München

Fritz Bauer, Kaunas, Goethe

Jüdisches Museum und Synagoge am Jakobsplatz Foto: imago images/imagebroker

Fritz Bauer

Unter dem Motto »Dann musst du Nein sagen« befasst sich der Jurist und Publizist Ronen Steinke in der Reihe »Zwiesprache zwischen gestern und heute« mit Leben und Werk von Oberstaatsanwalt Fritz Bauer (1903–1968), der den Frankfurter Auschwitz-Prozess durchsetzte und damit die Deutschen zwang, sich der nationalsozialistischen Vergangenheit zu stellen. Auf Einladung von Münchner Volkshochschule und IKG-Kulturzentrum referiert Steinke, Autor des Buches Fritz Bauer oder Auschwitz vor Gericht, am Mittwoch, 15. Dezember, 19 Uhr. Es moderiert Stefanie Hajak. Wegen der Corona-Pandemie ist eine Teilnahme nur im Online-Modus möglich. Dafür ist die Anmeldung unter der Kursnummer N110728 erforderlich, entweder telefonisch unter 089/48006-6239 oder online unter www.mvhs.de. ikg

Kaunas

Nur noch bis 15. Dezember ist im Foyer des Jüdischen Museums München anhand von zwei Objekten die Fotoinstallation »Kaunas 1941« von Rainer Viertlböck zu besichtigen. Seit 2016 arbeitet der vielfach ausgezeichnete Fotograf daran, unter dem Werktitel »Strukturen der Vernichtung« sämtliche Konzentrationslager sowie deren Außenlager und viele Erschießungsstätten fotografisch zu erfassen. Ins Fort IX nach Kaunas waren am 20. November 1941 997 jüdische Männer, Frauen und Kinder vom Barackenlager Milbertshofen deportiert und wenige Tage später vom Einsatzkommando 3 der Einsatzgruppe A unter der Leitung der SS erschossen worden. Ein Künstlergespräch findet man unter https://vimeo.com/650236153. ikg

Goethe

Der Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur an der Ludwig-Maximilians-Universität lädt am Mittwoch, 15. Dezember, 18 Uhr, zu einem Vortrag von Galili Shahar zum Thema »Goethe’s Song of Songs: Translation, Confusion, the Angel«. Der Referent, Jahrgang 1970, ist nach wissenschaftlichen Stationen an der FU Berlin, der Hebrew University Jerusalem und der University of Florida seit 2011 Professor für Komparatistik an der Universität Tel Aviv. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Deutsche und Hebräische Literatur. Anmeldung zur Online-Teilnahme unter juedische.geschichte@lrz.uni-muenchen.de oder telefonisch unter 089/2180-5570. ikg

Literatur

Was bedeutet es, jüdisch zu sein? Und was bedeutet es in der Literatur? Mit diesen Fragen setzt sich die 1949 in Ost-Berlin geborene Schriftstellerin und Malerin Barbara Honigmann ihr Leben lang auseinander. Nun erschien im Carl Hanser Verlag ihr jüngstes Werk Unverschämt jüdisch. Honigmann stellt es auf Einladung der Literaturhandlung am Donnerstag, 16. Dezember, 19 Uhr, in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, Max-Joseph-Platz 3, vor. Es moderiert der Literaturwissenschaftler und Übersetzer Wolfgang Matz. Voranmeldung ist zwingend erforderlich unter info@literaturhandlung.de oder telefonisch unter 089/2800 135. ikg

Festjahr

Bereits 2005 initiierte die Münchner Volkshochschule eine Geschichtswerkstatt über das jüdische Leben in Pasing. 2008 wurde das Ergebnis der mehrjährigen Recherchen in einer höchst informativen Ausstellung in der Pasinger Fabrik präsentiert. Als Beitrag zum Jahresthema 2021 »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland« werden Teile davon in der Dependance der MVSH in der Bäckerstraße 14 noch einmal gezeigt. Laufzeit ist bis 31. Januar 2022; geöffnet ist Montag bis Freitag von 9 bis 20 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 9 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist erforderlich unter www.mvhs.de oder telefonisch unter 089/48006-6830. ikg

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