Münster

Friedländer mit Sonderpreis des Westfälischen Friedens ausgezeichnet

Der Vorsitzende der WWL, Dr. Reinhard Zinkann mit Margot Friedländer, die mit einem Ehrenpreis des Preises des Westfälischen Friedens geehrt wird.

Münster

Friedländer mit Sonderpreis des Westfälischen Friedens ausgezeichnet

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte ihr öffentliches Engagement

 04.04.2025 12:09 Uhr

Die 103 Jahre alte Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist am Freitag in Münster für ihre Lebensleistung mit dem Sonderpreis des Westfälischen Friedens ausgezeichnet worden.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte ihr öffentliches Engagement und ihren »Einsatz für das menschliche Miteinander« in der Bundesrepublik. »Sie helfen uns nicht nur, uns zu erinnern«, sagte Steinmeier. »Sie klären auf, was Deutschland vor 1933 in den Abgrund geführt hat.«

Friedländer gehe unermüdlich auch jenseits der hundert Jahre in Schulen und rede mit Jugendlichen. Sie sei täglich unterwegs für ihre Mission des »Nie wieder!«. »Dafür und für alles, liebe Frau Friedländer, unser aller Dank und unsere Hochachtung!«

Margot Friedländer hat das Konzentrationslager Theresienstadt als einzige in ihrer Familie überlebt

In ihrem Fall sei »große Trauer und großer Schmerz in eine reiche Gabe verwandelt worden«, sagte Steinmeier weiter. Das sei »eine reiche Gabe für alle, die Ihnen begegnen«. Der Preis, der bei der 2. Westfälischen Friedenskonferenz im Rathausfestsaal übergeben wurde, ist mit 25.000 Euro dotiert.

Die 1921 in Berlin geborene Margot Friedländer hat das Konzentrationslager Theresienstadt als einzige in ihrer Familie überlebt. Ihr jüngerer Bruder Ralph und ihre Mutter Auguste Bendheim wurden 1943 in Auschwitz ermordet, ihr Vater Arthur und ihre Tante Lina bereits 1942.

Der Internationale Preis des Westfälischen Friedens wird seit 1998 normalerweise alle zwei Jahre vergeben. Im vergangenen Jahr ging der Preis an den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron. Die nächste reguläre Verleihung wäre 2026. Friedländer wird in diesem Jahr mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Die Westfälische Friedenskonferenz wird von der Wirtschaftlichen Gesellschaft Westfalen und Lippe (WWL) ausgerichtet. epd

Berlin

»Berlin verneigt sich«

Zwei Monate nach ihrem Tod wird die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer in Berlin gewürdigt. Der Bundespräsident mahnt vor Politikern und Weggefährten, das Erbe der Jahrhundertfrau weiterzutragen

von Alexander Riedel  09.07.2025 Aktualisiert

Engagement

Verantwortung übernehmen

Erstmals wurde der Fritz-Neuland-Gedächtnispreis verliehen. Die Auszeichnung erhielten der Jurist Andreas Franck und die AG PRIOX der bayerischen Polizei

von Luis Gruhler  09.07.2025

Deutsch-Israelischer Freiwilligendienst

»Wir müssen gewachsene Strukturen erhalten«

ZWST-Projektleiter Erik Erenbourg über ein besonderes Jubiläum, fehlende Freiwillige aus Deutschland und einen neuen Jahrgang

von Christine Schmitt  09.07.2025

Essen

Vier Tage durch die Stadt

Der Verein Kibbuz Zentrum für Kunst, Kultur und Bildung führte 20 Jugendliche einer Gesamtschule an jüdische Orte. Die Reaktionen überraschten den Projektleiter

von Stefan Laurin  09.07.2025

Berlin

Millionenförderung für jüdisches Leben

Die sogenannten Staatsleistungen machten dabei fast 8,9 Millionen Euro in dieser Summe aus. Als Zuwendung für personelle Sicherheitsleistungen flossen den Angaben zufolge 6,1 Millionen Euro

 09.07.2025

Magdeburg

Staatsvertrag zur Sicherheit jüdischer Gemeinden geändert

Die Änderung sei durch den Neubau der Synagogen in Magdeburg und Dessau-Roßlau vor rund zwei Jahren sowie durch zu erwartende Kostensteigerungen notwendig geworden

 09.07.2025

Berliner Philharmonie

Gedenkfeier für Margot Friedländer am Mittwoch

Erwartet werden zu dem Gedenken langjährige Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter, Freundinnen und Freunde Friedländers sowie Preisträgerinnen und Preisträger des nach ihr benannten Preises

 08.07.2025

Mittelfranken

Archäologen entdecken erste Synagoge Rothenburgs wieder

Erst zerstört, dann vergessen, jetzt zurück im Stadtbild: Die erste Synagoge von Rothenburg ob der Tauber ist durch einen Zufall wiederentdeckt worden. Ihre Überreste liegen aber an anderer Stelle als vermutet

von Hannah Krewer  08.07.2025

Biografie

»Traut euch, Fragen zu stellen«

Auch mit 93 Jahren spricht die Schoa-Überlebende Eva Szepesi vor Schülern. Nun hat sie ein Bilderbuch über ihre Geschichte veröffentlicht

von Alicia Rust  06.07.2025