Dachau

Igor Levit für neue Instrumente der Erinnerungsarbeit

Igor Levit Foto: picture alliance / ABBfoto

Der Starpianist Igor Levit mahnt neue Formen der Erinnerungsarbeit an. »Die Instrumente der Vergangenheit allein reichen nicht mehr aus«, sagte der 38-Jährige am Montagabend bei einem Gesprächsabend zum Holocaust-Gedenktag in Dachau.

Er verwies auf eine neue Studie der Jewish Claims Conference, laut der zwölf Prozent der jungen Erwachsenen noch nie etwas vom Holocaust gehört haben.

Deutschland habe nach 1945 mit dem »Nie wieder!« ein ethisches und moralisches Versprechen gegeben. »Wenn man dieses ›Nie wieder‹ ins 21. Jahrhundert übersetzen will, müssen wir uns gewaltig anstrengen«, betonte der in Russland geborene jüdische Musiker, der im Alter von acht Jahren mit seiner Familie nach Deutschland gekommen war.

Lesen Sie auch

Zugleich halte er es für überheblich, den Antisemitismus ausmerzen zu wollen: »Antisemitismus ist ein paar Tausend Jahre alt - warum sollte ausgerechnet unsere Generation den Schlüssel dagegen haben?« Allerdings habe jede Generation die Pflicht, Antisemitismus zu bekämpfen.

Dafür sei es nötig, stärker in die Auseinandersetzung zu gehen und Verantwortung zu übernehmen, statt »hasenfüßig wegzulaufen«. epd

Erziehung

Es ist schön, jüdisch zu sein!

Wie wir unsere Kinder gerade in schwierigen Zeiten in ihrer Identität bestärken können

von Daniela Fabian  25.07.2025

Portrait der Woche

Städte, die bleiben

Josef l. Ronel ist Architekt und malt Erinnerungen an Orte, an denen er nie war

von Katrin Diehl  24.07.2025

Judith Kessler

Die Geschichtenjägerin

Viele Jahrzehnte war Judith Kessler Redakteurin beim »jüdischen berlin«, hat Menschen zusammengebracht, vergessene Storys recherchiert. Jetzt geht sie in Rente – und hat eine neue Mission

von Christine Schmitt  24.07.2025

Meinung

Rothenburgs jüdische Geschichte ist in Gefahr

In dem bayerischen Ort wurde die mittelalterliche Synagoge freigelegt – und soll nun wieder zugeschüttet werden. Ein skandalöser Umgang mit dem historisch bedeutenden Ort

von Johannes Heil  24.07.2025

Hamburg

Schule als Zufluchtsort

Die neue Dauerausstellung »Jüdische Kinderwelten« zeigt den Alltag und die Ausgrenzung von Mädchen

von Heike Linde-Lembke  24.07.2025

Interview

»Viele queere Räume sind für uns mittlerweile verschlossen«

Ariel Elbert über die Pride Shabbatot von Keshet Deutschland, Hamas-Glorifizierung in der LGBTIQ-Szene und die schwierige Situation queerer Jüdinnen und Juden

von Joshua Schultheis  23.07.2025

Porträt der Woche

Die Sprachlehrerin

Julia Steinberg arbeitete als Dolmetscherin vor Gericht, heute unterrichtet sie Deutsch

von Gerhard Haase-Hindenberg  22.07.2025

Nachruf

Regionales wird zur Weltgeschichte

Zum Tod der Historikerin Edith Raim, die ein bedeutendes publizistisches Vermächtnis hinterlässt

von Ellen Presser  22.07.2025

Kunst

Enthüllung im Paradies

Navot Miller malt in kräftigen Farben Momente aus dem Leben in New York und Berlin. Derzeit sind seine Werke in der Galerie Dittrich & Schlechtriem zu sehen

von Katrin Richter  21.07.2025