München

Kunst, Erinnerung, Geschichte

Plakat zur Ausstellung »Tode zum Lachen« im Valentin-Karlstadt-Musäum Foto: Valentin-Karlstadt-Musäum

Kunst

Christian Boltanski (1944–2021), Sohn eines aus der Ukraine stammenden jüdischen Arztes, war ein Meister der Installationskunst. Kaum jemand weiß um die Verehrung dieses in Paris beheimateten Konzeptkünstlers für Karl Valentin. Schon 1993 vermachte er sein komisches Frühwerk dem »Valentin-Karlstadt-Musäum« in München. Die Schenkung besteht aus circa 180 Objekten, Fotos hinter Glas, Plakaten, Requisiten, gemalten Bühnenbildern und Schallplatten und war in seiner Gesamtheit noch nie zuvor zu sehen. Zum ersten Todestag von Boltanski am 14. Juli eröffnete das im Turm des Isartors befindliche Museum die Ausstellung Tode zum Lachen. Sie läuft dort bis 15. November. Dazu erschienen ist ein gleichnamiger Katalog. Geöffnet ist täglich außer mittwochs von 11.01 bis 17.59 Uhr. Weitere Informationen zur Ausstellung finden sich unter www.valentin-musaeum.de. ikg

Erinnerung

Culture Clouds, eine Ini­tiative, die »Räume für Kunst und Spiel mit Kindern und Jugendlichen« schaffen will, hat mit dem NS-Dokumentationszentrum eine Tanz-Theater-Film-Performance von Jugendlichen des Projekts »Always remember. Never forget« auf die Beine gestellt. Am Samstag, 23. Juli, um 20 Uhr sowie um 21.30 Uhr findet jeweils eine 40-minütige Aufführung in der Herzog-Rudolf-Straße 5 statt. Das Motto »Meine Schule brennt« spielt an auf das, was in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 in dieser Straße geschah. Die orthodox geführte Synagoge »Ohel Jakob« wurde in Brand gesteckt, und mit ihr wurde die Jüdische Volksschule zerstört. Ausgehend von einem Klassenfoto erfolgten umfangreiche Recherchen über die abgebildeten Kinder, wo sie wohnten, was aus ihnen wurde. Der Ort des einstigen Geschehens, an dem sich die Frage stellt, wie man sich erinnern sollte, was angemessen und zeitgemäß ist, kann ohne Anmeldung und bei freiem Eintritt besucht werden. ikg

Geschichte

Im Gespräch mit Philipp Lenhard stellt die israelische Historikerin Shulamit Volkov am Dienstag, 26. Juli, 19 Uhr, ihr bei C. H. Beck erschienenes Buch Deutschland aus jüdischer Sicht. Eine andere Geschichte vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart vor. Zur Einführung spricht Kiran Patel, Inhaber des Lehrstuhls für Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Der Eintritt zu dieser Kooperationsveranstaltung des Lehrstuhls für Jüdische Geschichte und Kultur und des Kulturzentrums der Israelitischen Kultusgemeinde im Uni-Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1, Raum A125, ist frei. Es wird um schriftliche Anmeldung unter juedische.geschichte@lrz.uni-muenchen.de gebeten. ikg

Maccabi

Am Sonntag, dem 31. Juli, lädt der TSV Maccabi München unter dem Motto »Maccabi krabbelt« zum Familien-Brunch auf der Terrasse des Vereins in der Riemer Straße 300 ein. Der Eintritt inklusive des »All You Can Eat«-Buffets beträgt für Erwachsene 20 Euro, für Kinder von fünf bis 13 Jahren zwölf Euro. Kinder unter fünf Jahren essen kostenlos. Es gibt betreutes Spielen für Kinder, Hüpfburgen, Bobbycars und vieles mehr. ikg

Dokumentation

»Sie sind nicht alleine!«

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hielt bei der Ratsversammlung des Zentralrats der Juden die traditionelle Gastrede

von Wolfram Weimer  30.11.2025

Meinung

Wir Jungen müssen die Gemeinden stärker mitgestalten

Jüdische Studierende sind vom wachsenden Antisemitismus besonders betroffen. Gleichzeitig sind junge Juden kaum in den Gemeindevertretungen repräsentiert. Das muss sich ändern

von Ron Dekel  30.11.2025

Gemeinden

Ratsversammlung des Zentralrats der Juden tagt in Frankfurt

Das oberste Entscheidungsgremium des jüdischen Dachverbands kommt einmal im Jahr zusammen

 30.11.2025 Aktualisiert

Porträt der Woche

Familie, Glaube, Neubeginn

Edouard Joukov stammt aus Russland und fand seinen Platz in der Ulmer Gemeinde

von Brigitte Jähnigen  28.11.2025

Doppel-Interview

»Wir teilen einen gemeinsamen Wertekanon«

Vor 60 Jahren brachte das Konzilsdokument »Nostra aetate« eine positive Wende im christlich-jüdischen Dialog. Bischof Neymeyr und Rabbiner Soussan blicken auf erreichte Meilensteine, Symbolpolitik und Unüberwindbares

von Karin Wollschläger  28.11.2025

Debatte

Neue Leitlinie zum Umgang mit NS-Raubgut für Museen und Bibliotheken

In Ausstellungshäusern, Archiven und Bibliotheken, aber auch in deutschen Haushalten finden sich unzählige im Nationalsozialismus entzogene Kulturgüter. Eine neue Handreichung soll beim Umgang damit helfen

von Anne Mertens  27.11.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 27. November bis zum 3. Dezember

 27.11.2025

Mitzvah Day

Grünes Licht

Jüdische Gemeinden und Gruppen gestalteten deutschlandweit den Tag der guten Taten

von Katrin Richter  27.11.2025

Düsseldorf

Cooler Kick

Beim Ilan Fiorentino Cup kamen im Gedenken an Spieler aus dem Kibbuz Nahal Oz Israelis, Exil-Iraner und das NRW-Landtagsteam zu einem Freundschaftsturnier zusammen

von Jan Popp-Sewing  27.11.2025