Frankfurt am Main

Israeltag an der Hauptwache

Foto: imago images/Arnulf Hettrich

Schon im Frühling wurden in diesem wichtigen Jahr für den jüdischen Staat Israeltage begangen. In Berlin kam der gerade zum Regierenden Bürgermeister gekürte Kai Wegner am 28. April zu dem Event auf dem Wittenbergplatz und sprach von einer Städtepartnerschaft mit Tel Aviv. Im Mai war dann in Düsseldorf »Le Chaim am Rhein« angesagt, während zeitgleich in München ebenfalls der Israeltag gefeiert wurde.

Nun ist Frankfurt am Main - eine weitere deutsche Stadt mit einer großen jüdischen Community - an der Reihe. »2023 ist ein besonderes Jubiläumsjahr und wir hoffen auf Euch zählen zu dürfen, wenn es darum geht, dieses Jahr entsprechend würdig zu feiern«, erklärten die Organisatoren von I Like Israel.

Groß oder klein Sie riefen Vertreter der jüdischen Gemeinschaft dazu auf, in ihren Wohnorten weitere Israeltage zu organisieren (»Egal ob groß oder klein«). Es sei nicht zu spät, obwohl die meisten Events mit diesem Titel bereits stattgefunden hätten.

Bei Israeltagen geht es ihnen zufolge darum, »Zeichen der Solidarität mit dem viel zu oft missverstandenen jüdischen Staat in Eure In­nen­städte zu bringen«. Im Frühling klappte dies bereits sehr gut. An der Frankfurter Hauptwache wird es am heutigen Dienstag, den 12. September 2023, mit Sicherheit nicht anders sein.

Eine lange Liste prominenter Gäste wurde angekündigt. Die Veranstaltung wird um 12 Uhr vom Vorsitzenden von I Like Israel, Sacha Stawski, eröffnet. Ein Grußwort Josef Schusters, Präsident des Zentralrates der Juden, wird verlesen.

Erwartet wird Hessens Antisemitismusbeauftragter Uwe Becker ebenso wie Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde. Simone Hofmann vom Bündnis gegen das Roger Waters-Konzert, das trotz aller Proteste und Bemühungen in Frankfurt stattfand – ebenso wie in anderen Städten –, wird auch teilnehmen.

Schönheit der Gesellschaft Für die Israeltage in der Bundesrepublik schrieb Israels Präsident Isaac Herzog ein Grußwort. Er sei sehr froh über die Events. I Like Israel sorge mit seiner Arbeit für Unterstützung und helfe Menschen in Deutschland, über die Schlagzeilen hinauszusehen und mehr über Israel, die Schönheit seiner Gesellschaft und seine Vielfältigkeit zu lernen.

In seinem Schreiben bedankte sich Herzog auch für die Bemühungen, die die Organisatoren und Teilnehmer der Israeltage im Kampf gegen den Antisemitismus geleistet hätten. Die Arbeit der Organisatoren helfe dabei, eine tolerantere und offenere Gesellschaft zu bilden, schrieb der Präsident.

Josef Schuster erklärte im Vorfeld sämtlicher Israeltage in diesem Jahr, 75 Jahre Israel seien »ein Grund der Freude für Jüdinnen und Juden in aller Welt« sowie »Anlass für einen Moment der inneren Einkehr.« Der jüdische Staat sei ein sicherer Hafen, eine Lebensversicherung für alle Jüdinnen und Juden.

Uneingeschränkte Solidarität Mit großer Überzeugung habe er erneut die Schirmherrschaft für den Israel-Tag übernommen und sei sehr dankbar für die Initiative. »Dem Land Israel und seinen Menschen, aber auch der Idee dieses Staates, gilt unsere uneingeschränkte Solidarität«, so Schuster. »Das gilt umso mehr in Zeiten, in denen die israelische Gesellschaft leidenschaftlich um die demokratische und gemeinsame Zukunft des Staates ringt.«

Ein weiteres Grußwort wurde im Vorfeld von Ron Prosor geschrieben, dem Botschafter Israels in Deutschland. Er ging unter anderem auf den geplanten Kauf des israelischen Raketenabwehrsystems Arrow 3 durch die Bundesrepublik ein: »Hätten Sie vor 75 Jahren gesagt, dass Israel eines
Tages einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit Deutschlands und Europas leisten würde – man hätte Sie für verrückt erklärt. Dieses Wunder deutsch-israelischer Partnerschaft ist aber ganz real. Deutschland ist unser wichtigster Handelspartner in Europa und nach den USA der zweitwichtigste strategische Partner auf der ganzen Welt.«

Der Israeltag ist laut Prosor »ein starkes Zeichen der Freundschaft, organisiert von Freiwilligen« und ein »ein herrlicher Beweis für das
Wunder deutsch-israelischer Freundschaft. Genießen Sie den Israeltag, tauschen Sie sich aus, diskutieren Sie, lauschen Sie israelischer Musik, probieren Sie israelisches Essen und – mit ein wenig Glück ist auch das Wetter israelisch.«

In Frankfurt gab es bereits am Sonntag ein Fest, zu dem viele Mitglieder der Community kamen: Die Jüdische Gemeinde feierte - ebenso wie Israel - ihren 75. Geburtstag. Dem kürzlich verstorbenen Vorstandsmitglied Harry Schnabel wurde im Rahmen der Feierlichkeiten gedacht.

Thüringen

Voigt für deutsch-israelisches Jugendwerk in Weimar

Er führe dazu Gespräche mit israelischen Partnern, die bereits Interesse an einer Ansiedlung in Thüringen signalisiert hätten

 11.07.2025

Frankfurt am Main

Rabbinerin: Zentralrat hat Öffnung des Judentums begleitet

Elisa Klapheck spricht in Zusammenhang mit der jüdischen Dachorganisation von einer »Stimme, die auf höchster politischer Ebene ernst genommen wird«

 11.07.2025

Maccabiah

Zusammen sportlich

Trotz der Verschiebung der Spiele auf 2026 überwog auf dem Pre-Camp in Berlin Optimismus

von Frank Toebs  10.07.2025

Street Food Festival

Sich einmal um die Welt essen

Tausende besuchten das Fest im Hof der Synagoge Oranienburger Straße in Berlin

von Helmut Kuhn  10.07.2025

Berlin

»Berlin verneigt sich«

Zwei Monate nach ihrem Tod wird die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer in Berlin gewürdigt. Der Bundespräsident mahnt vor Politikern und Weggefährten, das Erbe der Jahrhundertfrau weiterzutragen

von Alexander Riedel  09.07.2025 Aktualisiert

Engagement

Verantwortung übernehmen

Erstmals wurde der Fritz-Neuland-Gedächtnispreis verliehen. Die Auszeichnung erhielten der Jurist Andreas Franck und die AG PRIOX der bayerischen Polizei

von Luis Gruhler  09.07.2025

Deutsch-Israelischer Freiwilligendienst

»Wir müssen gewachsene Strukturen erhalten«

ZWST-Projektleiter Erik Erenbourg über ein besonderes Jubiläum, fehlende Freiwillige aus Deutschland und einen neuen Jahrgang

von Christine Schmitt  09.07.2025

Essen

Vier Tage durch die Stadt

Der Verein Kibbuz Zentrum für Kunst, Kultur und Bildung führte 20 Jugendliche einer Gesamtschule an jüdische Orte. Die Reaktionen überraschten den Projektleiter

von Stefan Laurin  09.07.2025

Berlin

Millionenförderung für jüdisches Leben

Die sogenannten Staatsleistungen machten dabei fast 8,9 Millionen Euro in dieser Summe aus. Als Zuwendung für personelle Sicherheitsleistungen flossen den Angaben zufolge 6,1 Millionen Euro

 09.07.2025