die Sendung auf hr2-Kultur jeweils samstags um 14.45 Uhr. Alle Informationen, Materialien und die Beiträge sind im Internet abzurufen.

www.kinderfunkkolleg-trialog.de

Sicherheit

»Keine jüdische Veranstaltung soll je abgesagt werden müssen«

Nach dem Massaker von Sydney wendet sich Zentralratspräsident Josef Schuster in einer persönlichen Botschaft an alle Juden in Deutschland: Lasst euch die Freude an Chanukka nicht nehmen!

von Josef Schuster  17.12.2025

Deutschland

»Das Licht wird nicht erlöschen«

Trotz des Terroranschlags in Sydney lassen es sich viele Juden in Deutschland nicht nehmen, öffentlich Chanukka zu feiern. Ein Stimmungsbild

von Christine Schmitt, Helmut Kuhn, Nicole Dreyfus, Ulrike Gräfin Hoensbroech  17.12.2025

Interview

Holocaust-Überlebender Weintraub wird 100: »Ich habe etwas bewirkt«

Am 1. Januar wird Leon Weintraub 100 Jahre alt. Er ist einer der letzten Überlebenden des Holocaust. Nun warnt er vor Rechtsextremismus und der AfD sowie den Folgen KI-generierter Fotos aus Konzentrationslagern

von Norbert Demuth  16.12.2025

Magdeburg

Neuer Staatsvertrag für jüdische Gemeinden in Sachsen-Anhalt

Das jüdische Leben in Sachsen-Anhalt soll bewahrt und gefördert werden. Dazu haben das Land und die jüdischen Gemeinden den Staatsvertrag von 2006 neu gefasst

 16.12.2025

Bundestag

Ramelow: Anschlag in Sydney war Mord »an uns allen«

Erstmals gab es in diesem Jahr eine Chanukka-Feier im Bundestag. Sie stand unter dem Eindruck des Anschlags auf eine Feier zum gleichen Anlass am Sonntag in Sydney

 16.12.2025

Attentat in Sydney

»Was würden die Opfer nun von uns erwarten?«

Rabbiner Yehuda Teichtal hat bei dem Attentat in Sydney einen Freund verloren und wenige Stunden später in Berlin die Chanukkia entzündet. Ein Gespräch über tiefen Schmerz und den Sieg des Lichts über die Dunkelheit

von Mascha Malburg  16.12.2025

Berlin

Chanukka-Licht am Brandenburger Tor entzündet

Überschattet vom Terroranschlag in Sydney wurde in Berlin das erste Licht am Chanukka-Leuchter vor dem Brandenburger Tor entzündet. Der Bundespräsident war dabei

 15.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  15.12.2025

Berlin

Straße nach erster Rabbinerin der Welt benannt

Kreuzberg ehrt Regina Jonas

 12.12.2025