Zentralrat der Juden

»Lückenlose Aufklärung der Vorwürfe zwingend geboten«

Weiterer Schaden von der jüdischen Gemeinschaft soll durch Untersuchung abgewendet werden

 10.05.2022 15:30 Uhr

Zentralratspräsident Josef Schuster Foto: Marco Limberg

Weiterer Schaden von der jüdischen Gemeinschaft soll durch Untersuchung abgewendet werden

 10.05.2022 15:30 Uhr

Nach dem Bekanntwerden der Vorgänge am Abraham Geiger Kolleg durch einen Onlinebericht der Tageszeitung »Die Welt« hat Zentralratspräsident Josef Schuster »eine vorbehaltlose, lückenlose und völlig unabhängige Untersuchung und Aufklärung der im Raum stehenden Vorwürfe« gefordert.

Es gehe dabei nicht nur um eine strafrechtliche Dimension der Taten, »sondern auch um das moralische Verhalten von Führungspersönlichkeiten und Mitarbeitern in jüdischen Einrichtungen sowie den Schutz und die Rechte der Betroffenen«.

Zukunft Schuster ergänzte: »Einem mit Vorwürfen Konfrontierten muss stets eine faire Chance gegeben werden, sich zu verteidigen. Sollten sich die Vorwürfe jedoch als berechtigt erweisen, wäre ein Verbleib in den bisherigen Ämtern und Positionen und in Zukunft auch an anderen verantwortungsvollen Stellen innerhalb der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland ausgeschlossen.«

Das Abraham Geiger Kolleg, die Union Progressiver Juden in Deutschland, die Allgemeine Rabbinerkonferenz sowie das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk haben mit dem Zentralrat seit Bekanntwerden der Vorwürfe intensive Gespräche darüber geführt, wie Fälle sexualisierter Belästigung und Machtmissbrauch institutionsübergreifend untersucht und ausgeschlossen werden können.

Prüfung Alle Institutionen seien sich einig, dass unter keinen Umständen bei solchen Vorwürfen weggeschaut werden darf. Der Zentralrat der Juden werde in Abstimmung und mit ausdrücklicher Unterstützung der genannten Institutionen zeitnah eine Anwaltskanzlei beauftragen, eine umfassende Prüfung der Vorwürfe durchzuführen, hieß es weiter.

Die Ergebnisse der Untersuchung sollen laut Zentralrat in anonymisierter Form der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Damit soll dem Leid der Betroffenen Rechnung getragen sowie weiterer Schaden von der jüdischen Gemeinschaft abgewendet und die Integrität jüdischer Einrichtungen sichergestellt werden. ja

Friedrichshain-Kreuzberg

Antisemitische Slogans in israelischem Restaurant

In einen Tisch im »DoDa«-Deli wurde »Fuck Israel« und »Free Gaza« eingeritzt

 19.04.2024

Pessach

Auf die Freiheit!

Wir werden uns nicht verkriechen. Wir wollen uns nicht verstecken. Wir sind stolze Juden. Ein Leitartikel zu Pessach von Zentralratspräsident Josef Schuster

von Josef Schuster  19.04.2024

Sportcamp

Tage ohne Sorge

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin und Makkabi luden traumatisierte Kinder aus Israel ein

von Christine Schmitt  18.04.2024

Thüringen

»Wie ein Fadenkreuz im Rücken«

Die Beratungsstelle Ezra stellt ihre bedrückende Jahresstatistik zu rechter Gewalt vor

von Pascal Beck  18.04.2024

Berlin

Pulled Ochsenbacke und Kokos-Malabi

Das kulturelle Miteinander stärken: Zu Besuch bei Deutschlands größtem koscheren Foodfestival

von Florentine Lippmann  17.04.2024

Essay

Steinchen für Steinchen

Wir müssen dem Tsunami des Hasses nach dem 7. Oktober ein Miteinander entgegensetzen

von Barbara Bišický-Ehrlich  16.04.2024

München

Die rappende Rebbetzin

Lea Kalisch gastierte mit ihrer Band »Šenster Gob« im Jüdischen Gemeindezentrum

von Nora Niemann  16.04.2024

Jewrovision

»Ein Quäntchen Glück ist nötig«

Igal Shamailov über den Sieg des Stuttgarter Jugendzentrums und Pläne für die Zukunft

von Christine Schmitt  16.04.2024

Porträt der Woche

Heimat in der Gemeinschaft

Rachel Bendavid-Korsten wuchs in Marokko auf und wurde in Berlin Religionslehrerin

von Gerhard Haase-Hindenberg  16.04.2024