Dessau
Für den geplanten Synagogenbau in Dessau-Roßlau ist am Gedenktag des Novemberpogroms 1938 symbolisch der Grundstein gelegt worden. Daran nahm auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) teil. Das Grundstück für den Anbau wurde vor einem Jahr von der Stadt Dessau-Roßlau an die Jüdische Gemeinde übertragen. Das Bauvorhaben umfasst etwa 1,7 Millionen Euro. Nach dem rechtsextremistischen Anschlag in Halle erwartet der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Dessau, Alexander Wassermann, außerdem zusätzliche finanzielle Unterstützung für notwendige Sicherheitsmaßnahmen. Er hofft auf die Fertigstellung des Baus bis Ende nächsten Jahres oder Anfang 2021. Die Dessauer Gemeinde hat rund 300 Mitglieder. Die neue Synagoge soll in Erinnerung an die jüdische Familie des Komponisten Kurt Weill (1900–1950) den Namen Weill tragen. Kurt Weills Vater Albert war einst Kantor in Dessau. epd
Augsburg
Ein besonderes Programm für Kinder bietet das Jüdische Museum, Standort Ehemalige Synagoge Kriegshaber an. Bei der Zeitreise mit den Synagogenmäusen erzählen diese von ihren nächtlichen Rundgängen im Museum. Normalerweise leben sie versteckt, teilt das Museum mit, »wenn sie aber bei ihren nächtlichen Rundgängen etwas Spannendes aufgestöbert haben, kommen die beiden manchmal ins Büro und erzählen uns davon«. Die nächste öffentliche Führung für Familien findet am Sonntag, 24. November, um 14 Uhr statt. Aufgrund der großen Nachfrage sind die Plätze auf 30 Personen begrenzt. Eine Anmeldung unter Mail: office@jkmas.de oder Telefonnummer: 0821/51 36 58 bis zum 21. November sei daher dringend erforderlich. ja
Worms
Mithilfe einer App können sich jetzt Worms-Besucher in die Zeit von 1905 versetzen lassen und das jüdische Leben der Stadt erforschen. Die spezielle App ist ein Kooperationsprojekt der Hochschule und des Vereins der SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz, wie die »Allgemeine Zeitung« Mainz berichtet. Die App erzählt Geschichten, in die Fakten und Informationen aus dem jüdischen Leben der Stadt eingebettet sind. Die fiktiven Personen Anton und Abel begleiten den Besucher bei seinem Rundgang durch das jüdische Worms. Der Besucher kann selbst bestimmen, wie ausführlich er zum Beispiel der Erzählung über Herta Mansbacher lauschen möchte, die in der Pogromnacht zahlreiche Kultusgegenstände aus der brennenden Synagoge rettete. Der Verein der SchUM-Städte kämpft nach wie vor um die Anerkennung als UNESCO-Weltkulturerbe. ja