Düsseldorf

IT-Experten der Zukunft

Stargast: Astrith Baltsan Foto: Stephan Pramme

Eine glückliche Überschneidung war es Mitte Oktober, dass Keren Hayesod gerade zu der Zeit mit Veranstaltungen in den Jüdischen Gemeinden präsent war, zu der auch die Namen der diesjährigen Nobelpreisträger nacheinander bekannt wurden. Mit dem Hinweis darauf, wie viele Preisträger im Bereich der Chemie aus Israel stammen, eröffnete Adrian Flohr von Keren Hayesod Düsseldorf die Veranstaltung im großen Saal der Gemeinde. Doch das Potenzial des kleinen Landes und seiner Menschen sei nicht ausgeschöpft – und längst nicht alles in bester Ordnung, betonte Flohr.

»25 Prozent der Nobelpreisträger des letzten Jahres sind Israelis«, zitierte der Gemeinderatsvorsitzende aus einer Pressemitteilung, um sich dann eindringlich an das Publikum im Leo-Baeck-Saal zu wenden. »Wir hören andauernd, wie gut alles in Israel klappt.« Doch zu selten würde man mitbekommen, dass es auch eine Kehrseite gebe. Da seien zum Beispiel Kinder, die barfuß zur Schule gehen müssten, deren Familien nicht genug Geld hätten. »Dass auch diese Menschen unterstützt werden, ist unheimlich wichtig«, betonte er.

sozialausgaben Aus der Ferne könne man die Schwierigkeiten manchmal nicht so gut wahrnehmen. Und »Israel ist ein tolles Land«, unterstrich Flohr, doch habe der Staat durch die erforderlichen hohen Ausgaben für das Militär das Problem, nur eingeschränkte Mittel für Sozialausgaben zur Verfügung stellen zu können. Deshalb sei es unbedingt notwendig, sich bei Keren Hayesod und damit für Israel zu engagieren.

In Düsseldorf stellte die Organisation das Projekt »Net@« vor, mit denen Jugendliche aus Israels Randgebieten oder aus sozioökonomisch schwächeren Bevölkerungsgruppen zu Technologieexperten ausgebildet werden. Das Programm verbindet die technologische Qualifikation mit der Vermittlung von sozialen Kompetenzen, die später in der Berufswelt von Nutzen sein werden. Seit 2003 konnten mehr als 1300 Jugendliche »Net@« durchlaufen – ermöglicht unter anderem durch Spenden an Keren Hayesod.

Projekte Nicht nur soziale Gräben, auch ethnische sollen durch das Projekt überwunden werden. An Koexistenz-Programmen im Rahmen von »Net@« nehmen Juden, Christen und Muslime aus den Städten Nazareth, Akko, Ramle und Jerusalem teil. Nach Abschluss des Projekts sollen die jungen Menschen ihr erlangtes Wissen in den Dienst der israelischen Gesellschaft stellen.

Nach diesem Thema passte es wiederum perfekt, das sich Pianistin Astrith Baltsan im musikalischen Teil des Abends ausführlich mit der israelischen Nationalhymne beschäftigte: der Hatikwa. Hoffnung – die kann man durch die Unterstützung von Keren Hayesod israelischen Jugendlichen geben.

Thüringen

Voigt für deutsch-israelisches Jugendwerk in Weimar

Er führe dazu Gespräche mit israelischen Partnern, die bereits Interesse an einer Ansiedlung in Thüringen signalisiert hätten

 11.07.2025

Frankfurt am Main

Rabbinerin: Zentralrat hat Öffnung des Judentums begleitet

Elisa Klapheck spricht in Zusammenhang mit der jüdischen Dachorganisation von einer »Stimme, die auf höchster politischer Ebene ernst genommen wird«

 11.07.2025

Maccabiah

Zusammen sportlich

Trotz der Verschiebung der Spiele auf 2026 überwog auf dem Pre-Camp in Berlin Optimismus

von Frank Toebs  10.07.2025

Street Food Festival

Sich einmal um die Welt essen

Tausende besuchten das Fest im Hof der Synagoge Oranienburger Straße in Berlin

von Helmut Kuhn  10.07.2025

Berlin

»Berlin verneigt sich«

Zwei Monate nach ihrem Tod wird die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer in Berlin gewürdigt. Der Bundespräsident mahnt vor Politikern und Weggefährten, das Erbe der Jahrhundertfrau weiterzutragen

von Alexander Riedel  09.07.2025 Aktualisiert

Engagement

Verantwortung übernehmen

Erstmals wurde der Fritz-Neuland-Gedächtnispreis verliehen. Die Auszeichnung erhielten der Jurist Andreas Franck und die AG PRIOX der bayerischen Polizei

von Luis Gruhler  09.07.2025

Deutsch-Israelischer Freiwilligendienst

»Wir müssen gewachsene Strukturen erhalten«

ZWST-Projektleiter Erik Erenbourg über ein besonderes Jubiläum, fehlende Freiwillige aus Deutschland und einen neuen Jahrgang

von Christine Schmitt  09.07.2025

Essen

Vier Tage durch die Stadt

Der Verein Kibbuz Zentrum für Kunst, Kultur und Bildung führte 20 Jugendliche einer Gesamtschule an jüdische Orte. Die Reaktionen überraschten den Projektleiter

von Stefan Laurin  09.07.2025

Berlin

Millionenförderung für jüdisches Leben

Die sogenannten Staatsleistungen machten dabei fast 8,9 Millionen Euro in dieser Summe aus. Als Zuwendung für personelle Sicherheitsleistungen flossen den Angaben zufolge 6,1 Millionen Euro

 09.07.2025