Programm

Krimis, Chasanut und Sandbilder

Stargast Amir Haddad Foto: imago

Programm

Krimis, Chasanut und Sandbilder

Der Gemeindetag des Zentralrats der Juden bietet zahlreiche Kulturveranstaltungen

von Jonathan Fridman  07.11.2016 21:20 Uhr

Er steht unter einem besonderen Motto: der Gemeindetag des Zentralrats der Juden in Deutschland vom 8. bis zum 11. Dezember in Berlin. »Ein Dach, eine Familie«, lautet der Titel, und ebenso vielfältig wie die säkularen, traditionellen oder orthodoxen Besucher wird auch das kulturelle Angebot sein. Zahlreiche Musiker, Schriftsteller, Regisseure und Künstler werden – gemäß dem Motto von Billy Wilder: »Du darfst nicht langweilen!« – bei der Veranstaltung für gute Stimmung sorgen.

Der französisch-israelische Sänger Amir Haddad etwa wird extra für den Gemeindetag seine Frankreichtournee unterbrechen und einen Zwischenstopp in Berlin einlegen. Durch seine Teilnahme am Eurovision Song Contest wurde der 32-Jährige europaweit bekannt und gehört in Israel und Frankreich zu den beliebtesten Sängern. Neben Stücken aus seinem neuen Album Au cœur de moi wird er auch alte und neue israelische Lieder präsentieren.

a cappella Auch am Schabbat wird für Musik gesorgt sein: Das israelische Vokal-Ensemble Mafteach Soul besteht aus 15 Chasanim und singt sowohl chassidische Klassiker als auch beliebte aktuelle Hits aus Israel ausschließlich a cappella. Inzwischen tritt Mafteach Soul in der ganzen Welt auf und hat sogar bereits Avraham Fried auf Tour begleitet. Nach Auftritten in den USA und Italien werden sie am Gemeindetag nun wieder vor deutschem Publikum singen.

Aber auch Filmfans wird beim Gemeindetag einiges geboten: Mehrere renommierte Regisseure stellen in Berlin ihre Werke vor. Eric Friedler zum Beispiel ergründet in seinem mehrfach ausgezeichneten Dokumentarfilm Aghet (2010) die Geschichte des Völkermords an den Armeniern. Zeitzeugen, die längst verstorben sind, bekommen durch die Dokumentation des Fernsehjournalisten eine Stimme.

Darüber hinaus wird Regisseurin Britta Wauer ihren Film Rabbi Wolff (2016) zeigen. Sie begleitete den 89-jährigen Rabbiner William Wolff bei seiner Arbeit zwischen London, Rostock und Schwerin. Im Gespräch mit Zentralrats-Kulturreferentin Hannah Dannel wird Wauer im Anschluss über ihre ebenso amüsante wie spannende Zusammenarbeit mit Wolff sprechen.

literatur Passend zur familiären Ausrichtung der Veranstaltung diskutieren die Autoren Julya Rabinowich, Dmitrij Kapitelman, Anat Feinberg und Michel Bergmann über das Motiv der Familie in der jüdischen Literatur. Kapitelman veröffentlichte jüngst seinen viel gelobten Debütroman Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters, in dem er auf berührende Art und Weise von seiner Reise mit seinem Vater nach Israel erzählt. Moderiert wird die Podiumsdiskussion von Rachel Salamander, Inhaberin der Literaturhandlung München/Berlin. Aus seinem aktuellen Krimi-Bestseller Der Messias kommt nicht liest der Autor Alfred Bodenheimer.

Bei so viel Literatur, Film und Musik darf auch die Bildende Kunst nicht fehlen. Der ukrainischstämmigen Sandkünstlerin Natalia Morosov wird eine besondere Ehre zuteil: Mit einer beeindruckenden Show wird sie den Gemeindetag eröffnen. Live vor Publikum kreiert Natalia Morosov gemäldeartige Bilder aus Sand – von Adam und Eva über Passagen aus dem Buch des Propheten Daniel bis hin zu Motiven, die an den Auszug des jüdischen Volkes aus Ägypten erinnern.

Reisen

Die schönste Zeit

Rom, Balkonien, Tel Aviv: Hier erzählen Gemeindemitglieder, an welche Urlaube sie sich besonders gern erinnern

von Christine Schmitt, Katrin Richter  13.07.2025

Solidarität

»Israel kann auf uns zählen«

Wie die Israelitische Kultusgemeinde mit Spenden den Menschen vor Ort konkret helfen will

von Vivian Rosen  13.07.2025

Thüringen

Voigt für deutsch-israelisches Jugendwerk in Weimar

Er führe dazu Gespräche mit israelischen Partnern, die bereits Interesse an einer Ansiedlung in Thüringen signalisiert hätten

 11.07.2025

Frankfurt am Main

Rabbinerin: Zentralrat hat Öffnung des Judentums begleitet

Elisa Klapheck spricht in Zusammenhang mit der jüdischen Dachorganisation von einer »Stimme, die auf höchster politischer Ebene ernst genommen wird«

 11.07.2025

Maccabiah

Zusammen sportlich

Trotz der Verschiebung der Spiele auf 2026 überwog auf dem Pre-Camp in Berlin Optimismus

von Frank Toebs  10.07.2025

Street Food Festival

Sich einmal um die Welt essen

Tausende besuchten das Fest im Hof der Synagoge Oranienburger Straße in Berlin

von Helmut Kuhn  10.07.2025

Berlin

»Berlin verneigt sich«

Zwei Monate nach ihrem Tod wird die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer in Berlin gewürdigt. Der Bundespräsident mahnt vor Politikern und Weggefährten, das Erbe der Jahrhundertfrau weiterzutragen

von Alexander Riedel  09.07.2025 Aktualisiert

Engagement

Verantwortung übernehmen

Erstmals wurde der Fritz-Neuland-Gedächtnispreis verliehen. Die Auszeichnung erhielten der Jurist Andreas Franck und die AG PRIOX der bayerischen Polizei

von Luis Gruhler  09.07.2025

Deutsch-Israelischer Freiwilligendienst

»Wir müssen gewachsene Strukturen erhalten«

ZWST-Projektleiter Erik Erenbourg über ein besonderes Jubiläum, fehlende Freiwillige aus Deutschland und einen neuen Jahrgang

von Christine Schmitt  09.07.2025