Sport

»Jünger und dynamischer«

Alon Meyer Foto: Rafael Herlich

Wechsel in der Führungsspitze von Makkabi Deutschland: Alon Meyer ist am vergangenen Sonntag in Dortmund zum neuen Präsidenten des jüdischen Sportverbands gewählt worden. Der 39-jährige Frankfurter erhielt bei der Generalversammlung von den einzelnen Makkabi-Ortsvereinen die mit Abstand meisten Stimmen. Damit löst Meyer, der auch Vorsitzender von TUS Makkabi Frankfurt ist, den bisherigen Präsidenten Peter Guttmann ab.

»Der Ausgang der Wahl hat deutlich gezeigt, dass die Ortsvereine sich ein jüngeres und dynamischeres Team an der Spitze von Makkabi gewünscht haben«, sagte Alon Meyer nach der Abstimmung. In den vergangenen Jahren sei der Abstand der bisherigen Makkabi-Führung zur Basis immer größer geworden. »Mein Team und ich werden die Ortsvereine strukturell und organisatorisch viel besser unterstützen und in wichtige Entscheidungen mit einbeziehen.«

Makkabi-Spiele Der scheidende Makkabi-Präsident Peter Guttmann kommentierte seine Abwahl mit folgenden Worten: »Ich bin Makkabäer durch und durch. Meine Präsidentschaft hat die Europäischen Makkabi-Spiele nach Berlin geholt.« Deshalb werde er sich auch weiterhin leidenschaftlich für den jüdischen Sport engagieren. »Alon Meyer und dem neuen Präsidium wünsche ich viel Erfolg«, sagte Guttmann.

Unterstützt wird Meyer bei den nun anstehenden Aufgaben von einem fünfköpfigen Präsidium, das ebenfalls für die nächsten vier Jahre gewählt wurde. Der Münchner Robert Rajber wurde zum ersten Vizepräsidenten für Verwaltung ernannt. Tomer Nahary wird Vizepräsident für Sport, Jonathan Ben Shlomo aus Freiburg Vizepräsident für Finanzen. Die Berlinerin Rebecca Kowalski zeichnet ab jetzt für die Jugendarbeit verantwortlich. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verantwortet zukünftig der Sportreporter Daniel Günther.

erweiterung Zudem beschloss die Generalversammlung einstimmig die Ernennung von drei weiteren Präsidiumsmitgliedern: Arie Wechselmann aus Dortmund wird Beauftragter für Ortsvereine, Dennis Stern aus Frankfurt fungiert als Beauftragter für Scouting. Des Weiteren wurde der Errichtung einer Vertretung in Israel zugestimmt, die von Jonathan Heuberger geleitet wird.

Zu den größten Aufgaben in der nächsten Zeit gehört laut Meyer die Ausrichtung der Europäischen Makkabi-Spiele 2015 in Berlin. »Fast 70 Jahre nach dem Holocaust und 50 Jahre nach Gründung von Makkabi Deutschland werden die Spiele das Symbol für eine lebendige und vielfältige jüdische Sportfamilie in Deutschland und ganz Europa«, sagte Meyer. »Der Vorbereitung gehört jetzt all unsere Kraft. Makkabi ist fit für die Zukunft.«

Digitales Gedenken

App soll alle Stolpersteine Deutschlands erfassen

Nach dem Start in Schleswig-Holstein soll eine App in Zukunft alle Stolpersteine in Deutschland erfassen. In der App können Biografien der Opfer abgerufen werden

 24.11.2025

Teilnehmer des Mitzvah Day 2016 in Berlin

Tikkun Olam

»Ein Licht für die Welt«

Der Mitzvah Day 2025 brachte bundesweit Gemeinden, Gruppen und Freiwillige zu mehr als 150 Projekten zusammen

 23.11.2025

München

Nicht zu überhören

Klare Botschaften und eindrucksvolle Musik: Die 39. Jüdischen Kulturtage sind eröffnet

von Esther Martel  23.11.2025

Berlin

Gegen den Strom

Wie der Ruderklub »Welle-Poseidon« in der NS-Zeit Widerstand leistete und bis heute Verbindung zu Nachfahren seiner jüdischen Mitglieder pflegt

von Alicia Rust  23.11.2025

Porträt

Glücklich über die Befreiung

Yael Front ist Dirigentin, Sängerin, Komponistin und engagierte sich für die Geiseln

von Alicia Rust  22.11.2025

Berufung

Schau mal, wer da hämmert

Sie reparieren, organisieren, helfen – und hören zu: Hausmeister von Gemeinden erzählen, warum ihre Arbeit als »gute Seelen« weit mehr ist als ein Job

von Christine Schmitt  21.11.2025

Spremberg

Gegen rechtsextreme Gesinnung - Bürgermeisterin bekommt Preis

Rechtsextreme sprechen im ostdeutschen Spremberg vor Schulen Jugendliche an. Die Schüler schütten ihrer Bürgermeisterin ihr Herz aus - und diese macht das Problem öffentlich. Für ihren Mut bekommt sie jetzt einen Preis

von Nina Schmedding  21.11.2025

Mitzvah Day

Im Handumdrehen

Schon vor dem eigentlichen Tag der guten Taten halfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentralrats bei der Berliner Tafel, Lebensmittel zu prüfen

von Sören Kittel  20.11.2025

Interview

»Selbst vielen Juden ist unsere Kultur unbekannt«

Ihre Familien kommen aus Marokko, Libyen, Irak und Aserbaidschan. Was beschäftigt Misrachim in Deutschland? Ein Gespräch über vergessene Vertreibungsgeschichten, sefardische Synagogen und orientalische Gewürze

von Joshua Schultheis, Mascha Malburg  20.11.2025