Bad Nauheim

Hanspeter Heinz erhält Buber-Rosenzweig-Medaille

Franz Rosenzweig ist einer Namenspaten der Buber-Rosenzweig-Medaille Foto: ja

Der katholische Theologe Hanspeter Heinz und der von ihm geleitete Gesprächskreis »Juden und Christen« beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken werden mit der Buber-Rosenzweig-Medaille 2015 ausgezeichnet. Die Ehrung erfolgt zum Auftakt der »Woche der Brüderlichkeit« am 8. März 2015 in Ludwigshafen, wie der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit am Montag in Bad Nauheim mitteilte.

Der Pastoraltheologe Heinz habe sich in zahlreichen Artikeln, Büchern und Zeitschriften über viele Jahre mit den jüdisch-christlichen Beziehungen beschäftigt. Der von ihm seit 1974 geleitete Gesprächskreis »Juden und Christen« der katholischen Laienbewegung habe viel beachtete Stellungnahmen vorgelegt, heißt es zur Begründung. Dabei hätten sich Heinz und der Gesprächskreis intensiv mit der Aufarbeitung antijüdischer Traditionen der Kirche auseinandergesetzt, um eine erneuerte Beziehung zwischen Christen und Juden zu ermöglichen.

Dialog Als »vorbildliche Meilensteine« im katholisch-jüdischen Dialog nennt der Koordinierungsrat die kritische Stellungnahme zur Revision des Karfreitagsgebets durch Papst Benedikt XVI. sowie die Erklärung »Nein zur Judenmission - Ja zum Dialog zwischen Juden und Christen«.

Die undotierte Buber-Rosenzweig-Medaille wird seit 1968 an Personen oder Institutionen vergeben, die sich um die Verständigung zwischen Christen und Juden verdient gemacht haben. Sie erinnert an die jüdischen Philosophen Martin Buber (1878–1965) und Franz Rosenzweig (1886–1929).

Zu den früheren Preisträgern zählen der deutsch-iranische Schriftsteller Navid Kermani, der Violinist Yehudi Menuhin, der niederländische Schriftsteller Leon de Winter, der Architekt Daniel Libeskind, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, sowie der ungarische Schriftsteller György Konrád.

Die bundesweite »Woche der Brüderlichkeit« ist eine Initiative des Deutschen Koordinierungsrates, dem Dachverband von mehr als 80 Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Die nächste Woche der Brüderlichkeit steht unter dem Leitwort »Im Gehen entsteht der Weg. Impulse christlich-jüdischer Begegnung«. epd

Berlin

»Berlin verneigt sich«

Zwei Monate nach ihrem Tod wird die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer in Berlin gewürdigt. Der Bundespräsident mahnt vor Politikern und Weggefährten, das Erbe der Jahrhundertfrau weiterzutragen

von Alexander Riedel  09.07.2025 Aktualisiert

Engagement

Verantwortung übernehmen

Erstmals wurde der Fritz-Neuland-Gedächtnispreis verliehen. Die Auszeichnung erhielten der Jurist Andreas Franck und die AG PRIOX der bayerischen Polizei

von Luis Gruhler  09.07.2025

Deutsch-Israelischer Freiwilligendienst

»Wir müssen gewachsene Strukturen erhalten«

ZWST-Projektleiter Erik Erenbourg über ein besonderes Jubiläum, fehlende Freiwillige aus Deutschland und einen neuen Jahrgang

von Christine Schmitt  09.07.2025

Essen

Vier Tage durch die Stadt

Der Verein Kibbuz Zentrum für Kunst, Kultur und Bildung führte 20 Jugendliche einer Gesamtschule an jüdische Orte. Die Reaktionen überraschten den Projektleiter

von Stefan Laurin  09.07.2025

Berlin

Millionenförderung für jüdisches Leben

Die sogenannten Staatsleistungen machten dabei fast 8,9 Millionen Euro in dieser Summe aus. Als Zuwendung für personelle Sicherheitsleistungen flossen den Angaben zufolge 6,1 Millionen Euro

 09.07.2025

Magdeburg

Staatsvertrag zur Sicherheit jüdischer Gemeinden geändert

Die Änderung sei durch den Neubau der Synagogen in Magdeburg und Dessau-Roßlau vor rund zwei Jahren sowie durch zu erwartende Kostensteigerungen notwendig geworden

 09.07.2025

Berliner Philharmonie

Gedenkfeier für Margot Friedländer am Mittwoch

Erwartet werden zu dem Gedenken langjährige Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter, Freundinnen und Freunde Friedländers sowie Preisträgerinnen und Preisträger des nach ihr benannten Preises

 08.07.2025

Mittelfranken

Archäologen entdecken erste Synagoge Rothenburgs wieder

Erst zerstört, dann vergessen, jetzt zurück im Stadtbild: Die erste Synagoge von Rothenburg ob der Tauber ist durch einen Zufall wiederentdeckt worden. Ihre Überreste liegen aber an anderer Stelle als vermutet

von Hannah Krewer  08.07.2025

Biografie

»Traut euch, Fragen zu stellen«

Auch mit 93 Jahren spricht die Schoa-Überlebende Eva Szepesi vor Schülern. Nun hat sie ein Bilderbuch über ihre Geschichte veröffentlicht

von Alicia Rust  06.07.2025