Hamburg

Gedenkort in Hafen-City

Mehr als 7692 Juden, Roma und Sinti wurden deportiert. Foto: dpa

Eine Gedenkstätte in der Hamburger Hafen-City soll künftig an die Deportation von mehr als 7500 Juden, Sinti und Roma erinnern. Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) eröffnete am Dienstag einen Pavillon, der über die Deportationen vom ehemaligen »Hannoverschen Bahnhof« informiert.

Der »Hannoversche Bahnhof« war ursprünglich Ausgangspunkt für Zugfahrten Richtung Süden. Nach dem Bau des nahe gelegenen Hauptbahnhofs 1906 wurde er Güterbahnhof und zum Teil abgerissen. Zwischen 1940 und 1945 starteten hier 20 Züge und deportierten nachweislich mehr als 7692 Juden, Roma und Sinti aus Norddeutschland in Richtung Osten. Für fast alle war es eine Zugfahrt in den Tod.

Gedenken Vom Bahnhof existieren heute nur noch ein paar alte Gleise und eine verwitterte Bahnsteigkante. Dennoch wollte die Kulturbehörde hier in der Hafen-City einen zentralen Ort des Gedenkens an die Deportationen schaffen. Nach aktueller Planung soll hier im Frühjahr 2016 der »Lohsepark« eröffnet werden. Die noch vorhandene Bahnsteigkante wird dann als Mahnmal in den Park integriert. Wann das geplante Dokumentationszentrum zum »Hannoverschen Bahnhof« eröffnet wird, ist dagegen noch offen. Auch der genaue Standort ist nach Aussage Kisselers noch nicht geklärt.

Nach den Worten von Bernhard Effertz, dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde, ist die Eröffnung für ihn ein »froher Tag«. Sie erinnere ihn daran, dass die Jüdische Gemeinde in Hamburg wieder lebe. Rudko Kawczynski, Vorsitzender der Roma und Cinti Union, sagte, es sei nicht selbstverständlich, dass sich eine Stadt wie Hamburg so offen ihrer Vergangenheit stelle.

Der Pavillon informiert über die Transporte, die unter anderem nach Minsk, Auschwitz und Theresienstadt führten. Nachzulesen sind auch die Namen der Deportierten. Eine Gruppe von 40 Jugendlichen hatte die Gestaltung von Gedenkstätte und Pavillon mit vorbereitet. epd

Berlin/Potsdam

Zentralrat der Juden erwartet Stiftung für Geiger-Kolleg im Herbst

Zum Wintersemester 2024/25 soll sie ihre Arbeit aufnehmen

 26.07.2024

Potsdam

Neuer Name für das Abraham Geiger Kolleg bekannt geworden

Die Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner soll nach Regina Jonas benannt werden

 26.07.2024

Berlin

Wegner besucht verwüstetes israelisch-palästinensisches Lokal

Das Restaurant wurde vergangene Woche verwüstet

 26.07.2024

Düsseldorf

Sägen, fräsen, bohren

Im Südwesten der Stadt betreibt die Gemeinde eine metallverarbeitende Behindertenwerkstatt

von Stefan Laurin  25.07.2024

Ausstellung

Olympioniken im KZ Buchenwald

Auf dem Ettersberg bei Weimar treffen unterschiedlichste Biografien aufeinander

von Matthias Thüsing  25.07.2024

Berlin

Große Räume für große Träume

Hillel zieht von Neukölln nach Kreuzberg

von Joshua Schultheis  25.07.2024

Olam

Für die Kids

Der Senat unterstützt das Jugendzentrum der Jüdischen Gemeinde zu Berlin mit 450.000 Euro

von Christine Schmitt  25.07.2024

Kommentar

Der »Spiegel« schreibt am eigentlichen Thema vorbei

In seiner Berichterstattung über das Abraham-Geiger-Kolleg konstruiert das Magazin eine Konfliktlinie

von Rebecca Seidler  25.07.2024 Aktualisiert

Leipzig

Sachbeschädigung an jüdischer Einrichtung

Der Tatverdächtige wurde nach der Tat verhaftet und ist inzwischen wieder auf freiem Fuß

 24.07.2024