Jamie-Lee, du bist Jury-Mitglied bei der Jewrovision. Was wirst du anziehen? Bleibst du deinem Manga-Stil treu?
Ich werde auf jeden Fall nicht das Gleiche an-ziehen wie bei der Eurovision im Mai letzten Jahres. Trotzdem werde ich mich sehr bunt und freaky, aber etwas gemütlicher kleiden. Ich soll ja diesmal zum Glück nicht singen.
Wieso zum Glück? Würdest du nicht gerne auf der Bühne stehen?
Doch, klar, aber ich bin auch ein bisschen froh, dass ich aus der Wettbewerbssituation raus bin und einen etwas entspannteren Job in der Jury machen kann. Da muss ich mich nicht so super auftakeln.
Entwirfst du dein Outfit selbst?
Ich habe eine Stylistin, der ich sage, was ich mir vorstelle und was ich haben möchte. Teilweise bestelle ich es mir auch.
Musst du dich auf deine Juroren-Tätigkeit vorbereiten?
Ich möchte mich überraschen lassen und werde die Auftritte so bewerten, wie ich sie empfinde. Es ist eine coole Show. Für mich zählt auch, dass ich merke, dass die Kids Bock darauf haben und dass sie sich etwas Tolles ausgedacht haben.
Worauf freust du dich besonders?
Die Jewrovision-Idee ist abgefahren. Ich habe richtig Lust, da in der Jury zu sitzen. Als die Anfrage reinkam, habe ich sofort zugesagt.
Hast du schon mal eine Synagoge besucht?
Noch nie.
Du bist ja »The Voice 2015« gewesen. Wie hattest du dich auf deine Auftritte vorbereitet?
Ich hatte viel geübt und viel gesungen. Mental ist es oft schwierig für mich. Denn je mehr ich mich damit beschäftige, desto unruhiger werde ich.
Seit wann weißt du, dass du Sängerin werden willst?
Seitdem ich singe. Aber mit elf Jahren wusste ich, dass ich mit Gesang und Musik mein Geld verdienen möchte.
Du hast Siege und Niederlagen erlebt. Es kann nur einer gewinnen. Wie lautet dein Tipp für die Kids, die auf die hinteren Plätze kommen?
Bei einem Wettbewerb ist es nun mal so, dass es Sieger und Verlierer gibt. Hauptsache, man hat Spaß dabei. Auf keinen Fall darf man sich persönlich angegriffen fühlen, wenn es mit dem Pokal nicht klappt.
2016 bist du für Deutschland bei der Eurovision aufgetreten. Leider kam der letzte Platz dabei raus. Wie hast Du das verkraftet?
Ich habe für meinen Auftritt ein gutes Feedback bekommen. Mir tat es aber leid, und ich fand es doof, dass nun Deutschland zweimal hintereinander auf dem letzten Platz landete. Ich hatte mich auch gefragt, woran es liegt, ob es vielleicht auch politische Gründe gab. Nach zwei Tagen hatte ich es überwunden. Ich habe es nicht persönlich genommen.
Was machst du heute?
Ich habe gerade mehrere Projekte am Laufen. Ab April werde ich auf Tour gehen, ich bin bei den Sozialen Medien aktiv, widme mich dem Songwriting. Jetzt war ich gerade bei einem Werbespot dabei, ich habe einen eigenen You-Tube-Channel und bringe ein neues Album raus. Ich freue mich schon auf das Feedback. Ich nehme alles mit, was kommt.
Mit dem Jurymitglied Jamie-Lee Kriewitz sprach Christine Schmitt.