Am Montagvormittag, einen Tag vor dem Gedenktag an die Pogromnacht der Nationalsozialisten von 1938, soll in Potsdam der Grundstein für eine neue Synagoge gelegt werden.
Die Landesregierung werde im Zentrum der Stadt in Zusammenarbeit mit der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) bis 2024 ein Synagogen- und Gemeindezentrum errichten, teilte das brandenburgische Kulturministerium mit. Das Land finanziere den Bau an der Schloßstraße in Potsdam mit rund 13,7 Millionen Euro.
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Kulturministerin Manja Schüle (beide SPD) wollen den Grundstein am Montag gemeinsam mit den Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, und Abraham Lehrer, dem Präsidenten der ZWST, legen.
Das Bauvorhaben wurde bereits 2005 im Staatsvertrag des Landes Brandenburg mit dem jüdischen Landesverband festgehalten. Seitdem gab es mehrere Anläufe, den Baustart auf den Weg zu bringen. Der Baubeginn scheiterte bisher vor allem an einer Kontroverse innerhalb der verschiedenen jüdischen Gemeinden in Potsdam über die Gestaltung des Sakralbaus.
Die historische Potsdamer Synagoge im Stadtzentrum überstand zwar die NS-Pogrome von 1938, wurde jedoch danach von der benachbarten Post genutzt und Ende des Zweiten Weltkriegs im April 1945 bei einem Luftangriff zerstört. Am historischen Standort wurde in der DDR ein Wohnhaus errichtet. Dort erinnert eine Gedenktafel an die alte Synagoge. epd