DIG

Interesse an Israel

Der Vorsitzende des Jungen Forums der DIG: Lasse Schauder Foto: privat

DIG

Interesse an Israel

Lasse Schauder über gesellschaftliches Engagement, neue Mitglieder und die documenta 15

von Ralf Balke  21.04.2024 07:38 Uhr

Herr Schauder, Sie sind zum neuen Vorsitzenden des Jungen Forums (JuFo) gewählt worden. Was hat Sie dazu motiviert, dieses Amt zu übernehmen?
Das JuFo versteht sich als Stimme für Israel und gegen den Antisemitismus. Angesichts der Ereignisse der vergangenen Monate ist diese wichtiger denn je, und dazu möchte ich meinen Beitrag leisten.

Welche Erfahrungen bringen Sie mit?
Im JuFo bin ich schon seit meiner Jugend aktiv, unter anderem als Sprecher der Arbeitsgruppe in Kassel. Was für mich aber ein Schlüsselereignis sein sollte, waren die israelfeindlichen und antisemitischen Vorfälle rund um die documenta 15. Ich habe vor Ort genau beobachten können, was plötzlich alles möglich wurde und geschah. Das begann ich dann nicht nur zu dokumentieren, sondern wollte ebenfalls darüber aufklären. Seit 2021 arbeite ich als Mitarbeiter für politische Bildungsarbeit im Sara Nussbaum Zentrum, einem Ort für jüdisches Leben und Kultur in Kassel.

Aus der Beschäftigung mit der documenta erklärt sich also Ihr weiteres Engagement?
Auf jeden Fall. Ich habe verstanden, dass die internationale Kunstszene definitiv ein Problem mit Israel hat. Und nicht nur auf der documenta. Diesem Phänomen werden wir uns gewiss weiterhin widmen müssen, und das JuFo ist dafür eine zentrale Plattform, um in die Gesellschaft hineinwirken zu können. Aber natürlich gibt es auch viele weitere Themen oder tagespolitische Ereignisse wie dieser unsägliche Palästina-Kongress in Berlin, gegen den bereits mein Vorgänger Constantin Ganß oder die Jüdische Studierendenunion Deutschland (JSUD) die Stimme erhoben haben.

Wie haben sich die vergangenen Monate auf die JuFo-Mitgliederzahlen ausgewirkt?
Auf der einen Seite ist es eine Zeit voller Herausforderungen, auf der anderen Seite haben die Ereignisse dazu geführt, dass mehr junge Menschen Interesse an Israel und dem Kampf gegen Antisemitismus zeigen und sich engagieren wollen.

Woran zeigt sich das?
Es gab in jüngster Zeit viele Neumitglieder – aktuell zählen wir jetzt im JuFo rund 1500 Mitglieder in mehr als 30 Arbeitsgruppen. Ein weiteres Indiz sind Neugründungen, beispielsweise in Düsseldorf. Und in manchen Orten, in denen es lange keine israel­solidarischen Veranstaltungen mehr gab, konnten wir wieder viele Aktivitäten beobachten.

Mit dem neuen Vorsitzenden des Jungen Forums der DIG sprach Ralf Balke.

Berlin

»Berlin verneigt sich«

Zwei Monate nach ihrem Tod wird die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer in Berlin gewürdigt. Der Bundespräsident mahnt vor Politikern und Weggefährten, das Erbe der Jahrhundertfrau weiterzutragen

von Alexander Riedel  09.07.2025 Aktualisiert

Engagement

Verantwortung übernehmen

Erstmals wurde der Fritz-Neuland-Gedächtnispreis verliehen. Die Auszeichnung erhielten der Jurist Andreas Franck und die AG PRIOX der bayerischen Polizei

von Luis Gruhler  09.07.2025

Deutsch-Israelischer Freiwilligendienst

»Wir müssen gewachsene Strukturen erhalten«

ZWST-Projektleiter Erik Erenbourg über ein besonderes Jubiläum, fehlende Freiwillige aus Deutschland und einen neuen Jahrgang

von Christine Schmitt  09.07.2025

Essen

Vier Tage durch die Stadt

Der Verein Kibbuz Zentrum für Kunst, Kultur und Bildung führte 20 Jugendliche einer Gesamtschule an jüdische Orte. Die Reaktionen überraschten den Projektleiter

von Stefan Laurin  09.07.2025

Berlin

Millionenförderung für jüdisches Leben

Die sogenannten Staatsleistungen machten dabei fast 8,9 Millionen Euro in dieser Summe aus. Als Zuwendung für personelle Sicherheitsleistungen flossen den Angaben zufolge 6,1 Millionen Euro

 09.07.2025

Magdeburg

Staatsvertrag zur Sicherheit jüdischer Gemeinden geändert

Die Änderung sei durch den Neubau der Synagogen in Magdeburg und Dessau-Roßlau vor rund zwei Jahren sowie durch zu erwartende Kostensteigerungen notwendig geworden

 09.07.2025

Berliner Philharmonie

Gedenkfeier für Margot Friedländer am Mittwoch

Erwartet werden zu dem Gedenken langjährige Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter, Freundinnen und Freunde Friedländers sowie Preisträgerinnen und Preisträger des nach ihr benannten Preises

 08.07.2025

Mittelfranken

Archäologen entdecken erste Synagoge Rothenburgs wieder

Erst zerstört, dann vergessen, jetzt zurück im Stadtbild: Die erste Synagoge von Rothenburg ob der Tauber ist durch einen Zufall wiederentdeckt worden. Ihre Überreste liegen aber an anderer Stelle als vermutet

von Hannah Krewer  08.07.2025

Biografie

»Traut euch, Fragen zu stellen«

Auch mit 93 Jahren spricht die Schoa-Überlebende Eva Szepesi vor Schülern. Nun hat sie ein Bilderbuch über ihre Geschichte veröffentlicht

von Alicia Rust  06.07.2025