Bochum

Gemeinde erhält neuen Friedhof

Die Jüdische Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen wird schon bald eine neue Friedhofsfläche erhalten. Wie das Onlineportal der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung, Der Westen, schreibt, ist ein Gelände von rund 15.000 Quadratmetern auf dem Hauptfriedhof als jüdischer Beerdigungsort gedacht. Die Größe wurde nach der jetzigen Mitgliederzahl der Gemeinde von 1.160 Personen für 100 Jahre hochgerechnet. Der bisherige Friedhof an der Wasserstraße werde Prognosen der Friedhofsverwaltung zufolge in drei bis fünf Jahren voll sein, da jüdische Gräber niemals neu belegt werden dürfen.

Der östliche Teil auf dem Hauptfriedhof werde auf längere Sicht nicht benötigt, heißt es. Seit Jahren schon würden sich die Friedhofsflächen verkleinern, da immer häufiger Urnenbestattungen bevorzugt würden. Die jüdische Gemeinde will ihren künftigen Friedhof selbst betreiben. Sie werde eine eigene Friedhofssatzung aufstellen und die Beerdigungen, Pflege der Flächen und Kostenerstattung abwickeln, wie dies beispielsweise auch in der Nachbarstadt Essen geschieht.

Zweiter Antrag Die Stadt Bochum stellt das Grundstück zu einem symbolischen Preis von einem Euro zur Verfügung. Einen echten Preis von 15.000 Euro könne die Gemeinde nicht bezahlen. Zwischenzeitlich war es zu Irritationen gekommen, da sich die jüdische Reformgemeinde abgespalten hatte und von der Stadt ebenfalls eine Friedhofsfläche bereitgestellt haben wollte. Die Stadt sei aber nicht verpflichtet, mehrere Friedhöfe anzubieten und so jeder Glaubensrichtung zu genügen. Auch die Tatsache, dass die Reformgemeinde vergeblich die Aufnahme in den Zentralrat der Juden in Deutschland beantragt hatte, führte bei der Stadt zur Ablehnung des Wunsches nach einem eigenen Friedhof.

Vertraglich sollen jetzt auch die Kostenübernahmen geregelt werden. Die jüdische Gemeinde dürfe danach für die Beerdigung, die das Sozialamt bezahlen muss, Gebühren nur in Höhe der städtischen Gebührensatzung in Rechnung stellen. Derzeit organisiert die Stadt die Bestattungen auf dem jüdischen Friedhof in Wiemelhausen, die Mehrzahl der Beerdigungen trägt das Sozialamt. ja

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