Hamburg

Kulturerbe in Altona

Steinerne Zeugnisse: Typisch für sefardische Gräber ist die Sattekdachform. Foto: Heide Sobotka

Mit der Aufnahme in die deutsche Tentativliste erhält der Jüdische Friedhof Altona hohe Anerkennung und hat nun beste Aussichten, als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt zu werden. Besonders der sefardische Teil – 1611 angelegt und 1869 geschlossen – untermauert seinen Anspruch, in die Welterbeliste aufgenommen zu werden. Gewürdigt wurde er als ein weltweit wichtiges kulturelles Zeugnis sefardischer Geschichte und Grabmalkunst sowie als ein einzigartiges kunst- und kulturhistorisches Dokument.

Unterstützer Dieser Nominierung ging nicht nur ein Vierteljahrhundert mühseliger Forschung, sondern vor allem auch hartnäckiger Überzeugungsarbeit voraus, an der die Hamburger Kulturbehörde und das Hamburger Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGDJ) einen großen Anteil hatten. Unterstützt wurden sie dabei auch von der Hermann Reemtsma Stiftung, der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius sowie der Axel Springer Stiftung.

Die Erforschung des aschkenasischen Teils übernahm das Salomon Ludwig Steinheim Institut unter der Leitung der Judaisten Michael Brocke und Dan Bondy. Die Erforschung der Inschriften und Bilder des sefardischen Teils untersuchte der Hamburger Linguist Michael Studemund-Halévy. Die aufwendigen Restaurierungsarbeiten und die fotografische Dokumentation koordinierte das Hamburger Denkmalschutzamt, das auch den Antrag auf den (erfolgreichen) Weg brachte.

Kooperation Der Antrag soll nach der Empfehlung des Fachbeirats Teil einer internationalen seriellen Nominierung werden, hier ist vor allem an eine Kooperation mit der Republik Surinam gedacht, erläutert Studemund-Halévy. Mit der internationalen Konferenz »Mapping Western Sefardi Diaspora in the Caribbean«, die im November in Hamburg stattfinden wird, sowie weiteren Erkundungsreisen nach Barbados, Jamaika und St. Thomas wird der Jüdische Friedhof Altona dieser Empfehlung folgen und die jüdisch-sefardische Tradition zwischen Europa und der Karibik in den Vordergrund stellen, betont Studemund-Halévy. ja

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