Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) hat am Dienstag die Jüdische Gemeinde in Cottbus besucht. Die Entwicklung der Gemeinde sei eine Erfolgsgeschichte, sagte sie anlässlich eines Treffens mit dem Gemeinde- und Vorstandsvorsitzenden des Jüdischen Landesverbandes, Gennadi Cusnir.
Ein friedliches Miteinander der Kulturen und Religionen sei möglich und bereichernd, sagte sie am Rande der »Kabinett-vor-Ort«-Sitzung in der Lausitzstadt unter Hinweis auf die dortige Synagoge in einer ehemaligen Kirche.
heimat Die Kulturministerin äußerte sich den Gemeindemitgliedern aus den Nachfolge-Staaten der ehemaligen Sowjetunion gegenüber dankbar, dass sie sich in den 90er-Jahren für Deutschland und für Cottbus als neue Heimat entschieden hätten: »Das war damals und das ist auch heute alles andere als selbstverständlich.« Die Cottbusser Gemeinde mit rund 500 Mitgliedern sei die größte in Brandenburg. Sie stehe heute »für blühendes jüdisches Leben«.
Schüle erinnerte daran, dass in Cottbus nicht erst seit 1998 eine jüdische Gemeinde existiert. Diese knüpfe vielmehr an jahrhundertelanges jüdisches Leben vor 1945 an, das durch die nationalsozialistische Willkürherrschaft nahezu völlig vernichtet worden sei.
Die Jüdische Gemeinde Cottbus ist nach Angaben des Ministeriums eine von fünf des Jüdischen Landesverbandes. Die 1998 gegründete Gemeinde feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum. Das Kulturministerium unterstützte die Gemeinde nach eigenen Angaben insbesondere beim Kauf der Cottbuser Schlosskirche als Synagogengebäude mit knapp 600.000 Euro. epd