Feste

Licht in der dunklen Jahreszeit

Lichterzünden auf dem Erfurter Markt Foto: dpa

Für viele Städte und jüdische Gemeinden ist es liebgewonnene Tradition, manche versuchen es das erste Mal. So zündete die Jüdische Gemeinde Emmendingen in diesem Jahr erstmals öffentlich Kerzen am Chanukkaleuchter. Rabbiner Moshe Navon entfachte das erste Licht auf dem Schlossplatz gemeinsam mit Oberbürgermeister Stefan Schlatterer und Pfarrer Karl Günther. Die Chanukkia stand genau an dem Platz, an dem sie sich bis 1937 in der Synagoge befunden hatte. Im kommenden Jahr soll dort ein mannshoher Leuchter stehen. Diesmal musste es noch eine Chanukkia für den Hausgebrauch tun.

Erinnerung Eine junge Tradition: In diesem Jahr war es das dritte Mal, dass Düsseldorf in den Landtag einlud, um dort sehr prominent die Chanukkia erstrahlen zu lassen. »Das ist für uns etwas ganz Besonderes«, sagte Gabriel Goldberg, Jugendreferent des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein. Der Höhepunkt für ihn waren jedoch die 1007 Kerzen für 1007 Menschen, die aus Düsseldorf und Umgebung am 11. Dezember 1941 vom Derendorfer Güterbahnhof aus in das Ghetto von Riga deportiert worden waren.

Jugendliche aus der Landeshauptstadt, Schüler aller Schulformen, jüdische wie nichtjüdische junge Menschen entzündeten die Kerzen und legten auf diese Weise Zeugnis ab, dass jedes einzelne Leben der damals Verschleppten nicht vergessen sein sollen, wie Wilfried Johnen, Geschäftsführer des Landesverbandes, sagte.

Plätze Auch in Münster kamen Bürger, Gemeindemitglieder und der Vorsitzende Sharon Fehr nicht zum ersten Mal zum öffentlichen Lichterzünden auf den Maria-Euthymia-Platz. In Erfurt erstrahlte der neunarmige Leuchter auf dem Fischmarkt, in Mülheim an der Ruhr stand er am Medienhaus auf dem Synagogenplatz.

Der Termin im Dezember ist auch in Osnabrück von Kommunalpolitikern und Gemeindemitgliedern, allen voran der Vorsitzende Michael Grünberg, fest eingeplant, wenn es Unter den Arkaden an der Stadtbibliothek das Lichterfest zu feiern gilt. Andere Gemeinden luden zu Partys und Sufganiot ein. Wiederum andere feiern am kommenden Wochenende das Ende des Lichterfestes und entzünden, wie etwa die Jüdische Gemeinde Oldenburg, alle acht Kerzen.

Stuttgart

Opfer eines Schauprozesses

Nach fast drei Jahrzehnten Stillstand wurde nun ein Platz eingeweiht, der Joseph Süß Oppenheimer gewidmet ist

von Brigitte Jähnigen  10.12.2024

Esslingen

Antike Graffiti

Der Künstler Tuvia ben Avraham beschreibt das Judentum anhand uralter Buchstaben – und jeder darf mitmachen

von Valentin Schmid  09.12.2024

Berlin

Campus mit Kita und Café

Noch bis zum 10. Dezember können Architekten ihre Entwürfe für den Neubau an der Synagoge Fraenkelufer einreichen

von Christine Schmitt  09.12.2024

München

Mit Erfahrung zum Erfolg

Die Spieler des Schachklubs der IKG gehören zu den stärksten in Bayern – allen voran Leonid Volshanik

von Vivian Rosen  09.12.2024

Bundestag

Zentralrat der Juden schlägt Maßnahmen für Schutz jüdischen Lebens vor

Was der jüdische Dachverband von den Parteien mit Blick auf die Neuwahlen erwartet

 09.12.2024

Frankfurt

»Voll akzeptiert in der Gemeinde«

Rabbinerin Elisa Klapheck über das Jubiläum des Egalitären Minjans und das Konzept »Alle unter einem Dach«

von Ralf Balke  07.12.2024

Interview

»Damit ihr Schicksal nicht vergessen wird«

Die Schauspielerin Uschi Glas setzt sich für die Befreiung der israelischen Geiseln ein. Ein Gespräch über Menschlichkeit, Solidarität und Gegenwind

von Louis Lewitan  07.12.2024

Bedrohung

Wehrt euch!

Wie kann es sein, dass Juden wieder in Angst leben müssen? Wie kann es sein, dass Kippa zu tragen, gefährlich ist, während die Kufiya zum Fashion-Icon für Pseudo-Wokies wird? Ein Aufschrei

von Yaron Jacobs  07.12.2024

München-Schwabing

Ein Stück Hoffnung

Die Synagoge Shaʼarei Zion in der Georgenstraße erhielt eine neue Torarolle

von Luis Gruhler  07.12.2024