Sicherheit

Felix Klein ruft Länder zu mehr Schutz von Synagogen auf

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein Foto: imago

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, fordert die Länder nach dem jüngsten antisemitischen Angriff von Hamburg auf, konkrete Sicherheitskonzepte zum Schutz jüdischer Einrichtungen auszuarbeiten. »Bund und Länder sind in hohem Maße bemüht, den Schutz jüdischer Einrichtungen zu verbessern«, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstag).

Erst vor zwei Wochen habe die Bundesregierung 22 Millionen Euro zusätzlich für bauliche Schutzmaßnahmen bereitgestellt im Rahmen einer Vereinbarung zwischen dem Bundesinnenministerium und dem Zentralrat der Juden. Der Antisemitismusbeauftragte fügte hinzu: »Die Länder sind nun aufgefordert, eigene Mittel bereit zu stellen und konkrete Sicherheitskonzepte auszuarbeiten.« Sie seien im Rahmen des Föderalismus zuständig und nähmen die Zuständigkeit seiner Kenntnis nach auch ernst.

Dabei betonte Klein, dass man »die jüdische Gemeinschaft insgesamt besser schützen« müsse, auch im Alltagsleben. »Das geht nur, wenn wir jüdisches Leben aktiv fördern. Das ist genauso wichtig wie der Kampf gegen den Hass.«

»Die Länder sind nun aufgefordert, eigene Mittel bereit zu stellen und konkrete Sicherheitskonzepte auszuarbeiten.«

Felix Klein

Nach der Attacke auf einen jüdischen Studenten vor der Hamburger Synagoge wurde der Angreifer vorerst in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen. Ein Haftrichter habe einen Unterbringungsbefehl gegen den 29-jährigen Deutschen mit kasachischen Wurzeln erlassen, sagte ein Sprecher der Hamburger Polizei am Montagnachmittag. Man gehe von einer mindestens eingeschränkten Schuldfähigkeit des mutmaßlichen Täters aus.

Die Hamburger Behörden schätzen die Tat derzeit nach eigenen Angaben als versuchten Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung ein - mit mutmaßlich antisemitischem Hintergrund. Der in Bundeswehruniform gekleidete Angreifer hatte am Sonntag vor der Hamburger Synagoge einem 26-Jährigen mit einem Spaten eine schwere Kopfverletzung zugefügt. Der jüdische Student wollte gerade das Gelände der Synagoge betreten, wo eine Feier anlässlich des Jüdischen Laubhüttenfestes stattfinden sollte. Sicherheitskräfte konnten den Angreifer überwältigen.

Bundesregierung, jüdische Organisationen und Vertreter von Politik und Religionen in Hamburg reagierten mit Entsetzen auf den Angriff. Sie forderten einen besseren Schutz jüdischer Einrichtungen. kna

Portät der Woche

Blick in die Seele

Alisa Goldman ist Verhaltenstherapeutin und arbeitet im Jüdischen Krankenhaus in Berlin

von Gerhard Haase-Hindenberg  04.06.2023

JLEV

Ein volles Programm

Der Vorstand des neuen liberal-egalitären Verbandes arbeitet an einem umfangreichen Angebot

von Christine Schmitt  04.06.2023

Frankfurt

Ein »Mentsch« mit Verstand

Der Gemeindevorsitzende und Architekt Salomon Korn wird 80 Jahre alt. Eine Würdigung von FAZ-Herausgeber Jürgen Kaube

von Jürgen Kaube  03.06.2023

Gratulation

Meister der geschliffenen Worte

Der Frankfurter Gemeindevorsitzende und Architekt Salomon Korn wird 80. Ein Grußwort des Zentralratspräsidenten

von Josef Schuster  03.06.2023

Berlin

Historischer Sieg: Makkabi zieht in den DFB-Pokal ein

Der jüdische Fußballverein setzt sich im Landespokal in einem dramatischen Spiel gegen Sparta Lichtenberg durch

 03.06.2023

Abitur

Noten und Streiche

An immer mehr jüdischen Schulen kann die Hochschulreife erlangt werden

von Christine Schmitt  02.06.2023

Frankfurt

»Schweigen bedeutet Zustimmung«

Zahlreiche Menschen demonstrierten gegen das umstrittene Konzert von Roger Waters

von Pascal Beck  02.06.2023

Kino

Schau mal Rhein

In Düsseldorf zeigt das Paul-Spiegel-Filmfestival »Jüdische Welten« bis zum 11. Juni acht Beiträge

von Katrin Richter  02.06.2023

Geschichte und Gegenwart

Jüdisches Museum Berlin tourt mit Bus durch Niedersachsen

»Jeder Schüler und jede Schülerin sollte mindestens einmal das Jüdische Museum besucht haben«, so Direktorin Hetty Berg

 30.05.2023