Berlin

Gedenken an »Fabrik-Aktion«

Das Denkmal der Bildhauerin Ingeborg Hunziger erinnert an den Rosenstraßen-Protest. Foto: picture alliance / Winfried Rothermel

Rund 200 Menschen haben am Montag in Berlin an den 80. Jahrestag der NS-»Fabrik-Aktion« und den Protest gegen die Deportation jüdischer Zwangsarbeiter erinnert. Unter den Teilnehmern waren unter anderem der israelische Botschafter Ron Prosor, Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) und die Beauftragte für Erinnerungskultur der evangelischen Landeskirche, Marion Gardei.

Nach einem Gedenken am Mahnmal in der Großen Hamburger Straße führte ein Schweigemarsch in die Rosenstraße. Dort befand sich 1943 ein Sammellager für Juden mit nichtjüdischen Ehepartnern. Heute erinnert dort das 1995 errichtete Denkmal der Bildhauerin Ingeborg Hunziger (1915-2009) an den Rosenstraßen-Protest vor allem nichtjüdischer Frauen.

widerstand Prosor würdigte den Kampf und Mut der Frauen: »Was wir daraus lernen können, ist, dass jede einzelne Stimme etwas bewirkt.« Zugleich erinnerte er an seine eigene Familiengeschichte und die Flucht seiner Großeltern 1933 aus Berlin. Gardei erklärte, die Protestaktion vor 80 Jahren zeige: »Widerstand ist und war möglich.«

Am 27. Februar 1943 wurden im Rahmen der »Fabrik-Aktion« rund 11.000 jüdische Zwangsarbeiter aus Berlin verhaftet und unter anderem in der Rosenstraße festgehalten. Durch mehrtägige Proteste der Angehörigen, größtenteils Frauen und Kinder, wurde die Freilassung der in der Rosenstraße inhaftierten Juden bewirkt. So konnten schätzungsweise fast 2000 Menschen entlassen werden. Die übrigen wurden in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet.

Der Protest gilt als einer der wenigen öffentlichen und wirksamen Proteste gegen das NS-Regime. epd

Berlin/Potsdam

Zentralrat der Juden erwartet Stiftung für Geiger-Kolleg im Herbst

Zum Wintersemester 2024/25 soll sie ihre Arbeit aufnehmen

 26.07.2024

Potsdam

Neuer Name für das Abraham Geiger Kolleg bekannt geworden

Die Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner soll nach Regina Jonas benannt werden

 26.07.2024

Berlin

Wegner besucht verwüstetes israelisch-palästinensisches Lokal

Das Restaurant wurde vergangene Woche verwüstet

 26.07.2024

Düsseldorf

Sägen, fräsen, bohren

Im Südwesten der Stadt betreibt die Gemeinde eine metallverarbeitende Behindertenwerkstatt

von Stefan Laurin  25.07.2024

Ausstellung

Olympioniken im KZ Buchenwald

Auf dem Ettersberg bei Weimar treffen unterschiedlichste Biografien aufeinander

von Matthias Thüsing  25.07.2024

Berlin

Große Räume für große Träume

Hillel zieht von Neukölln nach Kreuzberg

von Joshua Schultheis  25.07.2024

Olam

Für die Kids

Der Senat unterstützt das Jugendzentrum der Jüdischen Gemeinde zu Berlin mit 450.000 Euro

von Christine Schmitt  25.07.2024

Kommentar

Der »Spiegel« schreibt am eigentlichen Thema vorbei

In seiner Berichterstattung über das Abraham-Geiger-Kolleg konstruiert das Magazin eine Konfliktlinie

von Rebecca Seidler  25.07.2024 Aktualisiert

Leipzig

Sachbeschädigung an jüdischer Einrichtung

Der Tatverdächtige wurde nach der Tat verhaftet und ist inzwischen wieder auf freiem Fuß

 24.07.2024