Seit 2021 finden die Jüdischen Filmtage Hamburg statt. »Wir sind ein schönes kleines, feines Festival mit nur fünf Filmen im Programm«, sagt die Ideengeberin und Kulturreferentin der Jüdischen Gemeinde Hamburg, Elisabeth Friedler. Nach einem schwierigen Start in der Corona-Zeit werde das Event immer besser in der Stadt angenommen. So kamen im vergangenen Jahr rund 450 Zuschauer zu den Filmen mit Einführung und anschließender Diskussion. Friedler ist auch mit der Organisation betraut.
Dabei arbeitet sie eng mit dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ) in Hamburg zusammen, seit 2025 übernimmt dies Direktorin Kim Wünschmann. Mit zum Team gehören Julia Schumacher, Kuratorin am Haus des Dokumentarfilms in Stuttgart, und Sebastian Schirrmeister, Literaturwissenschaftler an der Universität Hamburg. Das Konzept sehe vor, dem Publikum »einen Zugang zu jüdischen Lebenswelten« zu ermöglichen, so Friedler.
Die Filme decken eine große Bandbreite aktueller jüdischer Themen ab.
In diesem Jahr werden vom 15. bis zum 19. Juni vier Spielfilme und eine Dokumentation aus Israel, den USA und Frankreich gezeigt. Sie decken eine große Bandbreite aktueller jüdischer Themen ab.
So möchte Eliran Peled in der Doku Kafkaʼs Last Trial »eine Geschichte erzählen, in der die Vorstellungskraft Franz Kafkas auf die Realität in Tel Aviv trifft«, wie er sagt. Guns & Moses ist ein Thriller der Spitzenklasse: Im Wüstenort High Desert möchte die jüdische Gemeinde eine Synagoge bauen, als ein brutaler Mord geschieht. Der Schuldige, ein Teenager aus der rechtsextremen Szene, ist schnell ausgemacht. Doch Rabbi Zaltzmann hat seine Zweifel und ermittelt auf eigene Faust.
Matchmaking 2 wiederum ist eine Komödie von Erez Tadmor um den ledigen Assistenten einer Heiratsvermittlerin. In dem Drama Auction von Pascal Bonitzer geht es um Raubkunst und in The Ring von Adir Miller und Doron & Yoav Paz um einen leicht ödipalen Mann und eine Familiengeschichte über drei Generationen. Da wünschte man sich doch, in diesen Tagen in Hamburg zu sein.