Berlin

»Gutes Gefühl«

Albas bester Mann im Spiel gegen Oldenburg: Julius Jenkins Foto: imago

13.525 Zuschauer erlebten am Sonntag in der O2-World das spannende Viertelfinalspiel Alba Berlin gegen die Baskets Oldenburg. Wie viele Mitglieder und Mitarbeiter der Jüdischen Gemeinde beim Entscheidungsspiel, das Alba klar 99:68 gewann, mit dabei waren, lässt sich nicht genau sagen. Doch werden es einige gewesen sein, denn der Basketballbundesligist hat ihnen auch für diese Begegnung wieder ermäßigte Karten angeboten.

Diese gibt es bei besonderen Spielen, auch und vor allem, weil der israelische Erfolgscoach Muli Katzurin das Berliner Team trainiert. »Wir sind die einzige deutsche Profisportmannschaft, die einen israelischen Trainer hat«, sagt Alba-Sprecher Jan Buchholz. Dieser besonderen Situation sei man sich bewusst. Und seit vielen Jahren gibt es schon Kontakte zur israelischen Botschaft und der Gemeinde, nicht zuletzt durch eine langfristig gewachsene Verbindung und Freundschaft zu Maccabi Tel Aviv. »Es gibt ein großes Interesse, dem versuchen wir gerecht zu werden.«

Katzurin, Jahrgang 1954, ist seit Januar in der Stadt. Zuvor war er unter anderem Nationaltrainer Israels und Polens sowie Coach israelischer Spitzenmannschaften wie Hapoel Tel Aviv und Maccabi Tel Aviv, mit denen er sogar zweimal Meister wurde.

Kulisse Er hat viel erlebt, aber die Kulisse in Berlin findet er ganz besonders: »Diese Zuschauerzahlen gibt es sonst nirgendwo in Europa, zumindest nicht in den nationalen Ligen,« sagt Katzurin der Jüdischen Allgemeinen. Und dass unter den vielen Fans auch noch ein paar Israelis und Berliner Gemeindemitglieder sind, freut ihn beson-ders. »Dass ich als israelischer Trainer hier in Berlin bin und weiß, es gibt noch ein paar mehr ›aus meinem Dorf‹ in der Halle, das gibt mir ein gutes Gefühl. Es ist eine gewaltige Unterstützung.« Kontakt zu anderen Israelis oder Berliner Gemeindemitgliedern hat er nicht. »Mein Zeitplan ist so voll mit zweimal Training täglich und vielen anderen Vorbereitungsarbeiten, dass mir dafür leider keine Zeit bleibt.«

Vor dreieinhalb Monaten feierte er einen Traumeinstand: Alba siegte im Europacupspiel gegen Panellinios Athen. Danach lief es nicht ganz so optimal. Es folgte das Aus im europäischen Wettbewerb, auch in der Bundesliga wurde es eng. Der Trainer, der nur einen Vertrag bis Saison-ende hat, drohte zu scheitern. Alba sollte mindestens ins Halbfinale. Die BZ titelte sogar: »Albas Katzurin kämpft um seinen Job«.

Erfolg Doch nichts ist so alt wie die Schlagzeile von gestern. Denn am Sonntag erlebten er und die Fans im Entscheidungsspiel gegen Oldenburg eine überzeugende Leistung des Teams. Nach der Partie beglückwünschte sogar der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit Spieler und Trainer bei einem Besuch in der Kabine.

»Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft«, sagte Katzurin anschließend. Und er dankte den Anhängern, »die uns großartig unterstützt haben.«

Alba reist zum ersten Spiel im Halbfinal-Playoff gegen die Skyliners Frankfurt an diesem Mittwoch in die Mainmetropole. Am Samstag, 21. Mai, 17 Uhr, steht eine Begegnung in Berlin an, am Mittwoch darauf wieder in Frankfurt. Sollte ein weiteres Spiel fällig werden, findet es am Sonntag, 29. Mai, 18 Uhr, erneut in Berlin statt. Tickets für Mitarbeiter und die Mitglieder der Jüdischen Gemeinde können online bestellt werden.

www.albaberlin.de

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