Berlin

Heimkehr des Tobias

Eines der letzten Werke des Malers Max Liebermann (1847–1935), »Die Heimkehr des Tobias«, ist künftig dauerhaft im Berliner Centrum Judaicum zu sehen. Das Gemälde konnte mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin und des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft von den Erben des Malers erworben werden.

Hermann Simon, Direktor des Centrum Judaicum freut sich über die Rückkehr: »Es ist für mich, der ich mich seit dem Anfang der 1980er-Jahre mit der Geschichte des Berliner Jüdischen Museums beschäftige, einfach ein wunderbares Gefühl zu wissen, dass dieses so wichtige Liebermannsche Werk wieder in Berlin ist. Nicht irgendwo in Berlin, sondern nur wenige Meter von dem Ort entfernt, an dem es in Gedenken an Max Liebermann ein Jahr nach seinem Tode ausgestellt war. Das ist eine echte Heimkehr auf der Suche nach einer verlorenen Sammlung.«

Der Öffentlichkeit präsentiert wird das Bild erstmals am Samstag zur 32. Langen Nacht der Museen, die ganz im Zeichen des Themenjahrs »Zerstörte Vielfalt« steht.

Das 1934 entstandene Gemälde ist nach Angaben des Centrum Judaicum eines der letzten Werke Liebermanns, der am 8. Februar 1935 in Berlin starb. 1936 stellte seine Ehefrau Martha Liebermann das Gemälde dem Berliner Jüdischen Museum für die Gedächtnisausstellung ihres Mannes zur Verfügung. Danach verblieb es zunächst in der Kunstsammlung der Jüdischen Gemeinde, die 1938 von der Gestapo beschlagnahmt wurde. Zu Beginn der 1950er-Jahre wurde die Sammlung dem Israel-Museum in Jerusalem übergeben.

Restitution Recherchen zu einer 2011 gezeigten Ausstellung über die verlorene Sammlung des früheren Berliner Jüdischen Museums wiesen das Gemälde eindeutig als Leihgabe von Martha Liebermann aus. Es wurde daraufhin vom Israel-Museum an die Erbinnen von Max und Martha Liebermann in den USA restituiert, von denen es nun erworben werden konnte.

Doch nicht nur im Centrum Judaicum können sich Berliner und Besucher am Wochenende an Kunst erfreuen. Nach 18 Monaten Schließzeit wird das Museum Berggruen mit erweiterter Ausstellungsfläche wiedereröffnet.

Auf nun 1250 Quadratmetern werden Bilder der Klassischen Moderne, darunter Werke von Picasso, Klee und Matisse zu sehen sein. Neu hinzugekommen ist ein Raum mit Werken von Paul Cézanne aus Leihgaben der Familie Berggruen. Den Grundstock bilden 167 Werke, die die Stiftung Preußischer Kulturbesitz im Jahr 2000 von dem deutsch-jüdischen Sammler Heinz Berggruen erworben hatte. (mit epd)

Das vollständige Programm zur Langen Nacht der Museen finden Sie unter www.lange-nacht-der-museen.de

Jewrovision

»Wir hatten den Süßheitsfaktor«

Die Juze-Leiter Sofia aus Aachen und Lenny aus Köln über Gänsehaut, ihren ersten gemeinsamen Sieg und eine NRW-After-Jewro-Party

von Christine Schmitt  19.06.2025

Illustratorin

Gemaltes Augenzwinkern

Lihie Jacob erhielt den Jüdischen Kinderbuchpreis 2025. Ein Besuch bei der Künstlerin

von Alicia Rust  19.06.2025

Sicherheit

Spürbare Sorgen

Infolge des Kriegs mit dem Iran wurde der Schutz jüdischer Einrichtungen verstärkt. In Mannheim wurde schon die »Meile der Religionen« abgesagt. Wie stellen sich Gemeinden auf die neue Bedrohungslage ein? Wir haben nachgefragt

von Christine Schmitt  19.06.2025

Erfurt

Neue Stücke eines jüdischen Schatzes aufgetaucht

Der 1998 in Erfurt gefundene jüdische Schatz gilt als der bedeutendste archäologische Fund der vergangenen 100 Jahre im Erfurter Stadtgebiet. Nun sind bislang unbekannte Stücke aufgetaucht

von Matthias Thüsing  18.06.2025

Jubiläum

Neue musikalische Pfade

Das Jewish Chamber Orchestra Munich unter Leitung von Daniel Grossmann feiert sein 20-jähriges Bestehen

von Ellen Presser  18.06.2025

Frankfurt am Main

Jüdische Gemeinde sagt »Resonanzräume«-Festival ab

Grund ist die »die aktuelle Eskalation der Situation zwischen Israel und dem Iran«, so die Kulturabteilung

 17.06.2025

Lesung

Ein zeitgenössisches Märchen

Der niederländische Schriftsteller Leon de Winter stellte im Literaturhaus seinen neuen Roman »Stadt der Hunde« vor

von Luis Gruhler  16.06.2025

Urteil

Sicherungsverwahrung nach Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge

Der Mann hatte die Tat eingeräumt und von »Stimmen« berichtet, die ihn zu dem Brandanschlag aufgefordert hatten

von Jörg Nielsen  16.06.2025

Thüringen

Gebete im »Salon Goethe«

Rund 130 Menschen kamen zum Schabbaton der Jüdischen Gemeinde Chabad Berlin nach Weimar

 16.06.2025