Bildungsabteilung II

Hassrede führt zu terroristischer Gewalt

Von Mittwoch bis Freitag diskutierten Pädagogen, Sozialarbeiter, Wissenschaftler, Vertreter jüdischer Gemeinden und Interessierte über Antisemitismus und pädagogische Konsequenzen. Foto: Rafael Herlich

Hassrede im Internet führt nach Auffassung des Sprachforschers Matthias J. Becker zu terroristischer Gewalt. Es gebe eine Wechselwirkung zwischen der digitalen und analogen Welt, sagte der Antisemitismusforscher zum Abschluss des dreitägigen Kongresses »Antisemitismus-Studien und ihre pädagogischen Konsequenzen« am Freitag in Frankfurt am Main, der von der Bildungsabteilung im Zentralrat der Juden veranstaltet wird.

Auf US-amerikanischen Plattformen wie »4chan«, »8chan«, »gab« oder der Incel-Bewegung versammelten und verstärkten sich rechtsextremistische, rassistische und sexistische Äußerungen. Die Teilnehmer radikalisierten sich gegenseitig. Der Forscher an der Sheffield Hallam University und der Universität Haifa führte als Beispiele die rechtsextremistischen Attentäter von Pittsburgh, Christchurch und El Paso an, die vor ihren Massakern auf solchen Plattformen aktiv waren.

verschwörungstheorien In den Jahren von 2016 bis 2018 habe sich Hassrede auf US-amerikanischen Plattformen verdoppelt, sagte Becker. Das Netz biete Hetzern Anonymität und die Möglichkeit, dass sich Einzelpersonen miteinander vernetzen und bestärkten. So finde man in Internetforen Anhänger von antisemitischen Verschwörungstheorien. Es sei wichtig, sich mit dem auseinanderzusetzen, was im Internet passiere, sagte Becker. Das Netz sei vor allem für Jugendliche oft die erste Informationsquelle.

Auf dem Kongress kamen von Mittwoch bis Freitag 200 Pädagogen, Sozialarbeiter, Wissenschaftler, Vertreter jüdischer Gemeinden und Interessierte im Ignatz-Bubis-Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt zusammen, um über Studien und Maßnahmen gegen den Antisemitismus zu sprechen.  epd

Berlin/Potsdam

Zentralrat der Juden erwartet Stiftung für Geiger-Kolleg im Herbst

Zum Wintersemester 2024/25 soll sie ihre Arbeit aufnehmen

 26.07.2024

Potsdam

Neuer Name für das Abraham Geiger Kolleg bekannt geworden

Die Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner soll nach Regina Jonas benannt werden

 26.07.2024

Berlin

Wegner besucht verwüstetes israelisch-palästinensisches Lokal

Das Restaurant wurde vergangene Woche verwüstet

 26.07.2024

Düsseldorf

Sägen, fräsen, bohren

Im Südwesten der Stadt betreibt die Gemeinde eine metallverarbeitende Behindertenwerkstatt

von Stefan Laurin  25.07.2024

Ausstellung

Olympioniken im KZ Buchenwald

Auf dem Ettersberg bei Weimar treffen unterschiedlichste Biografien aufeinander

von Matthias Thüsing  25.07.2024

Berlin

Große Räume für große Träume

Hillel zieht von Neukölln nach Kreuzberg

von Joshua Schultheis  25.07.2024

Olam

Für die Kids

Der Senat unterstützt das Jugendzentrum der Jüdischen Gemeinde zu Berlin mit 450.000 Euro

von Christine Schmitt  25.07.2024

Kommentar

Der »Spiegel« schreibt am eigentlichen Thema vorbei

In seiner Berichterstattung über das Abraham-Geiger-Kolleg konstruiert das Magazin eine Konfliktlinie

von Rebecca Seidler  25.07.2024 Aktualisiert

Leipzig

Sachbeschädigung an jüdischer Einrichtung

Der Tatverdächtige wurde nach der Tat verhaftet und ist inzwischen wieder auf freiem Fuß

 24.07.2024